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Sorgenfrei in Ruhestand mit der Vermögensformel

Die Vermögensformel enthält alle Stellschrauben an denen Anleger drehen können, wenn sie ihren Ruhestand planen. Sie basiert auf dem Zinseszins-Effekt als Motor. Eigenes Vermögen ist Voraussetzung, um im Ruhestand unabhängig von Erwerbs- oder Transfereinkommen, seinen Lebensstandard zu sichern.

Die Vermögensformel

Vermögen = Kapital x Rendite x Zeit

Sie besteht aus nur drei Faktoren:

  1. dem eingesetzten Kapital in Euro
  2. der durchschnittlichen Rendite in % p.a.
  3. der Zeit-Dauer der Anlage in Jahren

„Der Zinseszins ist das 8. Weltwunder.“  Albert Einstein

Lesen Sie dazu den Beitrag „Wie aus Geld Vermögen wird“.

Im aktuellen Beitrag zeige ich Ihnen, wie die Vermögensformel Ihnen hilft, Ihren Ruhestand zu planen:

 

Stellschrauben in der Ruhestandsplanung

Wer seinen Lebensstandard im Ruhestand aufrechterhalten möchte, der braucht Ersatz für wegfallendes Erwerbseinkommen. Wer dabei nicht von Dritten abhängig sein möchte, braucht eigenes Vermögen, dass Kapitalerträge abwirft oder verzehrt werden kann. Die Vermögensformel hilft, zu verstehen welche Stellhebel der Anleger hat.

In der Ruhestandsplanung unterscheiden wir zwei Phasen:

  1. Anspar-Phase
  2. Renten-Phase

Ziel sollte es sein, stets liquide zu sein, d.h. genügend Einnahmen oder Vermögen zu besitzen, um die Ausgaben zu decken. Wer im Ruhestand weniger Einnahmen als Ausgaben hat, muss sein Vermögen verzehren (Entnahmen). Die bange Frage lautet: Wie lange reicht das Kapital?

Das Langlebigkeitsrisiko

Während wir gewöhnlich fürchten, früh zu sterben, gilt es in finanzieller Hinsicht umzudenken: Wer lange lebt, braucht lange Geld.

Das finanzielle Risiko eines langen Lebens ist ein klassisches Risiko, das man versichern kann. Das Versicherungsprodukt nennt sich „Sofort-Rente“. Sie geben der Versicherung einen Betrag, z.B. 100.000 Euro und erhalten im Gegenzug die Zusage einer lebenslangen monatlichen Rente. Je später Sie das tun, je höher die Rente. Denn Ihre Lebenserwartung – und damit die voraussichtliche Dauer der Rentenzahlung – wird immer kürzer.

Das rechnet sich nur, wenn sie sehr alt werden, denn die Versicherungen kalkulieren sehr vorsichtig. Aufgrund der gesunkenen Zinsen liegen die garantierten Renten historisch niedrig. Für 100.000 Euro bekommt ein 65 Jähriger maximal 330 Euro Rente pro Monat. Er müsste somit schon über 90 Jahre alt werden, um mehr rauszubekommen, als er eingezahlt hat. Die meisten Altersvorsorgeprodukte bestehen quasi aus Sparplänen mit anschließender Sofortrente. Die aktuellen Rentengarantien sind aufgrund des derzeitigen Niedrigzinsniveaus unattraktiv.

Alternativ kann der Anleger Vermögen bilden und später daraus monatlich Beträge entnehmen, um die Lücke zu füllen, die zwischen seinen Ausgaben und Renteneinkünften besteht.

 

Die 3 Hebel in der Ruhestandsplanung

1. Stellschraube: Kapital

Anspar-Phase:

Den größten direkten Einfluss haben wir auf den Betrag, den wir ansparen. Möglich sind:

  • Einmalbeitrag
  • Regelmäßige Beiträge – gleichbleibende oder prozentual steigende Sparraten (Dynamik)
  • Unregelmäßige Beiträge (Sparen je nach Kassenlage)

Renten-Phase:

So wie höhere Einzahlungen das Kapital erhöhen, so sorgen niedrigere Entnahmen dafür, dass das Vermögen länger reicht. Doch Vorsicht: Wir neigen dazu, Gutes sofort haben zu wollen und Schlechtes auf später zu verschieben. Der Preis heißt: Bereuen.

Tipp: Bei der Planung über lange Zeiträume ist es wichtig, den Kaufkraftverlust des Geldes zu berücksichtigen. 100 Euro, die wir heute sparen sind viel mehr wert als 100 Euro, die wir in einigen Jahrzehnten entnehmen. Bei der Berechnung helfen Inflationsrechner. Auch diesen Effekt unterschätzen wir regelmäßig. Schon 2% Inflation p.a. reichen aus, um die Kaufkraft in 10 Jahren um 18 % zu senken.

 

2. Stellschaube: Rendite

Die Rendite ist der Ertrag einer Kapitalanlage, der bezogen auf das eingesetzte Kapital pro Jahr erzielt wird. An der Rendite-Schraube sollten Sie mit Vorsicht drehen, bedeutet doch eine höhere Rendite immer auch ein höheres Risiko. Welches Risiko angemessen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Ihrem Anlagehorizont: Je länger Sie das Kapital arbeiten lassen können, je weniger spielen zwischenzeitliche Kursschwankungen eine Rolle.
  • Ihrer Vermögenssituation: Je höher Ihr Vermögen im Verhältnis zu Ihren Ausgaben und je breiter gestreut, je mehr Risiko können Sie verkraften.
  • Ihre finanzielle Risikobereitschaft: Dieses Persönlichkeitsmerkmal bestimmt, ob Sie sich mit Risiken leicht oder schwer arrangieren können.
  • Ihre Lebens-Phase: In der Anspar-Phase können Sie mutiger investieren als in der Renten-Phase, wenn Sie auf Entnahmen aus Ihrem Vermögen angewiesen sind.
Lassen Sie sich nicht ablenken von den vielen sogenannten Altersvorsorgeprodukten. Es sind Verpackungen, entscheidend ist, was drin ist.

 

Es gibt jede Menge „Altersvorsorge-Produkte“, einige staatlich gefördert, andere nicht:

  • Lebensversicherung, Rentenversicherung
  • Riester-Rente,
  • Basis-Rente,
  • betriebliche Altersvorsorge (mit diversen Durchführungswegen)
  • Indexpolicen
  • vermietete Immobilien
  • Pflegeimmobilien
  • Fondsrenten

Für das Risiko primär entscheidend sind die Asset-Klassen in die investiert wird. Kalkulierbare Erträge bieten nur Anleihen, Aktien und Immobilien.

In der Vergangenheit brachten Aktien, die höchsten Renditen, gefolgt von Immobilien und Anleihen. Aktuell sind alle Assetklassen hoch bewertet, also relativ teuer, was die Erwartungen an die Renditen in den nächsten Jahren senkt.

TIPP: Vergessen Sie nie den Grundsatz der Risikostreuung: Diversifikation ist der beste und kostengünstigste Schutz gegen Risiken. 

 

3. Stellschraube: Zeit

Der Faktor Zeit hat den größten Hebel. Zu betrachten sind drei Zeitpunkte:

  • Start der Sparphase
  • Renteneintritt
  • Tod

Gar nicht zu beeinflussen ist der Todeszeitpunkt. Lediglich kalkulatorisch kann die Berechnung auf einen früheren oder späteren Todeszeitpunkt abgestellt werden. Ideal wäre es, wenn das Kapital so hoch ist, dass es trotz Entnahmen „ewig“ reicht. Das ist der Fall, wenn die Entnahmen geringer sind als die Erträge.

Auch der Startzeitpunkt ist nur bedingt beeinflussbar. Der Anleger kann lediglich sofort beginnen zu sparen. Die Zeit lässt sich jedoch nicht mehr zurückdrehen.

Ruhestandsplanung mit der Vermögensformel. Ein späterer Rentenbeginn wirkt sich doppelt aus: Längere Beitragszeit und kürzere Rentenzeit.

 

Den größten Einfluss hat der Rentenbeginn. Je früher die Rentenphase beginnt, je kürzer ist die Sparphase und je länger die Rentenphase. Dies wirkt sich doppelt aus und durch den Zinseszinseffekt mit Verstärker. Wer hingegen später in Rente geht, der kann länger ansparen und den Zinseszinseffekt für sich nutzen. Gleichzeitig verkürzt er die Rentenphase, in der er Entnahmen braucht.

 

Stellschrauben richtig nutzen

Wer die Auswirkung der verschiedenen Stellschrauben richtig einschätzen will, der sollte Alternativen rechnen. Dazu braucht es spezielle Finanzplanungssoftware. Kommen Altersvorsorgeprodukte mit nachgelagerter Besteuerung oder Auswirkungen auf die Sozialversicherungsbeiträge hinzu, braucht es professionelle Finanzplanungssoftware und einen Berater (CFP), der sie zu bedienen weiß. Es gibt leider keine Übersicht für Verbraucher, lediglich eine jährliche Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung und Standmitteilungen der Versicherer. Aus Erfahrung weiß ich, dass es vielen schwer fällt, die Dokumente zu verstehen und die Informationen richtig einzuordnen.

Würden Sie ein Unternehmen führen oder ein Haus bauen ohne Planung?

Wir brauchen Planung zur Orientierung und als Grundlage für unsere Entscheidungen. Erfolg braucht Plan.

Wie aus Geld Vermögen wird

Sie möchten Vermögen aufbauen? Dann sollten Sie die Vermögensformel kennen. Sie ist der Schlüssel zum Verständnis, wie aus Geld Vermögen wird. Wer die Stellhebel kennt, kann gezielt Vermögen aufbauen, vermehren und erhalten.  Motor ist der Zinseszins-Effekt, den Einstein einst als 8. Weltwunder bezeichnete.

 

Die Vermögensformel

Vermögen = Kapital x Rendite x Zeit

Sie besteht aus nur drei Faktoren:

  • dem eingesetzten Kapital in Euro
  • der durchschnittlichen Rendite in % p.a.
  • der Zeit-Dauer der Anlage in Jahren

Entscheidend ist, dass die Faktoren multipliziert und nicht addiert werden, so entsteht der „Zinseszins-Effekt“. Typisch für seinen Verlauf ist, dass anfänglich wenig passiert und mit zunehmender Zeitdauer die Dynamik zunimmt, da die Zinsen sich potenzieren.

„Der Zinseszins ist das 8. Weltwunder.“  Albert Einstein

Das Phänomen beobachten wir nicht nur bei der Geldanlage, sondern in vielen Bereichen des Lebens:

– In der Natur: Vermehrung von Unkraut, Viren,Epidemien

– In der Kommunikation: Verbreitung von Gerüchten, Nachrichten, Social-Media Posts (viraler Effekt),

– In der Technik: Entschlüsselung des Genoms, Digitalisierung unseres Planeten.

Wir sind sehr schlecht darin den Zinseszins-Effekt richtig einzuschätzen. Verlassen Sie sich nicht auf Ihr Gefühl, sonst ergeht es Ihnen, wie dem Kaiser von China, der ein Versprechen abgab, das er nicht halten konnte. (siehe VIDEO:  Märchen vom Reiskorn und dem Schachbrett ) Um den Zinseszins-Effekt korrekt zu berechnen gibt es heute Zinseszins-Rechner.

Der Zinseszins-Effekt wirkt im Positiven (Verzinsung) wie im Negativen (Inflation, Verschuldung):

  • Wer spät oder zu risikoscheu für das Alter vorsorgt, lässt den Zinseszinseffekt ungenutzt.
  • Wer Geld, das er anlegen könnte, zinslos auf dem Konto liegen lässt oder ängstlich unter der Matratze versteckt, setzt es zunehmendem Kaufkraftschwund aus.
  • Wer Kredite aufnimmt und nicht tilgt (bzw. nur umschuldet), wie viele Staaten, der potenziert seine Schulden.

1. Stellschraube: Kapital

Je mehr Geld (Kapital) der Anleger einsetzt, je höher die Basis für den Zinseszins. Mögliche Varianten sind:

  • Einmalbeitrag
  • Regelmäßige Beiträge – gleichbleibend oder prozentual steigend (Dynamik)
  • Unregelmäßige Beiträge (je nach Kassenlage)
Die Vermögensformel: Den größten direkten Einfluss haben wir auf den Betrag, den wir ansparen.

 

Viele haben das Gefühl, nichts sparen zu können. Doch stimmt das wirklich?

  • Wer seine Ausgaben durchforstet, stößt oft auf unnötige Ausgaben.
  • Ist es wirklich eine Alternative, heute alles auszugeben und im Alter zu verzichten?
  • Selbst ein 25jähriger mit 2.000 Euro netto pro Monat, wird in seinem Leben ca. 1. Million Euro (2.000 Euro x 12 Monate x 40 Jahre = 960.000 Euro) verdienen. Geld, das er so oder so ausgeben kann.

TIPP: Regelmäßiges Sparen zahlt sich besonders aus, wenn Sie in Anlagen investieren, deren Kurse stark schwanken, wie Aktien(-Fonds). Zwischenzeitliche Schwankungen erhöhen sogar die Rendite, vorausgesetzt, die Anlage steigt langfristig.

2. Stellschaube: Rendite

Als Rendite bezeichnet man den Gesamtertrag einer Kapitalanlage,als Prozentsatz des eingesetzten Kapitals. Der Ertrag kann aus Zinsen oder Dividenden bestehen, sowie aus Kursgewinnen bzw. -verlusten. Die Kursveränderungen über längere Zeiträume sind durch die Anzahl der Jahre zu dividieren.

Rendite = ((ausgeschütteter Ertrag + Kursveränderung )/ Anzahl der Jahre) / Kapitaleinsatz
Vermögensformel: Je höher die Rendite, je höher das Risiko.

 

Die Höhe der erzielbaren Rendite hängt unmittelbar davon ab, welches Risiko ein Anleger eingeht. Risiko bedeutet, dass das tatsächliche Ergebnis von der erwarteten Rendite abweichen kann (Volatilität). Es ist dem Risiko immanent, dass es ab und an eintritt, sonst wäre es kein Risiko. Der beste Schutz gegen Risiko ist eine Verteilung über verschiedene Anlagen, die möglichst unabhängig voneinnander sind (gering korrelieren).

Die Anleger-Regel Nummer 1 lautet:
Diversifikation: Setzen Sie nie alles auf eine Karte, sondern streuen Sie Ihr Risiko möglichst breit .

Je länger eine Anlage gehalten wird und je breiter das Risiko gestreut wird, umso mehr sinkt das Risiko. Je näher der Zeitpunkt kommt, wo das Kapital benötigt wird, je vorsichtiger sollten Sie anlegen.

Bitte beachten Sie das Renditen durch Steuern und Kosten reduziert werden, was sich Dank Zinseszins-Effekt überproportional auf das Endergebnis auswirkt. Es ist daher wichtig, dass Sie als Anleger die Kosten Ihrer Geldanlage kennen. Fordern Sie diese Transparenz ein von Ihrer Bank, Versicherung oder Ihrem Berater. Selbstverständlich kosten Finanzdienstleistungen Geld, aber Transparenz ist ein Gebot der Fairness.

Vorsicht beim „Steuersparen“. Das Versprechen, Steuern zu sparen, ist ein echter Trigger. Sich darauf zu fixieren, hat schon viele Anleger hohe Verluste beschert. Vermeiden Sie, zusätzliche Risiken einzugehen, nur um Steuervorteile zu erzielen. Die größten Flops unter den Finanzanlagen waren alle steuerlich getrieben (Schiffsfonds, Ostimmobilien, Medienfonds). Was oft nicht bedacht wird: In der Regel wird die Steuer nicht erlassen, sondern nur gestundet. Steuersparmodelle spielen daher mit unserer Neigung, Belohnung sofort haben zu wollen und Unangenehmes auf später zu verschieben.

Folgende Risiken sollten Anleger meiden:

  • Unsystematisches Risiko: Als unsystematisches Risiko bezeichnen Finanzökonomen Risiken, die sich durch breite Streuung (Diversifikation) vermeiden lassen. So lässt sich das Risiko einer einzelnen Aktie reduzieren indem man eine weitere Aktie beimischt. Das gleiche gilt für Branchen, Länder und Themen. Nur das Markt-Risiko, also das Risiko überhaupt in Aktien zu investieren, lässt sich nicht beseitigen, ohne die Chancen des Aktienmarktes zu verlieren.
  • Nicht ausreichend bewertetes Risiko: Aufgrund der marktbeeinflussenden Anleihekäufe der EZB steht zu befürchten, dass das Bonitätsrisiko verschiedener Anleihen nicht adäquat eingepreist ist und insbesondere schlechte Schuldner zu günstig an Geld kommen. Achten Sie auf die Bonität beim Geldverleihen.
  • Risiko der Illiquidität: Anlageformen, die nicht oder nur schwer zu veräußern sind, bergen ein zusätzliches Risiko. Das gilt beispielsweise für Beteiligungen, wie Anleger von Schiffs- oder Medienfonds leidvoll erfahren mussten. Nur Liquidität bietet Opportunität, d.h. die Chance, auf Veränderungen zu reagieren.
  • Spekulation: Kauf von Vermögenswerten ohne laufende Erträge. Die Rendite basiert alleine auf dem erhofften Gewinn aus Kauf und Verkauf. Insbesondere unter zeitlichem Druck ist dies höchst riskant.
  • Leverage: Durch Kauf auf Kredit lässt sich jede Rendite hebeln, solange die erwartete Rendite höher ist als der Kreditzins. Da sich die Rendite auf das eingesetzte Kapital bezieht erhöht sich die Rendite nicht nur bei höherem Ertrag, sondern auch bei reduzierter Basis (Eigenkapitaleinsatz). Finanzierungen sind bei Immobilien üblich. Läuft die Anlage schlechter als erwartet, kann mehr auf dem Spiel stehen als das eingesetzte Kapital. Bei 100%-Finanzierungen, darf nichts schief gehen, sonst geht es gleich an die Substanz. Achtung: Auch viele Derivate, Zertifikate und Beteiligungen beinhalten Leverage-Strategien.

TIPP: Gehen Sie nie mehr Risiko ein, als Sie objektiv verkraften können. Und berücksichtigen Sie Ihre persönliche finanzielle Risikobereitschaft, sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal und sehr individuell.

3. Stellschraube: Zeit

Die Vermögensformel: Kapital x Rendite x Zeit. Den größten Hebel hat der Faktor Zeit. Disziplin wird belohnt.

 

Nur wer Zeit hat, kann sich das Risiko zwischenzeitlicher Kursschwankungen leisten. Doch ohne Risiko – bekanntlich – keine Rendite. Wer sein Kapital zu einem festen Zeitpunkt benötigt, weiß, dass die Nervosität steigt, je näher der Zeitpunkt rückt. Läuft es nicht, wie geplant, entsteht das Gefühl, dass einem die Zeit wegläuft.

Der Zinseszins-Effekt wirkt umso stärker, je länger die Laufzeit. Das bedeutet jedes zusätzliche Jahr bringt überproportinal mehr Chance auf Rendite.

TIPP: Fangen Sie so früh wie möglich an zu sparen und anzulegen. Der frühestmögliche Zeitpunkt ist heute.

 

Stellschrauben richtig nutzen

Mit der Vermögensformel haben Sie ein Instrument an der Hand, um zu verstehen, welche Stellschrauben Sie überhaupt haben. Ich empfehle Ihnen nicht nur eine nominale Betrachtung, sondern eine reale unter Einbeziehung der Inflationserwartung. Die Formel hilft Ihnen auch, Ihren Ruhestand zu planen, denn die drei Stellhebel wirken sich sowohl in der Anspar-Phase, wie auch in der Renten-Phase aus.

Die Vermögensformel: Der Effekt ist am Größten, wenn Sie möglichst viele Stellschrauben gleichzeitig bewegen.

Die fünf größten Irrtümer beim Erben.

Durch Erbschaften übertragen wir Vermögen von einer Generation auf die Nächste. In Deutschland profitieren vor allem die Erben ersten Nachkriegsgeneration. Jeder Fünfte erbt mehr als 250.000 Euro. Insgesamt werden jährlich 400 Milliarden Euro vererbt. Wer Vermögen besitzt, kann sein Erbe gestalten. Und wer eine Erbschaft erwartet, sollte wissen, was auf ihn zukommt. Doch trotz der hohen Relevanz, ist viel Halbwissen verbreitet. Es hilft daher, die fünf populärsten Irrtümer zu kennen.

 

Erster Irrtum: Es gilt deutsches Erbrecht

Ein deutscher Staatsangehöriger lebt schon seit Jahren auf seiner Finca auf Mallorca. Als er dort verstirbt, hinterlässt er neben der Finca noch ein Haus in Hamburg. Grundsätzlich gilt in diesem Fall nach Artikel 21 Absatz 1 EU-ErbVO für den gesamten Nachlass spanisches Recht, da der Erblasser seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Zeitpunkt des Erbfalls in Spanien hatte.

Ein typischer Fall von Auslandsberührung, diese kann vorliegen, wenn

  • Erblasser oder Erbe die ausländische Staatsbürgerschaft besitzen, im Ausland leben oder ihren ständigen Wohnsitz dort haben,
  • Besitz im Ausland vererbt wird, insbesondere Immobilien.

Die spannende Frage bei Auslandsbezug lautet: Welches Erbrecht ist anzuwenden? Das Erbrecht ist historisch bedingt in Ländern unterschiedlich geregelt. So kann es zu Kollisionen kommen zwischen der Rechtsauffassung zweier Länder. Eine komplizierte Materie. Das geht soweit, dass in der Praxis entscheidend sein kann in welchem Land Recht gesprochen wird. Zwischen einzelnen Ländern gibt es daher Erbrechtsabkommen und für die Frage der Erbschaftssteuer Doppelbesteuerungsabkommen. Das ist aber längst nicht für alle Länder der Fall.

In der EU gilt seit 17. August 2015 die EU-Erbrechtsverordnung. Sie regelt bei einem Erbfall in der EU dreierlei:

1.Welches nationale Erbrecht auf einen solchen Erbfall mit Auslandsberührung anzuwenden ist.

2.Welches Gericht oder welche sonstige Stelle in diesen Fällen zuständig ist (sogenannte internationale Zuständigkeit).

3.Was ein Europäisches Nachlasszeugnis ist (Ein neues Dokument, dass in allen EU-Ländern gilt).

RAT: Prüfen Sie, ob Sie als potentieller Erblasser oder Erbe Auslandsberührung haben. Falls das der Fall ist, konsultieren Sie unbedingt einen Fachanwalt für Erbrecht. Auch wenn aktuell kein Auslandsbezug vorliegt kann es ratsam sein, im Testament eine Klausel aufzunehmen, dass für Ihren Nachlass deutsches Erbrecht gelten soll.

Immer mehr Erbfälle betreffen die Rechtsordnung mehrerer Länder. Welches Erbrecht gilt? Haben Sie Auslandsbezug?

 

Zweiter Irrtum: Die Erben bekommen jeder Ihren Teil

Erben erhalten den Nachlass „zur gesamten Hand“. Dieses seltsame Rechtskonstrukt entstammt germanischem Recht und mutet fremd an in unseren ansonsten von römischem Recht geprägten Rechtssystem. Was bedeutet „Gesamthandsgemeinschaft“ konkret?

Besteht ein Nachlass aus Bargeld, erhält nicht etwa jeder Erbe ein Drittel ausgezahlt. Der Betrag gehört den drei Erben gemeinsam und sie verwalten das Erbe gemeinsam.  Sie bilden eine Erbengemeinschaft. Keiner von Ihnen kann alleine über seinen Anteil verfügen. Eine Verfügung bedarf des gemeinsamen Beschlusses aller Erben.

Eine solche Erbengemeinschaft endet durch Erbauseinandersetzung. Dass diese nicht immer friedlich verläuft lässt sich erahnen. Zu unterschiedlich die Vorstellungen und Präferenzen einzelner Erben. Nicht alles lässt sich zudem so gut aufteilen wie Bargeld und Kontoguthaben. Besteht der Nachlass aus Immobilien oder gar einem Unternehmen. Möchte ein Erbe dies übernehmen, muss er seine Miterben auszahlen. Kann er das nicht, bleibt nur der Verkauf, um anschließend den Erlös zu teilen. Eine Maßnahme von der nicht nur Erben, sondern auch Dritte wie Hausbewohner, Mieter oder Arbeitnehmer des Unternehmens betroffen sein können.

RAT: Ein Testament bietet die Möglichkeit, Regelungen zu treffen, die Streit vermeiden. Für Unternehmer ist es wichtig, Gesellschaftsvertrag und Testament aufeinander abzustimmen. Ein Gespräch mit dem Steuerberater klärt, ob Erbschaftssteuer anfällt. Für diesen Fall kann Vorsorge getroffen werden, z.B. durch eine Risikolebensversicherung. So steht den Erben Liquidität zur Verfügung und es wird vermieden, dass Erben Immobilien verkaufen müssen, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen.

 

Dritter Irrtum: Kinder enterben

Zwischen Eltern und Kindern gibt es schon mal Streit. Da kann der Wunsch entstehen, die Kinder zu enterben. Entgegen dem Sprachgebrauch bedeutet das nicht, dass der Nachkomme leer ausgeht. Eine testamentarische Verfügung einen Nachkommen zu enterben hat lediglich den Effekt, dass dieser im Erbfall nicht nach der gesetzlichen Erbfolge am Nachlass beteiligt wird.

Gehört er zum Kreis der nach gesetzlicher Erbfolge Erbberechtigten, steht ihm ein Pflichtteil zu. Das ist ein Geldanspruch auf die Hälfte dessen, was ihm per gesetzlicher Erbfolge zugestanden hätte. Diesen Anspruch können „Enterbte“ gegenüber den Erben geltend machen. Ausnahmen sind nur in seltenen Fällen möglich.

Beachten Sie auch: Was der Erblasser zu Lebzeiten an Nachkommen verschenkt, die später enterbt werden, wird nur dann auf ihren Pflichtteil angerechnet, wenn der Erblasser das per Anrechnungsbestimmung im Testament festgelegt hat.

RAT: Durch geschickte Gestaltung lässt sich das Erbe und damit der Pflichtteil verringern. Besser ist es, einen schriftlichen Pflichtteilsverzicht zu erreichen. Da zwischen Eltern und Kindern in solchen Situationen oftmals der Gesprächsfaden gerissen ist, kann es helfen einen Mediator einzuschalten.

 

Vierter Irrtum: Der Ex-Partner ist außen vor

Ehemalige Ehepartner sind keine gesetzlichen Erben. Damit ist das Problem gelöst, könnte man denken. Doch das Erbrecht kennt verschlungene Wege. Gibt es gemeinsame Kinder, so kann der Fall eintreten, dass der Ex-Partner doch noch an das Erbe kommt (und wie wir schon wissen dann sogar in Erbengemeinschaft mit dem neuen Partner). Folgender Fall ist denkbar: Die Mutter und Ihre Tochter aus erster Ehe versterben gemeinsam bei einem Verkehrsunfall. Die Mutter ist sofort tot, die Tochter erliegt wenig später Ihren Verletzungen. Das Ereignis löst zwei Erbgänge aus: 1. Die Mutter vererbt Ihr Vermögen an Ihren jetzigen Mann und Ihre Kinder, darunter die Tochter, die kurz darauf verstirbt. 2. Die Tochter vererbt Ihr Vermögen an Ihre Eltern, also den noch lebenden Vater (den Ex der Mutter) und die Mutter (ersatzweise deren Nachkommen).

RAT: Wer in jedem Fall verhindern will, dass der Ex-Partner erbt, muss testamentarisch Vorsorge treffen. Ganz allgemein gilt: Gibt es Erbfälle, die Sie ausschließen wollen, so suchen Sie rechtlichen Rat. Vieles lässt sich rechtssicher gestalten.

Wer sicher sein will das der Ex-Partner beim Erben leer ausgeht, sollte einen Fachanwalt für Erbrecht konsultieren.

 

Fünfter Irrtum: Beim Erben geht es um Geld

Erben streiten oftmals erbittert um jeden Cent. Daraus zu schließen, es ginge um Geld,  ist zu kurz gesprungen. Wer aufmerksam beobachtet und zuhört, dem wird klar, es geht um Emotionen: enttäuschte Erwartungen, Neid, Liebe und Rache.

  • Wen hatte der Verstorbene lieber?
  • Wer fühlt sich ungerecht behandelt, nicht nur beim Testament, sondern womöglich schon im Sandkasten als Kind?
  • Wer hat noch eine Rechnung offen und besitzt jetzt die Macht, die anderen zu blockieren?

 

RAT: Wer Streit verhindern will, sollte sich beraten lassen und ein entsprechendes Testament aufsetzen. Gegebenenfalls hilft es einen Testamentsvollstrecker mit der Abwicklung des Nachlasses zu betrauen. Erben, die in einem Nachlass-Streit sind können einen Mediator engagieren, der zwischen den Parteien vermittelt.

Erben streiten um jeden Cent, doch beim Erben geht es nicht um Geld ...

 

Nutzen Sie Ihr gutes Recht

Das Erbrecht gibt jedem das Recht, über seinen Nachlass weitgehend frei zu verfügen. Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Pflichtteil) herrscht Testierfreiheit.

Regeln Sie nichts, ist trotzdem alles geregelt. Das gesetzliche Erbrecht greift. Nur wer es kennt, kann entscheiden, ob die Regelungen in seinem Sinne sind. Es steht jedem frei mittels Testament, abweichende Verfügungen zu treffen. Nutzen Sie Ihr Recht.

 

Nehmen Sie Hilfe in Anspruch

Die Aufgabe eines Erbrechtsanwaltes oder Notars ist es, Ihren letzten Willen rechtssicher zu formulieren. Was nutzt Ihnen ein selbstverfasstes Testament in der Schublade, wenn es der Falsche findet oder Ihre Formulierungen nicht eindeutig sind und womöglich Streit unter den Erben auslösen. Lassen Sie sich fachlich beraten, es geht viel:

  • Ihr Vermögen
  • Ihr Vermächtnis
  • und das Wohl Ihrer Angehörigen.

 

Robuste Lösungen halten länger

Wer eine lange Reise antritt, der braucht robustes Schuhwerk. Schuhe, die lange halten und gut passen. Erfahrene Wanderer wissen: Outdoor-Mode ist für Spaziergänger, aber auf langen Reisen, ist Bewährtes vorzuziehen. Wer Vermögen aufbaut oder für das Alter vorsorgt, begibt sich auf eine lange Reise über Jahrzehnte. Auch er braucht robuste Lösungen, die halten.

 

Die Lösung muss zum Problem passen

Wer kurzfristiges Trading betreibt, Börse als Hobby sieht oder seinen Nachbarn beeindrucken möchte, der sucht die perfekte Lösung: Das perfekte Timing, das nächste große Ding, die nächste Welle, die er reiten könnte. Motiv ist es, dazu zu gehören und andere zu beeindrucken. Viele Finanzprodukte befriedigen diese Bedürfnisse. Die Finanzindustrie bietet großartige Unterhaltung.

Wer jedoch das Ziel hat, langfristig und systematisch Vermögen aufzubauen oder vorhandenes Vermögen zu bewahren, der braucht eine robuste Lösung, die etwas aushält und die durchhält. Genau wie beim Wetter gibt es an den Kapitalmärkten Zyklen und Kapriolen. Phasen starker Überhitzung und Temperaturstürze (Crashs), laue Frühlingstage und raue Herbststürme.

 

Gibt es die perfekte Lösung?

Wer für jede Situation den perfekten Schuh braucht, der stößt schnell an Grenzen. Oder wie viele Paar Schuhe wollen Sie auf Ihrer Wanderung mitschleppen? Gesucht ist ein Allwetter-Schuh. Doch der kann eben nicht – wie von manchen Verkäufern versprochen – perfekt in allen Lagen sein. Wohl aber robust, denn unverzichtbar ist, dass er hält. Perfektes ist oft zu fragil.

Misstrauen Sie allen Angeboten, die Ihnen die perfekte Lösung für jede Börsenlage versprechen.

 

Aktien haben sich langfristig bewährt

Innovationen sind wichtige Impulse, doch wenn es darauf ankommt, verlasse ich mich lieber auf Bewährtes. Und beim Vermögenserhalt und der Altersvorsorge geht es um viel, um die finanzielle Basis für Ihre Lebensqualität.

Beim Vermögensaufbau und der Altersvorsorge sollten Sie auf Bewährtes setzen.

Vermögenswerte (Assets), die sich seit Jahrhunderten bewährt haben sind:

  • Cash und Einlagen
  • Renten (Anleihen)
  • Immobilien
  • Aktien
  • Gold

Gläubigerpapiere, wie Anleihen, gab es bereits im Mittelalter und Beteiligungen, wie Aktien, schon seit 400 Jahren. Gold, Geld und Immobilien sind noch älter.

Aktien sind vielen suspekt. Sie gelten als spekulativ und risikoreich. Doch gerade bei langen Anlagezeiträumen erwiesen Sie sich als besonders robust. Dies zeigt eindrucksvoll der Chart des Weltaktienindex, MSCI World, seit 1970.

Quelle: Dimensional Fund Advisors. MSCI World Index enthält über 1.600 größten Aktien aus den 23 größten Industrieländern der Welt. Ein guter Indikator für den Weltaktienmarkt. Zum Vergleich: Der viel bekanntere DAX enthält nur die 30 größten Aktien aus Deutschland.

Ölkrise, Schwarzer Montag, Mauerfall, Asienkrise, Russlandkrise, Jahr 2000 Panik, Dotcom-Blase, 9/11, Irakkrieg, Finanz- und Schuldenkrise, Brexit, Donald Trump … All diese Krisen, Kriege, Terroranschläge und Katastrophen konnten es nicht verhindern, dass der Weltaktienindex heute auf Höchstkurs steht. Auch wenn Kurse der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft darstellen, der Weltaktienindex erwies sich als robust. Nach jedem Einbruch haben sich die Kurse wieder erholt. Panik war stets ein schlechter Ratgeber. Wer durchgehalten hat, das zeigt der Chart, wurde belohnt. Er konnte sein Vermögen langfristig mehren. Aus einem in 1970 investierten Euro wären heute 35 Euro geworden. Rechnet man die Inflation heraus, hätte sich seine Investition immer noch verzehnfacht.

Das ist übrigens nicht das Resultat geschickter Selektion oder geschickten Timings, sondern das Ergebnis von Kaufen und Halten (Passives Investieren). Anlegen mit ruhiger Hand und Durchhaltevermögen.

 

Bewährte Vehikel für Privatanleger

Als Vehikel zur Investition haben sich für Privatanleger Investmentfonds bewährt. Sie ermöglichen:

  • Breite Streuung bei kleinem Kapitaleinsatz
  • Rechtlicher Schutz vor Pleite des Verwalters durch Sondervermögen
  • Hohe Liquidität durch tägliche Rückgabeoption bzw. Börsenhandel

 

Ein Wort zu Immobilien

Auch Immobilien haben sich als krisenfest erwiesen. Diese Aussage gilt für die Assetklasse. Doch Vorsicht, was für die Assetklasse als Ganzes richtig ist, kann sich im konkreten Einzelfall als falsch erweisen. Die Lage ist entscheidend. Nord oder Süd, Großstadt oder Provinz, Preise entwickeln sich unterschiedlich. Da Immobilien viel Kapital binden (mangelnde Risikostreuung) und teilweise kreditfinanziert werden, sind die Auswirkungen gravierend, wenn etwas schiefläuft.

Immobilien und Aktien erfordern beide unternehmerisches Risiko und Engagement. Mieten fließen nicht von selber. Sie sind das Resultat unternehmerischer Entscheidungen, wie Finanzierung, Vermietung, Instandhaltung und Pflege.

 

Wichtiger als das Schuhwerk bleibt die Karte

Ist das Schuhwerk noch so gut, er wird nicht an sein Ziel kommen, wenn  dem Wanderer die Orientierung fehlt. Schuhe, wie Finanzprodukte, sind nur Hilfsmittel – wichtige Werkzeuge, aber auch nicht mehr. Sie ersetzen keine Karte und keinen Kompass. Legen Sie daher zunächst Ihre Route fest. Erst wenn Sie wissen,

  • wo Sie hinwollen,
  • durch welches Gelände Ihr Weg führt
  • und wie lange Sie unterwegs sein werden

sollten Sie Ihr Schuhwerk oder Finanzprodukt wählen.

Für Anleger gilt: Finanzprodukte ersetzen keine Finanzplanung. Nur wer weiß, wo er hinwill, kann entscheiden, was er braucht.

Der Schuh muss dem Wanderer passen

Der Schuh muss nicht nur halten, er sollte auch passen. Nichts ist qualvoller als ein Schuh der zu eng ist oder zu weit. Schmerzhafte Blasen bereiten seinem Träger Pein.

So wie jeder Mensch eine andere Fuß-Form hat, so hat jeder auch eine andere finanzielle Risikobereitschaft und eine individuelle Ausgangssituation. Es lohnt sich, die Anlagestrategie und Asset-Allokation hierauf anzupassen. Es erhöht die Chance, dass der Anleger durchhält und nicht auf halber Strecke aussteigt, weil ihn der Schuh zu sehr drückt.

 

Erfahrung zahlt sich aus

Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Ein erfahrener Begleiter an Ihrer Seite

  • gibt Sicherheit
  • vermeidet Fehler
  • und hilft, Ihr Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren.

Auch dieses Prinzip hat sich bewährt.

 

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wo setzen Sie auf robuste Lösungen?

 

 

 

 

 

 

3 populäre Irrtümer zu Risiko, die Anlegern teuer zu stehen kommen

3 populäre Irrtümer zu RisikoSie sind Anleger und suchen Sicherheit? Sie wollen Risiken vermeiden? Dann sollten Sie die drei gängigsten Irrtümer zu Risiko kennen. Sie haben damit zu tun, wie wir Risiko wahrnehmen. Doch können wir uns wirklich auf unsere Wahrnehmung verlassen? In drei Beispielen haben Sie hier die Gelegenheit, zu überprüfen aus welcher Perspektive Sie Risiken wahrnehmen und teure Fehler zu vermeiden.

 

Können wir unseren Sinnen trauen?

Als Wahlpfälzer liebe ich guten Wein. Ein Erlebnis hat mich nachdenklich gemacht. Bei einem Winzer im Rheingau habe ich am eigenen Leib erfahren, wie sehr Licht und Farbe meinen Geschmack von Wein beeinflussen. Obwohl mein Verstand wusste, dass ich wiederholt den selben Wein trank, schmeckte er – je nach Farbe im Raum – ganz unterschiedlich:

  • Blaues Licht – Wein schmeckt wie Wasser
  • Rotes Licht – Wein schmeck gehaltvoll und schwer
  • Weißes Licht – Wein schmeckt leicht

Kann ich meinen Geschmacksnerven noch trauen?

Was wir wahrnehmen hängt davon ab, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Zauberkünstler nutzen geschickt unsere eingeschränkte Wahrnehmung, um uns vom wahren Geschehen abzulenken.

Sicherlich kennen Sie Kippbilder. Je nachdem worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, sehen Sie zwei unterschiedliche Bilder. Beide sind wahr.

Könnte es sein, dass wir als Anleger auch blinde Flecken haben und wesentliche Punkte übersehen?

Ich lade Sie ein: Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung als Anleger. Wie wir Risiko wahrnehmen.

 

  1. Für meine Sicherheit, riskier ich alles

Wenn uns die Angst packt, verhalten wir uns irrational. Nach dem Terroranschlag auf die Türme des World-Trade-Centers 9/11 haben die New Yorker Flugzeuge gemieden und sind auf die Straße ausgewichen. Experten schätzen, dass dieses Verhalten 1.600 Menschen das Leben gekostet hat, da beim Autofahren mehr Menschen je km sterben als beim Fliegen.

Nach der Finanzkrise 2008 haben einige Anleger aus Angst vor Bankenpleiten Ihr Erspartes abgehoben und zu Hause unter das Kopfkissen gelegt. Bei jährlich 150.000 Wohnungseinbrüchen, keine gute Idee, selbst wenn sie glauben, das Geld clever versteckt zu haben.

„Wir sind zu jedem Risiko bereit, von dem wir glauben, dass es unsere Sicherheit erhöht.“ Weidner, Wolfram

Uns Menschen geht es wie dem Reh, das auf der Flucht vor dem Adler dem Wolf in die Arme läuft. Natürlich ist es schwer, in akuter Gefahr einen klaren Kopf zu bewahren. Doch viele Anleger machen ähnliche Fehler schon aus lauter Vorsicht und Angst vor möglichen Risiken.

 

Unterschätztes Risiko

Obwohl im Verkehr Ungewissheit herrscht und viele Gefahren lauern, wagen wir uns täglich auf die Straße. Oder haben Sie schon mal von Dauerparkern gehört, die sich über Jahre nicht vom Parkplatz wagen, weil Ihnen der Verkehr zu hohe Risiken birgt? Beim Geldanlegen jedoch gibt es viele Dauerparker.

Die Parkplätze für Anleger heißen Sparbuch, Tagesgeld oder Termingeld. Über einer Billion Euro liegen auf solchen Park-Konten. Ein Großteil davon Dauerparker, die sich seit der Finanzkrise 2008 – dem 9/11-Ereignis der Finanzen – nicht mehr vom Parkplatz trauen. Dabei haben sie nicht nur die Kursanstiege von Aktien und Immobilien verpasst, sondern auch Ihr Ziel Sicherheit nur scheinbar erreicht. So wie ein Auto, dass nur auf dem Parkplatz steht, an Wert verliert, so verlieren die Einlagen der Sparer an Kaufkraft. Die schleichende Inflation sieht harmlos aus, hat aber seit 2008 – trotz niedriger Inflationsraten – jedem Euro zehn Prozent der Kaufkraft genommen.

Wir unterschätzen wie nachhaltig schleichende Inflation wirkt. Die EZB strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent im Jahr an. Was das zwei Prozent Inflation bedeuten,  sehen Sie hier:

Was nominell in Euro sicher aussieht bedeutet real in Kaufkraft einen sicheren Verlust. Mit einem Inflations-Rechner können Sie Szenarien selber rechnen.

„Wir überschätzen immer den Wechsel, der in den nächsten zwei Jahren geschehen wird und unterschätzen den Wechsel, der in den nächsten zehn Jahren passieren wird. Lassen Sie sich selbst nicht von Nichtstun einlullen.“ Bill Gates

Schleichende Risiken gibt es nicht nur bei der Geldanlage. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, schlechte Gewohnheiten – stets gilt: Kleine Ursache, große Wirkung mit der Zeit. Ob das Inflations-Risiko für Sie relevant ist, hängt von Ihrem Anlagehorizont ab, das ist der Zeitraum, den Sie überblicken können. Ein Anleger, der das Geld in zwei Jahren braucht, muss sich nicht um Kaufkraftverlust sorgen. Ein Anleger, der langfristig Vermögen aufbaut oder für den Ruhestand vorsorgt, begeht einen teuren Fehler, wenn er die Inflation ignoriert.

Langfristig ist das Geld auf dem Sparbuch alles andere als sicher.

 

FAZIT: Ohne Zinsen ist Geld auf dem Sparkonto schutzlos der Inflation ausgeliefert und verliert an Kaufkraft. Was kurzfristig sicher ist, ist langfristig in Gefahr.

 

Überschätztes Risiko

Genau andersherum ist es bei Aktien. Sie können kurzfristig erheblich schwanken. Ein Risiko, dass Anleger mit kurzfristigem Anlagehorizont zu Recht meiden. Der Kauf von Aktien auf kurze Sicht ist Spekulation.

Die Perspektive ändert sich, wenn das Geld längerfristig arbeiten kann. Je länger das Geld investiert ist, je unwahrscheinlicher ist es, dass ein Verlust entsteht. So hätten bisher alle Anleger, die Ihr Geld in den Weltaktienindex MSCI World investiert hätten, spätestens nach fünfzehn Jahren mit Gewinn verkaufen können.

Daten der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft. Aber der beobachtete Effekt ist plausibel, addieren sich Risiken nicht einfach, sondern heben sich zum Teil auf. So gleichen sich ein Teil der Kurs-Schwankungen nach unten und oben mit der Zeit aus. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn die Anlage nicht zu einem Zeitpunkt, sondern zeitlich verteilt getätigt wird. Dies ist bei Sparplänen mit gleichbleibenden Raten der Fall (Cost-Average-Effekt).

FAZIT: Das Risiko mit Aktien Verlust zu machen sinkt, je länger Sie investiert sind. Diese Aussage gilt nur, wenn Sie den ganzen Aktienmarkt betrachten. Wer in Einzelwerten investiert geht ein höheres Risiko ein. Investmentfonds ermöglichen es selbst Kleinanlegern, weltweit zu streuen.

Aktien sind langfristig viel sicherer als viele Anleger denken.

 

  1. Verschiedenheit als Chance, Risiko zu reduzieren

Wer von einer Sache überzeugt ist, neigt dazu alles auf diese Karte zu setzen. Das ist riskant. Denn geht die Sache schief, sind die Auswirkungen groß. Das gilt selbst für relativ sichere Anlagen wie Immobilien. Nicht umsonst setzt sich das Bundeskabinett niemals in einen Flieger und der amerikanische Vizepräsident nie zum Präsidenten in die Airforce Nr.1. Keiner will einen Totalausfall riskieren.

Risiken zu verteilen, ist der beste Schutz und erhöht die Sicherheit. Bei der Geldanlage spricht man von Diversifikation. Das Prinzip ist bekannt unter dem Motto „Lege nie alle Eier in einen Korb“. In der Praxis streuen Anleger Risiken oft unzureichend. Der Diversifikations-Effekt tritt nur ein, wenn die Anlagen so verschieden sind, dass die Kurse sich nicht im Gleichklang bewegen (Korrelation). Im Idealfall heben sich die Kursbewegungen gegenseitig auf. So ist zu beobachten, dass Anleger in Krisenzeiten Aktien verkaufen und in Renten (Anleihen) umschichten. Eine Flucht in die Sicherheit. Beruhigt sich die Lage, stehen eher die Chancen im Fokus und das Geld fließt in die Aktien. Eine Mischung aus Aktien und Renten reduziert die Schwankungen, und Verluste der einen Anlage werden (zum Teil) durch Gewinne der anderen Anlage kompensiert.

Geld zu investieren bringt mehr, als es zu verleihen

Auf lange Sicht haben Aktien deutlich höhere Renditen erzielt als Renten. Dieser Effekt ist langfristig messbar, wenngleich nicht zu jeder Zeit., So gibt es immer wieder Phasen (Crash, Baisse) wo es zeitweilig andersherum läuft. Wer jedoch einen langen Atem hat, kann diesen Effekt nutzen und die „Aktien-Prämie“ erzielen. So haben Wissenschaftler die Differenz zwischen der Aktien- und der Renten-Rendite getauft.

Wer langfristig in den Aktienmarkt investiert verdient eine Aktien-Prämie.

 

FAZIT: Wer Aktien Renten beimischt reduziert die Schwankungen seines Depots. Wer Renten Aktien beimischt erhöht langfristig seine Rendite.

 

  1. Wenn am Ende des Geldes noch Leben übrig ist

Wird eine Lebensversicherung fällig stellt sich die Frage: Kapital oder Rente?

Pfiffige Rechner nehmen die Zahl der jährlich in Aussicht gestellte Rente und teilen das Kapital durch die Jahresrente. Manch einer kommt zum Schluss, dass sich die Rente nicht rechnet. Wer das Kapital nimmt und sich laufend Kapital in Höhe der Rente entnimmt kommt einige Jahre damit aus. Erst danach wäre die Rente günstiger. Es folgt meist der Satz: „Wer weiß, ob ich überhaupt so lange lebe?“

Der frühe Tod wird als Risiko gesehen. Doch ist das wirklich Ihr Problem? Sollten Sie sich nicht vielmehr Gedanken machen, was passiert, wenn Sie lange leben?

Wer lange lebt, braucht lange Geld. Unterschätzen Sie nicht Ihr Langlebigkeitsrisiko.

 

Und genau dieses Risiko nimmt Ihnen, wenn Sie das möchten, eine Versicherung ab. Dank vieler Versicherten kann sie eine Mischkalkulation anstellen. Versicherungen nutzen das Prinzip der Risikostreuung. Dank vieler versicherter Personen können sie mit statistischen Durchschnittswerten rechnen, während für den Einzelnen nur seine individuelle Lebenszeit relevant ist.

FAZIT: Bedauern Sie nicht, zu Lebzeiten nicht alles Geld ausgegeben zu haben. Machen Sie sich besser Gedanken über das finanzielle Risiko, eines langes Leben finanzieren zu müssen.

 

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr eigentliches Problem

Stellen Sie die richtigen Fragen:

Lohnt es aus Angst vor einem Risiko ein viel Größeres einzugehen?

Haben Sie ein kurzfristiges Sparziel oder ein langfristiges Ziel und einen langen Anlagehorizont?

Welche Auswirkung hätte der Ausfall einer Anlage für Sie?

Haben Sie Ihre Risiken ausreichend gestreut (diversifiziert), so dass Risiken kompensiert werden?

Sind Sie in der Lage, auch ein langes Leben zu finanzieren?

 

Welches Risiko beschäftigt Sie? Wie lautet Ihre Frage?

 

So vermehren Sie Ihr Vermögen

Vermögen verbinden wir mit Geld und übersehen beim Blick auf die Zahlen, dass Vermögen Potenzial ist. Das Geld ist Potenzial, daraus mehr zu machen. Wir sind Potenzial, da wir mehr vermögen, als unser Geld. Als Finanz-Coach denke ich nicht wie ein Vermögens-Verwalter, sondern bin Potenzial-Entwickler.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie unter dem Titel Frühjahrsputz für Ihre Finanzen. Fast alle Menschen die zu mir kommen suchen Klarheit. Sie wollen verstehen, Ihre Finanzen, sich selber, Ihren Partner und Ihre Beziehung zu Geld. Die Frühjahrsputz-Idee steht dafür, es endlich anzupacken und aufgeräumt ins Leben zu gehen. Wer etwas erreichen will, muss wissen, wo er steht. Dafür steht die Vermögens-Bilanz. Während Finanzberater üblicherweise einen Status erstellen, betrachten Finanzplaner auch künftige Geldflüsse bei der Frage „Wie vermögend bin ich?“. Heute schauen wir uns an, um wieviel „reicher“ die Perspektive eines Finanz-Coaches ist.

„Geld hat noch keinen reich gemacht.“ (Seneca 1-65)

Die Quelle des Vermögens

Ist es nicht erstaunlich, was aus einem Samenkorn erwächst? Genau wie jeder Baum, jedes Leben einem Samen entspringt, hat auch unser Vermögen eine Quelle. Kennen Sie die Quelle Ihres Vermögens?

Bleiben wir zunächst beim Geld. Wo kommt Ihr Geld-Vermögen her?

  • Haben Sie es sich erarbeitet?
  • Wurde es Ihnen geschenkt?
  • Haben Sie es ererbt?

Sind Sie selber die Quelle? Sind Sie sich dessen bewusst?

Oder kommt es von Dritten und was bedeutet das für Sie? Was ist Ihr Beitrag? Gehen Sie respektvoll und achtsam damit um oder ist es scheinbar da, wie der Strom aus der Steckdose?

Alles Wachstum hat eine Quelle, auch unser Vermögen.

 

Die Kraft der Quelle

Geld fließt, wir nennen das Cash-Flow. Die Bedeutung des Cash-Flows für Vermögen beschreibt Robert T. Kiyosaki in seinem Buch „Rich Dad, Poor Dad“. Darauf bin ich im ersten Teil eingegangen.

Fließt das Geld zu Ihnen hin oder von Ihnen fort?

Beides? Das macht Sinn. Denn Geld sollte fließen, so wie Blut im Körper zirkuliert und uns damit Leben und Entwicklung ermöglicht. Staut sich das Geld ist es nutzlos, der Lebensfluss stagniert. Fließt es nur ab und wir geben dauerhaft mehr aus, als ein, sind wir bald blutleer und schlapp. Welche Kraft ein steter Strom entwickeln kann, zeigt die Natur (Flußbett). Finanztechnisch sprechen wir vom achten Weltwunder, dem Zinseszins.

Wer über die Quelle seines Vermögens nachdenkt, wird zwangsläufig auf etwas stoßen, was nicht Geld ist. Das Geld anzuziehen, es zu mehren und fließen zu lassen, beruht auf Wissen, Fähigkeiten und Energie. Hinzu kommt der Faktor Zeit.

 

Wissen und Fähigkeiten

Wissen ist heute kein limitierender Faktor mehr. Noch nie stand uns Menschen so viel Wissen zur Verfügung und das – Dank Internet – jederzeit. Umso bedeutender wird die Fähigkeit, zu verstehen. Verstehen bedeutet, Wissen einordnen zu können, Zusammenhänge zu erkennen und – ganz entscheidend – zu wissen, was man nicht weiß.

Eine entscheidende Kompetenz in unserer vernetzten Welt ist es, mit anderen zu interagieren und zu kooperieren.

  • Wie gut gefüllt ist Ihr Kompetenz-Konto?
  • Wie steht es um Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten?
  • Welches Potenzial liegt in dem, was Sie gut können?
  • Welche Ressourcen haben Sie?
  • Würde es Ihnen helfen, Geld besser zu verstehen?

 

Energie und Gesundheit

Die besten Kompetenzen nützen Ihnen nichts, wenn Sie es nicht vermögen, diese auf die Straße zu bringen. Dazu benötigen Sie Energie. Unser Körper ist darauf programmiert, Energie zu sparen, wo es geht. Dieses Phänomen begegnet uns bei den Gewohnheiten. Es fällt uns schwer unsere Komfortzone zu verlassen, es kostet Energie. Umso wichtiger ist es, unseren Energie-Haushalt aufzufüllen.

Zu mir kommen Menschen, die sich schwertun, zu entscheiden. Sie beschäftigt die Frage: Wie kann ich sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen? Ein gutes Gefühl, welche Richtung Ihnen guttut, erhalten Sie, wenn Sie sich fragen: Was bringt mir Energie? Was nimmt mir Energie? Was unseren Energie-Haushalt auffüllt, eröffnet Potenzial für mehr.

In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Gesundheit. Krankheiten sind limitierende Faktoren. Auch wenn manch einer in einer Krise – und Krankheiten sind Krisen unseres Körpers – seine Potenziale entdeckt, nur Gesunde sind voll leistungsfähig.

Gesundheits-Prävention ist Vermögensbildung.

 

Wie steht es um Ihre Gesundheit? Was tun Sie, um sich voll leistungsfähig zu halten?

 

Der Faktor Zeit

Dem Faktor Zeit kommt eine besondere Bedeutung zu.

Das Samenkorn braucht Zeit, sich zu einem mächtigen Baum zu entwickeln. Der Zinseszins entfaltet seine Kraft erst nach einer gewissen Zeit.

Selbst Vermögensgegenstände erhalten Ihren Wert erst durch die Zeit. Der Wert einer Immobilie oder einer Aktie entspricht der Summe der erwarteten Ertragszuflüsse in der Zukunft, bewertet zum Gegenwartswert (Barwert).

Bei der Geldanlage ermöglicht erst ein langer Anlagehorizont eine Investition. Der Anlagehorizont ist der Zeitraum, den ich überblicken kann, bis ich mein Geld voraussichtlich brauche. Wer wenig Zeit hat, spekuliert auf kurzfristige Effekte. Das ist sehr riskant.

 

Der Faktor Zeit hat Einfluss auf

  • Die Bewertung unseres Vermögens (Preis, Kurs)
  • Unser Human-Kapital (künftiges erwartetes Erwerbseinkommen)
  • Unsere Rentenansprüche (Zeit ist Faktor in der Rentenformel – Je länger wir Beiträge zahlen, je höher die Rente)
  • Den Charakter unserer Geldanlage (Investition oder Spekulation)
  • Die Rendite-Chance (Zinseszins)

 

Ganzheitliche Vermögensbilanz

Betrachten Sie Ihr Vermögen nicht nur in Zahlen. Hierbei hilft eine ganzheitliche Vermögens-Bilanz. Entscheidend sind nicht die Zahlen, sondern Ihre Bewertung. Statt Zahlen enthält sie drei Ebenen und eine Warnstufe.

  • Hoch
  • Mittel
  • Niedrig
  • LEER

 

Betrachten Sie Ihr Vermögen ganzheitlich:

 

So erkennen Sie auf einen Blick, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Kritisch wird es, wenn ein Feld leer ist:

  • Kein Kapital
  • Keine Zeit
  • Keine Energie

Dann sollten die anderen Felder umso voller sein:

  • Ein junger Mensch hat oft kein Kapital und keine Rentenansprüche. Dafür hat er noch viel Zeit, ein hohes Humankapital und hoffentlich viel Energie.
  • Ein älterer Mensch ohne Rentenansprüche braucht entweder Kapital als Einkommensquelle oder Fähigkeiten und Energie, um dies zu kompensieren.
  • Ein kranker Mensch braucht womöglich, Kapital und Zeit um seine Behandlung bezahlen zu können und sie wirken zu lassen.

Welche Beispiele fallen Ihnen ein?

 

Vermögens-Verwalter oder Potenzial-Entwickler?

Vor dieser Frage stand ich, als ich mein eigenes Konzept entwickelte, um privaten Kunden beim Thema Geld zu helfen.

Als Finanz-Coach bin ich Potenzial-Entwickler und kein Vermögens-Verwalter.

 

Um wieviel reicher ist die Perspektive eines Potenzial-Entwicklers. Statt Vermögen zu verwalten und sich auf Zahlen zu fixieren, konzentriere ich mich in meiner Arbeit auf Ressourcen und Potenziale. Alle Menschen, die zu mir kommen, bringen Ressourcen mit. Oft sind sie sich nicht bewusst, welch hohen Wert diese haben. Sie zu entdecken, setzt Energie frei. Und Energie ist das entscheidende Feld Ihrer Vermögensbilanz. Sie verwandelt Ihre Ressourcen in Potenziale, die sich entfalten.

„Geld ist eine Form von Energiespeicherung.“ John Culkin

Wer über Geld nachdenkt, denkt über sich nach. Was wir über Geld denken, sagt mehr über uns, als über das Geld.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Gedanken. Glauben Sie an Ihr Vermögen, denn es ist Potenzial.

 

 

Machen Sie Ihre eigene Vermögensbilanz: PDF als DOWNLOAD hier: LS_Vermögens-Bilanz

 

Wie vermögend bin ich?

Im letzten Artikel unserer Frühjahrsputz-Aktion hatten wir Inventur gemacht und eine klassische Vermögensbilanz (Status) erstellt, wie es jeder Finanzberater macht. Heute zeige ich Ihnen die Perspektive eines Finanzplaners. Ein Finanzplaner hilft Ihnen, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Zuvor müssen Sie zunächst herausfinden, wo Sie stehen. Dazu zählt die Frage:

Wie vermögend bin ich?

Unser Vermögen ist mehr als eine Inventur unseres Besitzes. Auch zukünftige Geldzuflüsse gilt es zu beachten::

  • Zukünftiges Arbeitseinkommen – Wert unserer Arbeitskraft
  • Rentenansprüche – Anspruch auf Einkommen unabhängig von unserer Arbeitskraft
  • Kapitalerträge – Geldzufluss unabhängig von unserer Arbeitskraft

 

Der Wert unserer Arbeitskraft

Junge Menschen verfügen in der Regel über wenig Kapital. Der Wert ihrer Arbeitskraft ist dagegen sehr hoch. Selbst wenn sie ihr relativ geringes Einsteiger-Gehalt auf Ihre potentielle Lebensarbeitszeit hochrechnen, reden wir über enorme Beträge.

Beispiel: 25 jähriger mit 2.000 Euro netto Gehalt

Renteneintritt voraussichtlich 67. LJ

2.000 Euro x 12 = 24.000 Euro Jahresgehalt x 42 Jahre = 1.080.000 Euro

Wir sprechen von über 1 Mio. Euro, ein enormer Wert.

Die wichtigsten Erkenntnisse hieraus:

  • Das Arbeitseinkommen ist für den 25 Jährigen der wichtigste Vermögenswert. Seine Arbeitskraft die Quelle seines Vermögens. Es macht Sinn diese Arbeitskraft abzusichern, klassisch durch eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit.
  • Der 25 jährige kann – sofern er das Kapital nicht bereits verplant hat (Autokauf, Immobilienkauf, Hochzeit …) bei seiner Kapitalanlage mehr Risiko eingehen. Größere Wert-Schwankungen, wie bei Aktien, federt er durch Kapitalzuflüsse ab.
  • Betrachten Sie Arbeitseinkommen als Teil Ihrer Risikostreuung. Es ist quasi eine eigene Anlageklasse (Humankapital). Streuen wir unseres Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, sind wir in der Lage, Risiko zu reduzieren. Der Effekt tritt ein, wenn wir in Anlageklassen anlegen, die sich möglich unabhängig voneinander verhalten. Ob dies der Fall ist, hängt vom Einzelfall ab. Bezüge eines Beamten entwickeln sich unabhängig von der Börse. Die Bezüge eines Investmentbankers oder eines Zeitarbeiters hingegen sind abhängig von der Entwicklung der Börsen bzw. der Gesamtwirtschaft.
Junge Menschen sind vermögender als sie sich fühlen. Die Arbeitskraft ist viel wert.

 

Rentenansprüche

Die Quelle Arbeitseinkommen versiegt mit Eintritt in den Ruhestand. Ältere Menschen haben – hoffentlich – einen Teil Ihres Einkommens verwendet, um Rentenansprüche zu erwerben. Falls nicht, bleibt nur das Vermögen als Einkommensquelle. Keine Alternative ist Transfereinkommen für das Allernötigste (Hartz IV).

Rentenansprüche erwerben wir durch Versicherungen. In Deutschland haben wir ein relativ kompliziertes System – im April herrlich vom ZDF in Die Anstalt karrikiert. Es besteht im Kern aus zwei Grundideen:

Dem Umlageverfahren der gesetzlichen Rente und der kapitalgedeckten Rente. Beide haben Stärken und Schwächen.

  • Bei der gesetzlichen Rente finanzieren die Erwerbstätigen mit Ihren Beiträgen die Renten der heutigen Rentenbezieher. Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen in einigen Jahren zwei Erwerbstätige, einen Rentner finanzieren. Als Folge hieraus sinkt das Rentenniveau auf 44% des letzten Nettoeinkommens. Das reicht nicht.
  • Deshalb wurden zahlreiche weitere private und berufliche Rentensysteme entwickelt (Riester, Rürup, baV, private Rente). In diese zahlt der Beitragszahler ein, bildet Kapital und erhält darauf einen Rentenanspruch (Versicherungsleistung). Die Null-Zins-Politik der EZB und hohe Provisionen der Versicherungen machen viele Verträge unrentabel.

Steuerlich richtet sich die Behandlung der Einzahlungen und Rentenzahlungen nach einem komplizierten 3-Schichten-Modell. Neben der Steuer sind Sozialabgaben zu berücksichtigen, allen voran, die schwer kalkulierbare Krankenversicherung (steigende Gesundheitskosten).

Beispiel:

65 Jähriger kurz vor Rentenbeginn, aktuell mit 65 + 4 Monate

Einkommen 4.000 Euro x 4 = 16.000 Euro

Trotz hohem Einkommen bleibt kaum Zeit. Die Quelle versiegt. An ihre Stelle treten die Rentenansprüche.

Die wichtigsten Erkenntnisse hieraus:

  • Die Rentenansprüche sind für den 65 Jährigen ein wichtiger Vermögenswert neben dem Kapital, das er angesammelt hat. Es besteht kein Langlebigkeitsrisiko. Renten erhalten Sie, solange Sie leben.
  • Der 65 Jährige kann größere Wertschwankungen seiner Anlagen nicht mehr durch künftige Kapitalzuflüsse aus Arbeitseinkommen abfedern, wie ein junger Anleger. Dies legt nahe, ein geringeres Risiko einzugehen.
  • Zur risikobehafteten Kapitalanlage sind nur solche Beträge geeignet, auf die der Ruheständler nicht angewiesen ist.

 

Rentenansprüche sind ein wichtiger Teil der Vermögensbilanz.

 

Kapitalerträge als Vermögensquelle

Wer unabhängig sein möchte von Arbeitseinkommen und Rentenansprüchen, der braucht Kapital. Eine Definition von Kapitalvermögen lautet:

Kapitalvermögen = Kapital (Geld) x Zins x Zeit

Je länger Sie Geld anlegen, je mehr Zinszahlungen erfolgen. Mit jeder Zinszahlung wächst das Kapital überproportional, erst langsam, dann immer schneller. Der Effekt ist als Zinseszins bekannt. Einstein nannte ihn einst das Achte Weltwunder. Es handelt sich mathematisch um eine Exponentialfunktion.

Seit jeher haben Menschen den Effekt unterschätzt, wie die Geschichte vom Reiskorn und dem Schachbrett in diesem Video zeigt.

Grundregel: Zinseszinseffekte – nie schätzen, immer rechnen!

Beim Geldanlegen gibt es eine einfache Faustformel, die 72er Formel. Wie Sie funktioniert lesen Sie hier auf Wissen-ist-Geld. Sie beantwortet die Frage: Wie lange dauert es bei einem Zins von X% bis sich mein Kapital verdoppelt?

Was lernen wir hieraus?

  • Kapitalvermögen macht unabhängig vom Arbeitseinkommen. Statt eigener Arbeitskraft lassen Sie Ihr Kapital für sich arbeiten.
  • Die Rendite ist abhängig vom Risiko gemessen in Volatilität (vereinfacht: Preis-Schwankungen).
  • Je höher Ihr künftig zu erwartendes Arbeitseinkommen und / oder Ihre Rentenansprüche, je mehr Risiko können Sie eingehen.

 

Wie sieht Ihre Vermögensbilanz aus?

Ich spreche häufig mit über 50 Jährigen. Ihnen wird langsam bewusst, dass Ihr künftiges Arbeitseinkommen begrenzt ist. Ihre Rentenansprüche reichen oft nicht, Ihren derzeitigen Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Ihre bange Frage: Ist der Zug abgefahren?

Unsicherheit über die Rente? Nur eine Bestandsaufnahme bringt Klarheit. Vermögensbilanz.
  • Wieviel Geld brauchen sie monatlich? (Lebensunterhalt – Lebensstandard)
  • Wie hoch sind die Rentenanasprüche aktuell?

Sie haben Angst vor der Wahrheit? Das ist verständlich, keiner wird gern auf Versäumnisse hingewiesen. Doch es geht nicht um Vergangenheitsbewältigung, sondern um die Gestaltung Ihrer Zukunft. Einer Zukunft in der niemand anderes leben muss, als Sie selber.

 

 „Ich hatte mein ganzes Leben lang viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“  Mark Twain

 

Damit sie nicht eintreten brauchen Sie Klarheit, wo Sie stehen. Die Aufgabe eines Finanzplaners ist es, Ihnen dabei zu helfen und Ihnen konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, wie Sie Ihr Ziel erreichen.

Es ist ein gutes Gefühl, seine Probleme anzupacken. Deutlich besser als ein schlechtes Gewissen verbunden mit diffusen Zukunftssorgen. Der Mix macht es. Wer Mitte 50 ist hat zumeist alle drei Vermögenskategorien:

  • Zukünftiges Arbeitseinkommen
  • Rentenansprüche
  • Kapital

Es ermöglicht, an mehreren Rädchen zu drehen. Viele kleine Veränderungen, statt einer großen. Wie – sagt Ihnen Ihr Finanzplaner.

 

Ein Hinweis:

Künftige Kapitalflüsse sind nicht gleichzusetzen mit heutigen Kapitalzuflüssen. Psychologisch spüren wir dies durch unseren Drang nach „Belohnung sofort“.

Auch mathematisch macht es einen Unterschied. 100 Euro in der Zukunft sind weniger Wert als 100 Euro jetzt. Der Euro unterliegt der Inflation, d.h. er verliert an Kaufkraft. Genau genommen müssten wir den Barwert ermitteln.

Wikipedia: „Der Barwert ist der Wert, den zukünftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen. Er wird durch Abzinsung der zukünftigen Zahlungen und anschließendes Summieren ermittelt.“ Da es mir in diesem Beitrag nicht darum geht, Ihnen Finanzmathematik zu vermitteln, habe ich darauf verzichtet.

Wichtiger ist das Bewusstsein für die verschiedenen Aspekte des Vermögens. Das Rechnen übernimmt Ihr Finanzplaner. Zertifizierte Finanzplaner nach internationalem Standard „Certified Financial Planner“ (CFP) finden Sie auf der Homepage des Financial Standard Board Deutschland. Nur 1 von 200 Finanzberatern ist CFP.

 

Im nächsten Beitrag der Serie geht es um die Vermögensbilanz aus Sicht eines Finanz-Coaches. Wie ist Ihr Blick auf Ihr Vermögen? Wie vermögend fühlen Sie sich?

Frühjahrsputz-Aktion: Erstellen Sie Ihre Vermögensbilanz

Kennen Sie Ihr Vermögen? Vielen fällt die Antwort auf diese Frage erstaunlich schwer. Doch wer nicht weiß, wo er steht, dem fehlt Orientierung. Daher gehört zum Frühjahrsputz die Inventur. Wir erstellen eine Vermögensbilanz.

Weiter geht’s beim Frühjahrsputz für Ihre Finanzen. Nach Konto und Verfügungen, widmen wir uns heute dem Vermögen.

Die klassische Vermögensaufstellung

Es handelt sich um eine Inventur aller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Listen Sie zunächst alle Ihre Vermögenswerte auf. Also alles, was Sie besitzen. Es klingt einfach und ist es auch – im Prinzip. Der Teufel steckt im Detail, insbesondere in der Bewertung, also der Frage: Was ist mein Vermögensgegenstand heute wert?

Wichtig ist ein Bewertungs-Stichtag. Es handelt sich um einen Status. Einige Vermögensgegenstände verändern rasch Ihren Wert. Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden, haben stark schwankende Preise. Ein Auto verliert mit dem ersten gefahrenen Kilometer stark an Wert. Bei anderen Vermögensgegenständen erweist es sich als schwierig einen aktuellen Wert zu ermitteln. Bei Immobilien oder Beteiligungen erfolgt dies durch Bewertung. Dazu sind mitunter Gutachten von Sachverständigen erforderlich.

 

Wozu brauchen Sie eine Vermögensbilanz?

Eine Vermögensbilanz ist eine Momentaufnahme. Wozu brauchen Sie das?

  • Um sich einen Überblick zu verschaffen.
  • Um zu messen, ob Ihr Vermögen zu- oder abnimmt und wie stark.
  • Für rechtliche Vorgänge wie
    • Erbauseinandersetzung (Vermögen zum Todestag) oder Schenkungen
    • Scheidung (Anfangsvermögen, Zugewinn)
  • Für das Finanzamt, das eine Bemessungsgrundlage braucht, um die Steuer zu berechnen:
    • Vermögenssteuer (in Deutschland aktuell nicht erhoben)
    • Erb- und Schenkungssteuer
Wer sich einen Überblick über sein Vermögen verschaffen möchte, braucht eine Vermögens-Bilanz.

 

Im Rahmen unserer Frühjahrsputzaktion geht es uns lediglich darum, dass Sie sich einen Überblick verschaffen. Das ist weit weniger kompliziert, als rechtliche oder steuerliche Fragen. Deshalb begnügen wir uns auch immer da, wo ein hoher Aufwand nötig wäre, den Wert zu ermitteln, damit zu schätzen. Das gilt für den Wert Ihrer selbstgenutzten Immobilie. Solange Sie nicht planen, diese zu verkaufen oder verschenken, lohnt der Aufwand einer Bewertung nicht.

Wie stark Ihr Vermögen zu- oder abnimmt ermitteln Sie indem Sie Ihr Vermögen in Euro zu verschiedenen Terminen vergleichen. Die wichtigste Grundregel ist das Prinzip der konsistenten Messung. Einfach gesagt: Gehen Sie immer gleich vor:

  • gleiche Währung
  • gleicher Stichtag
  • gleiche Informationsquelle
  • gleiche Berechnungsmethode

Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, können Sie bei den einzelnen Vermögenswerten so vorgehen:

 

Vermögensgegenstände (Assets)

Bargeld:

  • Zählen

Kontoguthaben, Bausparverträge:

  • Kontoauszüge

Lebens- und Rentenversicherungen:

  • Rückkaufswerte (jährliche Standmitteilung)

Wertpapiere:

  • Depotauszüge (Kurswerte)

Beteiligungen und geschlossene Fonds:

  • Nominalwert oder Null (keine Börsenkurse)

Immobilien:

  • Schätzung
  • Bei vermieteten Immobilien ggf. Makler fragen w/kostenlos

Goldbarren oder Münzen:

Autos:

  • Schwacke-Liste

Oldtimer, Schmuck, Kunstgegenstände:

  • Null

Ich empfehle Ihnen, zum Zweck der ersten Übersicht, einige Werte mit Null anzusetzen. Das entspricht dem Vorsichtsprinzip. Sollten Sie dort einen Wert einsetzen, informieren Sie sich bitte sorgfältig, ob er realistisch ist. Wenn es Ihnen wichtig ist, den Wert eines Assets genauer zu bestimmen, sollten Sie sachverständigen Rat einholen.

 

Sind Autos und die eigengenutzte Immobilie Vermögenswerte?

Vielleicht kommt Ihnen diese Frage seltsam vor. Sie entspringt einer anderen Sichtweise, als üblich. Robert T. Kiyosaki ist ein sehr erfolgreicher Unternehmer und Bestsellerautor. Mit „Rich Dad, Poor Dad“ hat er ein Buch darübergeschrieben, was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen. Er blickt auf Geld und Vermögen aus der Perspektive eines Unternehmers. Seine Regel Nr. 1 lautet:

„Man muss den Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten kennen und Vermögenswerte kaufen.“

Er behauptet, dies sei die einzige Regel, die es braucht, um reich zu werden.

„Reiche Menschen erwerben Vermögenswerte. Die Armen und die Angehörigen der Mittelschicht schaffen Verbindlichkeiten an, aber denken, dass es sich um Vermögenswerte handelt.“

Doch was ist seine Definition für Vermögenswerte?

„Ein Vermögenswert füllt mir meine Taschen mit Geld. Eine Verbindlichkeit zieht mir Geld aus der Tasche.“

Kiyosaki betrachtet Geld nicht statisch, sondern dynamisch. Es geht ihm darum, wohin das Geld fließt. Er betrachtet Autos und selbstgenutzte Immobilien vor allem als Konsumgüter. Sie geben uns das Gefühl vermögend zu sein, ziehen uns jedoch in erheblichem Maße Geld aus der Tasche.

  • Autos verlieren in den ersten Jahren drastisch an Wert und verursachen erhebliche Nebenkosten (Sprit, Inspektion, Reparaturen, Steuern, Versicherungen).
  • Selbstgenutzte Immobilien werden meist kreditfinanziert. Wer über 30-40 Jahre einen Immobilienkredit abzahlt, der zahlt nicht selten an Zinsen ebenso viel wie für das Haus. Hinzu kommen Nebenkosten, Steuern und regelmäßige Instandhaltung. Neben dem finanziellen Aufwand, ein nicht unerheblicher Zeit- und Arbeitsaufwand.

Natürlich weiß ich, dass Immobilien hohe Wertzuwächse haben (längst nicht immer und überall, z.B. in strukturschwachen Gegenden). Dass Häuslebauer mit Kredit besonders motiviert sind, Ihre Schulden schnell abzuzahlen, ist mir ebenfalls bekannt. Dennoch erscheint es mir eine interessante Perspektive, die Kiyosaki da einnimmt. Die Frage wohin Geld fließt (Cash Flow) ist wichtig.

In Deutschland machen wir unsere Einschätzung, ob jemand vermögend ist, an Statussymbolen fest. Wer sichtbar mehrere Immobilien besitzt oder dicke Autos fährt, den halten wir für reich. Und das ohne seine Kontoauszüge zu kennen. Große Limousinen und SUVs sind meist finanziert, ebenso Immobilien. Erst eine Vermögensbilanz wo Assets und Verbindlichkeiten gegenüber stehen zeigt die wahre Situation.

Wer Vermögen bilden will braucht einen positiven Cash-Flow

 

Die Vermögensbilanz

Wie auch immer Sie sich entscheiden, wie Sie Ihre Vermögenswerte bewerten, vergessen Sie nicht, die Verbindlichkeiten gegenzurechnen. Deren Wert festzustellen ist recht einfach, ein Blick in die Kontoauszüge genügt.

Wir ermitteln das Netto-Vermögen indem wir die Verbindlichkeiten vom Vermögen abziehen.  Üblicherweise dargestellt in einer Bilanz in Form eines T-Kontos:

 

Mit dieser recht statischen Form der Vermögensbilanz arbeiten die meisten Finanzberater. In den nächsten Beiträgen schauen wir aus der Perspektive eines Finanzplaners und aus Sicht eines Finanz-Coaches auf Ihr Vermögen. Sie werden womöglich staunen, was alles zu Ihrem wahren Vermögen gehört und was Sie damit vermögen.

Wer diese Beiträge nicht verpassen möchte, kann meinen Blog abonnieren und erhält zusätzlich gratis mein E-Book „Das Geheimnis erfolgreicher Entscheidungen“.

 

Wer hat den Überblick?

Wenn Sie Ihre Vermögensbilanz erstellen, werden Sie – ganz nebenbei – eine wichtige Erfahrung machen.

  • Wie leicht ist es Ihnen gefallen, alle Daten zusammenzutragen?
  • Haben Sie alle Daten verfügbar?
  • Wie aufwändig war es, die Daten zusammenzutragen?
  • Gibt es jemanden, der den Überblick hat? Sind das Sie, Ihr Partner, ein Finanzberater oder Ihr Steuerberater?
  • Oder gibt es niemanden? Vielleicht sogar bewusst, weil Sie nicht möchten, dass Ihre Bank oder Ihr Partner alles weiß?

Nutzen Sie die Chance, darüber nachzudenken, wer den Überblick haben sollte und ob Sie nicht zu viele Berater, Bankverbindungen und Finanzprodukte haben? Es ist eine Abwägung und bleibt Ihre Entscheidung. Treffen Sie sie bewusst.

 

Welche Gedanken und Gefühle löst der Blick auf Ihre Vermögensbilanz aus? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.