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3 populäre Irrtümer zu Risiko, die Anlegern teuer zu stehen kommen

3 populäre Irrtümer zu RisikoSie sind Anleger und suchen Sicherheit? Sie wollen Risiken vermeiden? Dann sollten Sie die drei gängigsten Irrtümer zu Risiko kennen. Sie haben damit zu tun, wie wir Risiko wahrnehmen. Doch können wir uns wirklich auf unsere Wahrnehmung verlassen? In drei Beispielen haben Sie hier die Gelegenheit, zu überprüfen aus welcher Perspektive Sie Risiken wahrnehmen und teure Fehler zu vermeiden.

 

Können wir unseren Sinnen trauen?

Als Wahlpfälzer liebe ich guten Wein. Ein Erlebnis hat mich nachdenklich gemacht. Bei einem Winzer im Rheingau habe ich am eigenen Leib erfahren, wie sehr Licht und Farbe meinen Geschmack von Wein beeinflussen. Obwohl mein Verstand wusste, dass ich wiederholt den selben Wein trank, schmeckte er – je nach Farbe im Raum – ganz unterschiedlich:

  • Blaues Licht – Wein schmeckt wie Wasser
  • Rotes Licht – Wein schmeck gehaltvoll und schwer
  • Weißes Licht – Wein schmeckt leicht

Kann ich meinen Geschmacksnerven noch trauen?

Was wir wahrnehmen hängt davon ab, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Zauberkünstler nutzen geschickt unsere eingeschränkte Wahrnehmung, um uns vom wahren Geschehen abzulenken.

Sicherlich kennen Sie Kippbilder. Je nachdem worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, sehen Sie zwei unterschiedliche Bilder. Beide sind wahr.

Könnte es sein, dass wir als Anleger auch blinde Flecken haben und wesentliche Punkte übersehen?

Ich lade Sie ein: Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung als Anleger. Wie wir Risiko wahrnehmen.

 

  1. Für meine Sicherheit, riskier ich alles

Wenn uns die Angst packt, verhalten wir uns irrational. Nach dem Terroranschlag auf die Türme des World-Trade-Centers 9/11 haben die New Yorker Flugzeuge gemieden und sind auf die Straße ausgewichen. Experten schätzen, dass dieses Verhalten 1.600 Menschen das Leben gekostet hat, da beim Autofahren mehr Menschen je km sterben als beim Fliegen.

Nach der Finanzkrise 2008 haben einige Anleger aus Angst vor Bankenpleiten Ihr Erspartes abgehoben und zu Hause unter das Kopfkissen gelegt. Bei jährlich 150.000 Wohnungseinbrüchen, keine gute Idee, selbst wenn sie glauben, das Geld clever versteckt zu haben.

„Wir sind zu jedem Risiko bereit, von dem wir glauben, dass es unsere Sicherheit erhöht.“ Weidner, Wolfram

Uns Menschen geht es wie dem Reh, das auf der Flucht vor dem Adler dem Wolf in die Arme läuft. Natürlich ist es schwer, in akuter Gefahr einen klaren Kopf zu bewahren. Doch viele Anleger machen ähnliche Fehler schon aus lauter Vorsicht und Angst vor möglichen Risiken.

 

Unterschätztes Risiko

Obwohl im Verkehr Ungewissheit herrscht und viele Gefahren lauern, wagen wir uns täglich auf die Straße. Oder haben Sie schon mal von Dauerparkern gehört, die sich über Jahre nicht vom Parkplatz wagen, weil Ihnen der Verkehr zu hohe Risiken birgt? Beim Geldanlegen jedoch gibt es viele Dauerparker.

Die Parkplätze für Anleger heißen Sparbuch, Tagesgeld oder Termingeld. Über einer Billion Euro liegen auf solchen Park-Konten. Ein Großteil davon Dauerparker, die sich seit der Finanzkrise 2008 – dem 9/11-Ereignis der Finanzen – nicht mehr vom Parkplatz trauen. Dabei haben sie nicht nur die Kursanstiege von Aktien und Immobilien verpasst, sondern auch Ihr Ziel Sicherheit nur scheinbar erreicht. So wie ein Auto, dass nur auf dem Parkplatz steht, an Wert verliert, so verlieren die Einlagen der Sparer an Kaufkraft. Die schleichende Inflation sieht harmlos aus, hat aber seit 2008 – trotz niedriger Inflationsraten – jedem Euro zehn Prozent der Kaufkraft genommen.

Wir unterschätzen wie nachhaltig schleichende Inflation wirkt. Die EZB strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent im Jahr an. Was das zwei Prozent Inflation bedeuten,  sehen Sie hier:

Was nominell in Euro sicher aussieht bedeutet real in Kaufkraft einen sicheren Verlust. Mit einem Inflations-Rechner können Sie Szenarien selber rechnen.

„Wir überschätzen immer den Wechsel, der in den nächsten zwei Jahren geschehen wird und unterschätzen den Wechsel, der in den nächsten zehn Jahren passieren wird. Lassen Sie sich selbst nicht von Nichtstun einlullen.“ Bill Gates

Schleichende Risiken gibt es nicht nur bei der Geldanlage. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, schlechte Gewohnheiten – stets gilt: Kleine Ursache, große Wirkung mit der Zeit. Ob das Inflations-Risiko für Sie relevant ist, hängt von Ihrem Anlagehorizont ab, das ist der Zeitraum, den Sie überblicken können. Ein Anleger, der das Geld in zwei Jahren braucht, muss sich nicht um Kaufkraftverlust sorgen. Ein Anleger, der langfristig Vermögen aufbaut oder für den Ruhestand vorsorgt, begeht einen teuren Fehler, wenn er die Inflation ignoriert.

Langfristig ist das Geld auf dem Sparbuch alles andere als sicher.

 

FAZIT: Ohne Zinsen ist Geld auf dem Sparkonto schutzlos der Inflation ausgeliefert und verliert an Kaufkraft. Was kurzfristig sicher ist, ist langfristig in Gefahr.

 

Überschätztes Risiko

Genau andersherum ist es bei Aktien. Sie können kurzfristig erheblich schwanken. Ein Risiko, dass Anleger mit kurzfristigem Anlagehorizont zu Recht meiden. Der Kauf von Aktien auf kurze Sicht ist Spekulation.

Die Perspektive ändert sich, wenn das Geld längerfristig arbeiten kann. Je länger das Geld investiert ist, je unwahrscheinlicher ist es, dass ein Verlust entsteht. So hätten bisher alle Anleger, die Ihr Geld in den Weltaktienindex MSCI World investiert hätten, spätestens nach fünfzehn Jahren mit Gewinn verkaufen können.

Daten der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft. Aber der beobachtete Effekt ist plausibel, addieren sich Risiken nicht einfach, sondern heben sich zum Teil auf. So gleichen sich ein Teil der Kurs-Schwankungen nach unten und oben mit der Zeit aus. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn die Anlage nicht zu einem Zeitpunkt, sondern zeitlich verteilt getätigt wird. Dies ist bei Sparplänen mit gleichbleibenden Raten der Fall (Cost-Average-Effekt).

FAZIT: Das Risiko mit Aktien Verlust zu machen sinkt, je länger Sie investiert sind. Diese Aussage gilt nur, wenn Sie den ganzen Aktienmarkt betrachten. Wer in Einzelwerten investiert geht ein höheres Risiko ein. Investmentfonds ermöglichen es selbst Kleinanlegern, weltweit zu streuen.

Aktien sind langfristig viel sicherer als viele Anleger denken.

 

  1. Verschiedenheit als Chance, Risiko zu reduzieren

Wer von einer Sache überzeugt ist, neigt dazu alles auf diese Karte zu setzen. Das ist riskant. Denn geht die Sache schief, sind die Auswirkungen groß. Das gilt selbst für relativ sichere Anlagen wie Immobilien. Nicht umsonst setzt sich das Bundeskabinett niemals in einen Flieger und der amerikanische Vizepräsident nie zum Präsidenten in die Airforce Nr.1. Keiner will einen Totalausfall riskieren.

Risiken zu verteilen, ist der beste Schutz und erhöht die Sicherheit. Bei der Geldanlage spricht man von Diversifikation. Das Prinzip ist bekannt unter dem Motto „Lege nie alle Eier in einen Korb“. In der Praxis streuen Anleger Risiken oft unzureichend. Der Diversifikations-Effekt tritt nur ein, wenn die Anlagen so verschieden sind, dass die Kurse sich nicht im Gleichklang bewegen (Korrelation). Im Idealfall heben sich die Kursbewegungen gegenseitig auf. So ist zu beobachten, dass Anleger in Krisenzeiten Aktien verkaufen und in Renten (Anleihen) umschichten. Eine Flucht in die Sicherheit. Beruhigt sich die Lage, stehen eher die Chancen im Fokus und das Geld fließt in die Aktien. Eine Mischung aus Aktien und Renten reduziert die Schwankungen, und Verluste der einen Anlage werden (zum Teil) durch Gewinne der anderen Anlage kompensiert.

Geld zu investieren bringt mehr, als es zu verleihen

Auf lange Sicht haben Aktien deutlich höhere Renditen erzielt als Renten. Dieser Effekt ist langfristig messbar, wenngleich nicht zu jeder Zeit., So gibt es immer wieder Phasen (Crash, Baisse) wo es zeitweilig andersherum läuft. Wer jedoch einen langen Atem hat, kann diesen Effekt nutzen und die „Aktien-Prämie“ erzielen. So haben Wissenschaftler die Differenz zwischen der Aktien- und der Renten-Rendite getauft.

Wer langfristig in den Aktienmarkt investiert verdient eine Aktien-Prämie.

 

FAZIT: Wer Aktien Renten beimischt reduziert die Schwankungen seines Depots. Wer Renten Aktien beimischt erhöht langfristig seine Rendite.

 

  1. Wenn am Ende des Geldes noch Leben übrig ist

Wird eine Lebensversicherung fällig stellt sich die Frage: Kapital oder Rente?

Pfiffige Rechner nehmen die Zahl der jährlich in Aussicht gestellte Rente und teilen das Kapital durch die Jahresrente. Manch einer kommt zum Schluss, dass sich die Rente nicht rechnet. Wer das Kapital nimmt und sich laufend Kapital in Höhe der Rente entnimmt kommt einige Jahre damit aus. Erst danach wäre die Rente günstiger. Es folgt meist der Satz: „Wer weiß, ob ich überhaupt so lange lebe?“

Der frühe Tod wird als Risiko gesehen. Doch ist das wirklich Ihr Problem? Sollten Sie sich nicht vielmehr Gedanken machen, was passiert, wenn Sie lange leben?

Wer lange lebt, braucht lange Geld. Unterschätzen Sie nicht Ihr Langlebigkeitsrisiko.

 

Und genau dieses Risiko nimmt Ihnen, wenn Sie das möchten, eine Versicherung ab. Dank vieler Versicherten kann sie eine Mischkalkulation anstellen. Versicherungen nutzen das Prinzip der Risikostreuung. Dank vieler versicherter Personen können sie mit statistischen Durchschnittswerten rechnen, während für den Einzelnen nur seine individuelle Lebenszeit relevant ist.

FAZIT: Bedauern Sie nicht, zu Lebzeiten nicht alles Geld ausgegeben zu haben. Machen Sie sich besser Gedanken über das finanzielle Risiko, eines langes Leben finanzieren zu müssen.

 

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr eigentliches Problem

Stellen Sie die richtigen Fragen:

Lohnt es aus Angst vor einem Risiko ein viel Größeres einzugehen?

Haben Sie ein kurzfristiges Sparziel oder ein langfristiges Ziel und einen langen Anlagehorizont?

Welche Auswirkung hätte der Ausfall einer Anlage für Sie?

Haben Sie Ihre Risiken ausreichend gestreut (diversifiziert), so dass Risiken kompensiert werden?

Sind Sie in der Lage, auch ein langes Leben zu finanzieren?

 

Welches Risiko beschäftigt Sie? Wie lautet Ihre Frage?

 

Hilfe meine Lebensversicherung wird fällig

Täglich werden Lebensversicherungen fällig und lösen manche Frage aus: „Was soll ich tun? Soll ich das Kapital nehmen oder die Rente? Welche Alternativen gibt es und wo erhalte ich unabhängigen Rat? Die Versicherungsgesellschaft möchte das Geld im Haus behalten. Mein Nachbar ist Immobilienmakler und hat mir eine Immobilie empfohlen, mein Kollege setzt auf Aktien und meine Erben möchten, dass ich das Kapital erhalte. Doch was will ich?“

 

Sind Sie betroffen?

Lebensversicherungen im Wert von über 80 Milliarden Euro werden jährlich fällig. Statistisch gesehen, hat jeder Deutsche mehr als eine Lebensversicherung. Das hat Tradition, seit 1892 gibt es Lebensversicherungen in Deutschland, schon unsere Großeltern kannten sie. Heerscharen von Finanzvertrieben, haben sie unter das Volk gebracht. In den letzten Jahren ging der Trend zu Rentenversicherungen. Diese sind von vornherein so konstruiert, dass ab Fälligkeit (im Alter) eine lebenslange Rente gezahlt wird. Der Versicherungsnehmer hat jedoch ein Kapitalwahlrecht und kann sich, statt der Rente, alternativ, das Kapital auszahlen lassen.

 

Ihre Ausgangssituation

Wer entscheiden will, sollte die Fakten kennen. Können Sie diese drei Fragen zu Ihrem Vertrag beantworten?

  • Wie hoch wäre die Kapitalabfindung?
  • Wie hoch ist die monatliche Rentenzahlung, wenn Sie die Kapitalabfindung nicht wählen?
  • Bis wann müssen Sie das entscheiden (Frist der Versicherung)?

Bei Rentenversicherungen bekommen Sie standardmäßig eine Rente. Machen Sie von Ihrem Kapitalwahlrecht Gebrauch, ist die Frist zu beachten. Bei Kapital-Lebensversicherungen werden automatisch ausgezahlt. Sie erhalten jedoch im Regelfall ein Angebot für eine Sofortrente. (Achtung: Es wird erneut Provision fällig.) Eine Sofortrente wandelt eine Einmalzahlung in eine sofort beginnende lebenslange Rente um.

Wenn Sie die Fragen nicht beantworten können, stellen Sie die Fragen genauso Ihrer Versicherung. Sie brauchen die Fakten. Nur so ist es möglich, das Angebot Ihrer Versicherung mit anderen Angeboten zu vergleichen. Dieser Schritt macht erst Sinn, wenn Sie sicher wissen, dass Sie eine Rente brauchen und in welcher Höhe.

 

Welches Problem wollen Sie lösen?

Welche Lösung für Sie geeignet ist, hängt davon ab, was Sie erreichen wollen. Brauchen Sie das Geld eigentlich gar nicht und wollen es nur nicht zinslos rumliegen lassen? Dann haben Sie ein Luxusproblem und können sich gleich, den Anlagealternativen zuwenden. Die meisten Menschen brauchen das Geld,

  • um Ihre Rente aufzustocken
  • um Ihren Immobilienkredit zu tilgen
  • um das Haus zu renovieren
  • um den Kindern eine Starthilfe zu geben
  • um eine Reserve zu haben für unerwartete Kosten wie beispielsweise Pflege

Und vieles mehr. Welches Problem wollen Sie lösen?  Wozu benötigen Sie das Geld?

 

Wissen Sie wo Sie stehen?

Vielleicht brauchen Sie erst noch ein paar Informationen. Nehmen wir den ersten Punkt „die Rente aufstocken“. Wissen Sie,

  • wie hoch Ihre Rentenansprüche sind?
  • wieviel Sie momentan und im Ruhestand zum Lebensunterhalt brauchen?
  • wie sehr die Inflation über Jahrzehnte an Ihrer Kaufkraft zehrt?

Es ist gar nicht so leicht zu beantworten, wo wir finanziell stehen:

Wer nicht weiß, wo er steht, tut sich schwer, Finanzentscheidungen zu treffen.

 

Wie Sie vorgehen können

Drei Dinge gilt es zu verstehen:

1.       Die eigene Situation (Vermögen, Ein-/Ausgaben, Ansprüche, Verpflichtungen)

2.       Sich und ggf. seinen Partner (Wie ticken wir? Wie sehen wir Risiko? Was ist uns wichtig?)

3.       Die Alternativen (Formen der Geldanlage, Angebote)

Die Reihenfolge ist wichtig. Wer mit den Alternativen anfängt, dem fehlen die Kriterien zu entscheiden. Wichtiger als hohe Renditeversprechen sind Ihre Ziele. Wer gleich zu Punkt 3 übergeht, ist leichte Beute für Finanzvertriebe, die mit dem Verkauf von Finanzprodukten auf Provision Ihr Geld verdienen.

Unabhängigen Rat gibt es bei:

Achten Sie hierauf:

  • Sucht der Berater eine Lösung, die zu Ihnen und Ihrer Situation passt und spricht er eine verständliche Sprache?
  • Nimmt er sich Zeit und setzt er Sie nicht unter Druck?
  • Legt er alle Kosten transparent offen?

Die Null-Zins-Politik und Ihre Folgen

Manche Besitzer von Lebens- und Rentenversicherungen sind geschockt, wenn Sie erfahren, wie wenig Sie aus Ihren Lebensversicherungsverträgen rausbekommen. Nicht selten beträgt der Rückkaufswert bzw. die Kapitalabfindung bis zur Hälfte dessen, was die Verkäufer der Policen einst in Aussicht gestellt (nicht garantiert) haben. Das wirkt sich gravierend auf den Ruhestand aus. Besonders hart trifft es Immobilienbesitzer, die die Tilgung Ihres Darlehens gegen Lebensversicherung ausgesetzt haben. Statt schuldenfrei zu sein, müssen Sie nun ein neues Darlehen für die Restschuld aufnehmen.

Die Versicherungsgesellschaften schieben diese Entwicklung auf die niedrigen Zinsen. Sicherlich konnte niemand mit Null-Zinsen rechnen, doch nun rächt sich die einseitige Anlagepolitik und die hohen Kosten für den Vertrieb. Die Versicherungsgesellschaften bewegen sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Verbraucher haben das Nachsehen.

Neuverträge in klassische Lebensversicherungen sind völlig unattraktiv. Altverträge mit hohen Garantiezinsen versuchen sie loszuwerden (Run off), was ein fatales Signal an Kunden ist. Die Vertriebe setzen auf Indexpolicen und Fonds-Renten. Verbraucher fragen sich zu Recht, ob Sie damit diesmal besser fahren. Das Kostenproblem bleibt. Lesen Sie dazu:  Wie Sie mit drei einfachen Fragen, teure Fehler bei Finanzanlagen vermeiden.

Böses Erwachen bei Lebensversicherungen – Lassen Sie Ihre Verträge unabhängig überprüfen.

 

Prüfen Sie Ihre laufenden Verträge

Machen Sie den Kurzcheck:

  • Was habe ich eingezahlt?
  • Was bekomme ich raus, wenn ich aussteige (Rückkaufswert)?

Ein starkes Indiz für zu hohe Kosten ist es, wenn der Rückkaufswert auch nach Jahren immer noch unter dem Betrag Ihrer Einzahlungen liegt. Die Provisionen für Vermittler und Versicherung lasten schwer. Sie werden laufend den Verträgen entnommen. Es gibt eine Vielzahl von Kosten, die in der Vergangenheit nur mangelhaft ausgewiesen wurden. Beachten Sie auch, dass es mehrere Kosten-Ebenen geben kann, so bei Fonds-Renten. Es fallen Kosten für die Versicherung und für die Fonds an. Letztere werden bei Abschluss der Versicherung meist nicht benannt. Informationen zum Rückkaufswert finden Sie auf Ihrer jährlichen Standmitteilung.

Versicherungen machen es schwer, die Kosten zu ermitteln. Holen Sie sich Rat, aber achten Sie darauf, dass der Berater unabhängig ist. Ihr Versicherungsverkäufer erleidet finanzielle Einbußen, wenn Sie aussteigen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die es zu prüfen gilt:

  • unverändert weiterlaufen lassen
  • Beitrag reduzieren oder aussetzen
  • Versicherung verkaufen
  • Versicherung kündigen
  • Möglicherweise Versicherung widerrufen, wenn möglich.

 

Neben der Rendite, sind steuerliche Aspekte und der Verlust von Versicherungsschutz (Todesfall und ggf. BUZ) zu bedenken.

Es geht um viel Geld. Handeln Sie mit Bedacht.

1.       Klären Sie die Fakten Ihres Vertrages

2.       Klären Sie Ihren Bedarf am besten mit einem unabhängigen zertifizierten Finanzplaner.

3.       Lassen Sie den Vertrag unabhängig überprüfen und prüfen Sie Ihre Optionen.

So kommen Sie zu Entscheidungen, die Sie später nicht bereuen.

 

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Frühjahrsputz-Aktion: Prüfen Sie Ihre Verfügungen

Kaum ist der Winter vorbei, packt uns der Tatendrang. Legendär ist der Frühjahrsputz – das Haus wird in Ordnung gebracht und alles erstrahlt in neuem Glanz. Nutzen Sie Ihren Tatendrang und machen Sie den „Frühjahrsputz bei Ihren Finanzen“. Auch dort ist so manches verstaubt und in Unordnung. Verschaffen Sie sich Überblick, packen Sie es an und gehen Sie mit dem guten Gefühl ins weitere Jahr, Ihre Finanzen im Griff zu haben.

Im letzten Beitrag sind wir mit einer Quick Win Aktion gestartet, dem Konto-Check. Ich hoffe Sie sind fündig geworden und haben erste Erfolgserlebnisse. Bei Geld geht es nicht nur um Zahlen, auch rechtliche Fragen sind wichtig. Prüfen Sie Ihre Verfügungen:
1. Vollmachten
2. Begünstigte
3. Vorsorge

1. Vollmachten

Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Koma und niemand kann an Ihr Konto.
• Kann Ihr Partner dann noch die Rechnungen und die Miete bezahlen?
• Bekommen Ihre Mitarbeiter dann noch Gehalt und Lieferanten Ihr Geld?
Und was ist im Todesfall?
• Wer bezahlt das Krankenhaus und die Beerdigung?
• Wie überbrücken Ihre Angehörigen die Zeit bis der Erbschein ausgestellt ist?
Es erstaunt wie viele Konten ohne Vollmacht existieren. Sogar bei Unternehmern mit mehreren Mitarbeitern, die vom Unternehmen und dessen Liquidität abhängig sind. Das ist verantwortungslos.

Bankvollmachten sollten auf Formularen der Bank erteilt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Bank sie nicht anerkennt. Der Bevollmächtigte muss sich ausweisen und seine Unterschrift hinterlegen. Im Todesfall gelten Vollmachten weiter. Sie können jedoch von Erben widerrufen werden. Natürlich brauchen Sie eine Person, der Sie voll und ganz vertrauen. Haben Sie diese nicht, sollten Sie zumindest eine Vollmacht für den Todesfall ausstellen. Bedenken Sie das Erben erst verfügen können, wenn ein Erbschein ausgestellt ist. Oft fallen aber vorher schon Zahlungen an (Krankenhaus, Beerdigung, Anzeigen).

Denken Sie daran einer Person Ihres Vertrauens, Vollmacht über Ihr Konto zu geben.

 

2. Begünstigte

Lebensversicherungen stellen rechtlich einen Vertrag zugunsten Dritter dar. Sie müssen daher immer einen Begünstigten für den Todesfall angeben.

Tipp: Schauen Sie doch mal nach, wer bei Ihrer Lebensversicherung als Begünstigter eingetragen ist. Steht da womöglich noch Ihr(e) Ex? Dann sollten Sie das schleunigst ändern. Oder wollen Sie wirklich, dass Ihr geschiedener Partner begünstigt wird?

Das gleiche gilt für die Vollmacht. Schauen Sie lieber mal nach.

Prüfen Sie ab und zu den Begünstigten Ihrer Lebensversicherung.

 

3. Vorsorge

Gesetze sind dazu da, Regeln zu schaffen. So ist gesetzlich geregelt, wer erbt, wenn Sie versterben. Gerichte bestimmen wer die Kinder erzieht, wenn Sie versterben oder wer Ihr Vormund wird, wenn Sie sich nicht mehr versorgen können.

Sie haben es in der Hand, wie die Dinge laufen. Sie haben das Recht,
• Ihre Erben selbst zu bestimmen (Testament),
• zu bestimmen, wer Ihr Erbe verwalten soll (Testamentsverwaltung),
• zu klären, wer das Pflegeheim aussucht (Pflegevollmacht),
• Vorgaben zu machen ob und wann Geräte ausgeschaltet werden sollen (Patientenverfügung),
• einen Betreuer für Ihr Kind vorzuschlagen, wenn Sie ausfallen (Betreuungsverfügung),
• einen Unternehmensnachfolger zu bestimmen (Gesellschaftsvertrag).

Bei den Verfügungen handelt es sich um wichtige Themen. Sie zu Klären und zu ordnen braucht Zeit und kostet Energie. Aber es lohnt sich, weil die Themen von hoher Relevanz sind. Wenn Sie sich näher damit beschäftigen möchten, empfehle ich das Vorsorge-Set der Stiftung Warentest.

Haben Sie bereits Verfügungen getroffen? Dann habe ich zwei Tipps für Sie, die Sie kurz checken:

Tipp: Aufbewahrung
Wo haben Sie Ihr Testament (oder andere Verfügung) aufbewahrt?

Es kann nur wirksam werden, wenn es auch aufgefunden wird. Doch Vorsicht: Findet es der Falsche, lässt dieser das Testament womöglich verschwinden. So Jemand könnte beispielsweise ein Angehöriger sein, der enterbt oder im Testament nicht berücksichtigt wird, der aber gesetzlich erbberechtigt wäre.

Wollen Sie solche Probleme vermeiden, können Sie Ihr eigenhändiges Testament in besondere amtliche Verwahrung geben, um es vor Verlust oder Fälschung zu schützen. Das Testament beim Nachlassgericht verwahren zu lassen kostet einmalig und pauschal 75,00 Euro. Ein notarielles Testament ist zwar deutlich teurer, beinhaltet dafür rechtliche Beratung. Auch mindert es die Gefahr, dass es später angefochten wird mit der Begründung der Erblasser sei nicht testierfähig gewesen. Bei Immobilien ist immer ein notarielles Testament erforderlich.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Testament im Todesfall gefunden wird. Und nicht in falsche Hände gerät.

 

Tipp: Auslandsbezug
Es gilt nationales Recht. Was aber, wenn eine Kollision mit ausländischem Recht eintritt?

Das Erbrecht weltweit ist sehr unterschiedlich gestaltet. Häufig kollidieren die gesetzlichen Regelungen verschiedener Länder und es gilt kompliziertes internationales Privatrecht. Prüfen Sie, ob Sie einen Auslandsbezug haben. Dies kann sein:

  • Ausländische Staatsangehörigkeit
  • Wohnsitz im Ausland
  • Hochzeit im Ausland
  • Vermögen, insbesondere Immobilien oder Beteiligungen, im Ausland
  • Ihr Erbe besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit

Sollte dies der Fall sein, konsultieren Sie einen Fachanwalt für Erbrecht. Es können rechtlich und steuerlich von deutschem Recht abweichende Regelungen gelten. Das kann im Erbfall zu erheblichen Problemen führen.

Seit dem 17.August 2015 gilt die EU-Erbrechtsverordnung. Sie regelt für alle Todesfälle in der EU, dass sich das anzuwendende Erbrecht nach dem letzten gewöhnlichen Aufenthalt richtet. Betroffen sind vor allem Menschen, die Ihren Ruhestand ganz oder vorübergehend im Ausland verbringen. Sie sollten also wissen, welches Recht für Sie gilt und was in der jeweiligen Rechtsordnung geregelt ist. Neu ist, dass Sie in Ihrem Testament festlegen können, welches Recht abweichend von der EU-Erbrechtsverordnung in Ihrem Todesfall gelten soll. Wollen Sie von dieser Regelung Gebrauch machen, müssen Sie ältereTestamente anpassen.

Ein letzter Hinweis zum beliebten „Berliner Testament“ in dem sich Ehegatten gegenseitig als Erben einsetzen. Gemeinschaftstestamente sind in vielen Ländern unbekannt. Besteht Auslandsbezug, besteht die Gefahr, dass das Berliner Testament im Ausland unwirksam ist.

 

Rechtliche Fragen sind oft Beziehungsfragen

Eigentlich klären Sie in Ihren Verfügungen Beziehungsfragen:
• Wer darf über mein Konto verfügen?
• Wer erbt mein Vermögen?
• Wer darf für mich entscheiden, wenn ich es selber nicht mehr kann?

Es hilft Ihnen, wenn Sie sich über Ihre Beziehungen im Allgemeinen
• Zu wem habe ich Vertrauen?
• Wer ist mir wichtig?
und über Ihre Beziehungen mit Geld im Besonderen
• Von wem bekomme ich Geld?
• Wer ist auf mein Geld angewiesen?
• Wo ist die Quelle meines Wohlstands?
im Klaren sind. Dann fällt es Ihnen leichter, Verfügungen zu treffen. Klarheit gewinnen Sie durch Nachdenken, Visualisieren und im Gespräch mit Ihrem Partner oder einem Coach. Einige Anregungen hierzu finden Sie in meinem PDF Beziehungsstatus.

Rechtliche Fragen sind oft Beziehungsfragen. Prüfen Sie Ihren Beziehungsstatus.

 

In der Frühjahrsputz-Aktion geht es zunächst darum, mit wenig Aufwand folgenschwere Fehler zu vermeiden. Ich kann Sie jedoch nur ermuntern, sich dem Thema Verfügungen intensiver zu widmen. Es geht um wichtige Themen und Sie können Vieles nach Ihrer Vorstellung gestalten.