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Wie Frau erfolgreich Finanzentscheidungen trifft

Finanzen gelten nicht als Domäne der Frauen. Völlig zu unrecht. Ich erlebe in meiner Praxis, wie Frauen sehr verantwortungsbewusst mit Geld umgehen. Frauen agieren oft ruhiger und disziplinierter. Ihnen fehlt manchmal lediglich Erfahrung und Zutrauen in ihre Fähigkeiten. Sich seiner Schwäche bewusst zu sein, muss kein Nachteil sein. Männer neigen zur Selbstüberschätzung. Das führt zu Fehlern. Wer klug entscheidet, kann das Spiel zu seinen Gunsten verändern.

„Nicht die Verhältnisse bestimmen Dein Leben, sondern Deine Entscheidungen.“ Tony Robins

 

Change the Game

Die Finanzmärkte faszinieren vornehmlich Männer, das zeigt sich in der Sprache:

  • den Index schlagen
  • den Markt timen und outperformen
  • aktives Management

Vielen Menschen, darunter vielen Frauen, ist diese Welt suspekt. Doch bei Finanzen geht es nicht darum was Finanzmärkte machen, was der Finanzberater empfiehlt oder Ihr Nachbar denkt. Es geht einzig darum, was Ihnen wichtig ist und wie Sie Ihr Leben gestalten. Unsere Finanzentscheidungen haben Einfluss auf unseren Lebensstandard, unsere Handlungsoptionen und unsere Unabhängigkeit. Wer das Spiel zu seinen Gunsten verändern will, tut gut daran, sich auf das zu konzentrieren, was Frau selber beeinflussen kann.

Konzentrieren Sie sich auf das was Sie selber beeinflussen.

 

  1. Selbst-Bewusstsein in der Beziehung

Geld ist ein Beziehungsthema. Wie ist Ihre Beziehung zu Geld? Wofür ist Ihnen Geld wichtig? Welche Rolle spielt Geld in Ihrem Leben? Jeder hat eine ganz eigene Vorstellung von Geld. Da Geld abstrakt ist wirkt es wie eine Leinwand. Wir projizieren unsere Ängste, Hoffnungen und Sorgen darauf.

Was wir über Geld denken sagt mehr über uns als über Geld.

Nur wer reflektiert ist und seine Beziehung zu Geld geklärt hat, kann souverän damit umgehen. Dies gilt besonders, wenn Partner gemeinsam entscheiden. In der Ehe kommen Partner aus verschiedenen Familien zusammen. Sie bringen ihre Geschichte zu Geld mit, oft ungeklärte Konflikte. Unser Verhältnis zu Geld prägt sich in der Kindheit. Wir lernen indem wir nachahmen. Wir entwickeln unbewusst Glaubenssätze, die unser Verhalten mit Geld lenken. Sie können Erfolg beflügeln oder blockieren.

  • Mit wem können Sie über Geld sprechen?
  • Wofür ist Ihnen Geld wichtig?
  • Wie sprechen Sie mit Ihren Kindern über Geld?

 

  1. Gehe nie einkaufen ohne Einkaufszettel

Ziele sind echte Game-Changer. Wer weiß, was er will, ist dem anderen überlegen. Die wenigsten Menschen haben konkrete Finanz-Ziele. Es gilt zunächst herauszufinden, was Sie wollen. Ziele funktionieren, wenn sie konkret und motivierend sind. Konkret bedeutet messbar und terminiert, motivierend bedeutet Sinn machen und Energie freisetzen.

Ziele definieren klingt einfacher als es ist. Wir tun uns schwer damit. Im Dialog mit einem Freund, Coach oder Berater fällt es uns leichter. Auch methodisch gibt es Kniffe. Uns ist meist klarer, was wir nicht wollen. Der geniale Bildhauer Michelangelo hat die „Negativ-Methode“ anschaulich beschrieben. Auf die Frage, wie es ihm gelungen ist, eine perfekte Statue wie den David zu erschaffen, antwortete er:

„Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte“

Einfach in eine Bank zu laufen, ist genauso gefährlich, wie ohne Einkaufszettel in einen Supermarkt zu gehen. Sie haben immer etwas im Korb, das Sie nicht brauchen. Bankberater sind Verkäufer. Sie lieben Kunden, die nicht wissen, was sie wollen, denn der Bankberater hat klare Vertriebsvorgaben. Wenn Sie jedoch das Ziel vorgeben, werden Sie auf Augenhöhe mit Ihrem Berater sein.

  • Wissen Sie, wo Sie stehen?
  • Haben Sie ein konkretes Finanz-Ziel?
  • Welche Bedeutung hat das Ziel für Ihr Leben?

 

  1. Frage nie Deinen Friseur, ob Du eine neue Frisur brauchst

 

Diese Warnung stammt vom legendären Investor Warren Buffet, einem der reichsten Menschen der Welt. Er hat ein Vermögen gemacht mit Investments in Unternehmen. Es gibt Tausende von Finanzprodukten, täglich werden neue kreiert. Alle wollen an den Mann – bzw. die Frau – gebracht werden, deshalb unterhalten Banken Filialen und Versicherungen Agenturen. Und deshalb zahlen die Produzenten von Finanzprodukten Provisionen und Kick-Backs an die Verkäufer ihrer Produkte. So funktioniert Finanzberatung in Deutschland.

You get what you pay for. Wer unabhängige Beratung sucht, handelt klug seinen Berater direkt dafür zu bezahlen.

Sie wünschen unabhängige Beratung? Diese erhalten Sie bei Honorarberatern. Als Kunde zahlen Sie Ihren Berater direkt für die Beratungsleistung, klar und transparent. Im Gegenzug erhalten Sie Zugang zu Finanzprodukten, die keine Vertriebsprovision enthalten, sogenannte „Netto-Produkte“. Sie werden staunen, wieviel günstiger diese sind. Produkte werden Ihnen nur empfohlen, wenn sie für Sie Sinn machen. Wieviel Finanzprodukte haben Sie, von denen Sie gar nicht wissen wofür?

Brauchen Sie Überblick über Ihre Finanzen und einen Plan, dann empfehlen sich zertifizierte Finanzplaner, die ebenfalls auf Honorarbasis arbeiten. Diese helfen Ihnen erst einmal einen Finanzplan zu erstellen, ohne Finanzprodukte zu vermitteln. Für hohe Qualifikation, ganzheitliche Betrachtung und klare Ethikstandards steht der internationale Standard „Certified Financial Planner (CFP)“.

  • Wissen Sie, von wem Ihr Finanzberater Geld erhält?
  • Kennen Sie die Kosten Ihrer Finanzprodukte?
  • Haben Sie einen unabhängigen Berater?

 

FAZIT

Halten Sie es wie John D. Rockefeller

„Lieber eine Stunde nachdenken über Geld, als eine Stunde für Geld arbeiten.“

Aber machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken über das, was Ihnen wichtig ist und versuchen Sie nicht, es anderen recht zu machen.

Das ist übrigens kein Widerspruch zu einer guten Partnerschaft. Gute gemeinsame Lösungen berücksichtigen die Bedürfnisse beider Partner und dazu ist ein gesundes Selbst-Bewusstsein Voraussetzung. Jeder Partner hat eine eigene Perspektive und Interessen. Das ist völlig normal. Wie eine Kommunikation zu Geld in einer Paar-Beziehung gelingen kann, dazu finden Sie Anregungen in meinem Beitrag: Wie spreche ich mit meinem Partner über Geld?

 

Wie treffen Sie Finanzentscheidungen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Worauf suchen Sie eine Antwort?

 

Frühjahrsputz-Aktion: Prüfen Sie Ihre Verfügungen

Kaum ist der Winter vorbei, packt uns der Tatendrang. Legendär ist der Frühjahrsputz – das Haus wird in Ordnung gebracht und alles erstrahlt in neuem Glanz. Nutzen Sie Ihren Tatendrang und machen Sie den „Frühjahrsputz bei Ihren Finanzen“. Auch dort ist so manches verstaubt und in Unordnung. Verschaffen Sie sich Überblick, packen Sie es an und gehen Sie mit dem guten Gefühl ins weitere Jahr, Ihre Finanzen im Griff zu haben.

Im letzten Beitrag sind wir mit einer Quick Win Aktion gestartet, dem Konto-Check. Ich hoffe Sie sind fündig geworden und haben erste Erfolgserlebnisse. Bei Geld geht es nicht nur um Zahlen, auch rechtliche Fragen sind wichtig. Prüfen Sie Ihre Verfügungen:
1. Vollmachten
2. Begünstigte
3. Vorsorge

1. Vollmachten

Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Koma und niemand kann an Ihr Konto.
• Kann Ihr Partner dann noch die Rechnungen und die Miete bezahlen?
• Bekommen Ihre Mitarbeiter dann noch Gehalt und Lieferanten Ihr Geld?
Und was ist im Todesfall?
• Wer bezahlt das Krankenhaus und die Beerdigung?
• Wie überbrücken Ihre Angehörigen die Zeit bis der Erbschein ausgestellt ist?
Es erstaunt wie viele Konten ohne Vollmacht existieren. Sogar bei Unternehmern mit mehreren Mitarbeitern, die vom Unternehmen und dessen Liquidität abhängig sind. Das ist verantwortungslos.

Bankvollmachten sollten auf Formularen der Bank erteilt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Bank sie nicht anerkennt. Der Bevollmächtigte muss sich ausweisen und seine Unterschrift hinterlegen. Im Todesfall gelten Vollmachten weiter. Sie können jedoch von Erben widerrufen werden. Natürlich brauchen Sie eine Person, der Sie voll und ganz vertrauen. Haben Sie diese nicht, sollten Sie zumindest eine Vollmacht für den Todesfall ausstellen. Bedenken Sie das Erben erst verfügen können, wenn ein Erbschein ausgestellt ist. Oft fallen aber vorher schon Zahlungen an (Krankenhaus, Beerdigung, Anzeigen).

Denken Sie daran einer Person Ihres Vertrauens, Vollmacht über Ihr Konto zu geben.

 

2. Begünstigte

Lebensversicherungen stellen rechtlich einen Vertrag zugunsten Dritter dar. Sie müssen daher immer einen Begünstigten für den Todesfall angeben.

Tipp: Schauen Sie doch mal nach, wer bei Ihrer Lebensversicherung als Begünstigter eingetragen ist. Steht da womöglich noch Ihr(e) Ex? Dann sollten Sie das schleunigst ändern. Oder wollen Sie wirklich, dass Ihr geschiedener Partner begünstigt wird?

Das gleiche gilt für die Vollmacht. Schauen Sie lieber mal nach.

Prüfen Sie ab und zu den Begünstigten Ihrer Lebensversicherung.

 

3. Vorsorge

Gesetze sind dazu da, Regeln zu schaffen. So ist gesetzlich geregelt, wer erbt, wenn Sie versterben. Gerichte bestimmen wer die Kinder erzieht, wenn Sie versterben oder wer Ihr Vormund wird, wenn Sie sich nicht mehr versorgen können.

Sie haben es in der Hand, wie die Dinge laufen. Sie haben das Recht,
• Ihre Erben selbst zu bestimmen (Testament),
• zu bestimmen, wer Ihr Erbe verwalten soll (Testamentsverwaltung),
• zu klären, wer das Pflegeheim aussucht (Pflegevollmacht),
• Vorgaben zu machen ob und wann Geräte ausgeschaltet werden sollen (Patientenverfügung),
• einen Betreuer für Ihr Kind vorzuschlagen, wenn Sie ausfallen (Betreuungsverfügung),
• einen Unternehmensnachfolger zu bestimmen (Gesellschaftsvertrag).

Bei den Verfügungen handelt es sich um wichtige Themen. Sie zu Klären und zu ordnen braucht Zeit und kostet Energie. Aber es lohnt sich, weil die Themen von hoher Relevanz sind. Wenn Sie sich näher damit beschäftigen möchten, empfehle ich das Vorsorge-Set der Stiftung Warentest.

Haben Sie bereits Verfügungen getroffen? Dann habe ich zwei Tipps für Sie, die Sie kurz checken:

Tipp: Aufbewahrung
Wo haben Sie Ihr Testament (oder andere Verfügung) aufbewahrt?

Es kann nur wirksam werden, wenn es auch aufgefunden wird. Doch Vorsicht: Findet es der Falsche, lässt dieser das Testament womöglich verschwinden. So Jemand könnte beispielsweise ein Angehöriger sein, der enterbt oder im Testament nicht berücksichtigt wird, der aber gesetzlich erbberechtigt wäre.

Wollen Sie solche Probleme vermeiden, können Sie Ihr eigenhändiges Testament in besondere amtliche Verwahrung geben, um es vor Verlust oder Fälschung zu schützen. Das Testament beim Nachlassgericht verwahren zu lassen kostet einmalig und pauschal 75,00 Euro. Ein notarielles Testament ist zwar deutlich teurer, beinhaltet dafür rechtliche Beratung. Auch mindert es die Gefahr, dass es später angefochten wird mit der Begründung der Erblasser sei nicht testierfähig gewesen. Bei Immobilien ist immer ein notarielles Testament erforderlich.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Testament im Todesfall gefunden wird. Und nicht in falsche Hände gerät.

 

Tipp: Auslandsbezug
Es gilt nationales Recht. Was aber, wenn eine Kollision mit ausländischem Recht eintritt?

Das Erbrecht weltweit ist sehr unterschiedlich gestaltet. Häufig kollidieren die gesetzlichen Regelungen verschiedener Länder und es gilt kompliziertes internationales Privatrecht. Prüfen Sie, ob Sie einen Auslandsbezug haben. Dies kann sein:

  • Ausländische Staatsangehörigkeit
  • Wohnsitz im Ausland
  • Hochzeit im Ausland
  • Vermögen, insbesondere Immobilien oder Beteiligungen, im Ausland
  • Ihr Erbe besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit

Sollte dies der Fall sein, konsultieren Sie einen Fachanwalt für Erbrecht. Es können rechtlich und steuerlich von deutschem Recht abweichende Regelungen gelten. Das kann im Erbfall zu erheblichen Problemen führen.

Seit dem 17.August 2015 gilt die EU-Erbrechtsverordnung. Sie regelt für alle Todesfälle in der EU, dass sich das anzuwendende Erbrecht nach dem letzten gewöhnlichen Aufenthalt richtet. Betroffen sind vor allem Menschen, die Ihren Ruhestand ganz oder vorübergehend im Ausland verbringen. Sie sollten also wissen, welches Recht für Sie gilt und was in der jeweiligen Rechtsordnung geregelt ist. Neu ist, dass Sie in Ihrem Testament festlegen können, welches Recht abweichend von der EU-Erbrechtsverordnung in Ihrem Todesfall gelten soll. Wollen Sie von dieser Regelung Gebrauch machen, müssen Sie ältereTestamente anpassen.

Ein letzter Hinweis zum beliebten „Berliner Testament“ in dem sich Ehegatten gegenseitig als Erben einsetzen. Gemeinschaftstestamente sind in vielen Ländern unbekannt. Besteht Auslandsbezug, besteht die Gefahr, dass das Berliner Testament im Ausland unwirksam ist.

 

Rechtliche Fragen sind oft Beziehungsfragen

Eigentlich klären Sie in Ihren Verfügungen Beziehungsfragen:
• Wer darf über mein Konto verfügen?
• Wer erbt mein Vermögen?
• Wer darf für mich entscheiden, wenn ich es selber nicht mehr kann?

Es hilft Ihnen, wenn Sie sich über Ihre Beziehungen im Allgemeinen
• Zu wem habe ich Vertrauen?
• Wer ist mir wichtig?
und über Ihre Beziehungen mit Geld im Besonderen
• Von wem bekomme ich Geld?
• Wer ist auf mein Geld angewiesen?
• Wo ist die Quelle meines Wohlstands?
im Klaren sind. Dann fällt es Ihnen leichter, Verfügungen zu treffen. Klarheit gewinnen Sie durch Nachdenken, Visualisieren und im Gespräch mit Ihrem Partner oder einem Coach. Einige Anregungen hierzu finden Sie in meinem PDF Beziehungsstatus.

Rechtliche Fragen sind oft Beziehungsfragen. Prüfen Sie Ihren Beziehungsstatus.

 

In der Frühjahrsputz-Aktion geht es zunächst darum, mit wenig Aufwand folgenschwere Fehler zu vermeiden. Ich kann Sie jedoch nur ermuntern, sich dem Thema Verfügungen intensiver zu widmen. Es geht um wichtige Themen und Sie können Vieles nach Ihrer Vorstellung gestalten.

 

 

So machen Ihre Finanzen Sinn

„Mir fehlt der Sinn für Finanzen. Ich kann damit nichts anfangen.“ Vielen Menschen fehlt eine Beziehung zu Geld und Ihren Finanzen.

 

Wer will es Ihnen verübeln? Über Geld redet man nicht. In der Schule lernt man nichts darüber und die Nachrichten sind voll von Skandalen, Schulden und so merkwürdigen Dingen wie Negativzinsen. Wer blickt da noch durch?

„Sinnvoll ist, was uns wirklich berührt.“   Natalie Knapp

 

Was hat das mit mir zu tun?

Diese Frage ist der Schlüssel um eine Beziehung aufzubauen. Und nur, wenn ich eine Beziehung zu einem Thema habe, kann ich es verstehen. Beginnen wir mit dem Geld. Am Geld kommt niemand vorbei. Wir alle gehen täglich damit um und haben es in der Hand, wie wir dies tun:

  • achtsam
  • unbewusst
  • machtbewusst
  • ängstlich
  • ablehnend

um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Unser Umgang mit Geld bestimmt, ob wir es anziehen oder abstoßen, ob wir es festhalten oder weitergeben oder ob es uns unter den Fingern zerrinnt. Wer sich anschaut, wo überall Geld im Spiel ist, der gewinnt leicht den Eindruck, dass es im Leben fast immer um Geld geht. Doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass es eigentlich nie um Geld geht. Sondern um starke Emotionen. Nirgends wird das so offensichtlich wie bei Scheidungen und Erbstreitigkeiten. Oft wird bis auf das Messer um jeden Euro gekämpft, aber dahinter stecken verletzter Stolz, enttäuschte Liebe, Ängste, Neid und Missgunst. All das projizieren wir auf Geld. Genauso wie unsere Wünsche und Hoffnungen.

Im Leben geht es fast immer ums Geld, doch schaut man genau hin geht es nie um Geld.

 

Was zählt im Leben?

Den klarsten Blick für den Sinn des Lebens haben Sterbende. Kennen Sie dieses Buch?

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

Ich zitiere die Autorin Bronnie Ware. Sie hat Sterbende begleitet und Ihre Erfahrungen zusammengefasst:

  1. „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
  2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
  3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
  4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
  5. „Ich wünschte mir, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

In keinem dieser fünf Dinge kommt Geld direkt vor. Es geht um Beziehung, zu mir, zu anderen Menschen, zum Leben. Und dennoch spielt Geld eine wichtige Rolle, weil es so allgegenwärtig ist. Weil das Geld ein Spiegel unserer selbst ist, brauchen wir zu Geld eine gute Beziehung.

 

Warum ist Geld wichtig für Sie?

Menschen, denen ich diese Frage stelle sind regelmäßig überrascht und schauen mich fragend an. Das meint der nicht im Ernst? Als Finanzmensch?

Bleibe ich hartnäckig, erhalte ich Antworten wie:

  • Geld bedeutet für mich Freiheit
  • Geld gibt mir Sicherheit
  • Geld bedeutet Unabhängigkeit
  • Wir wollen ein Haus bauen
  • Geld bedeutet Erfolg

Wirkungsvolle Fragen sind solche, bei denen der Gefragte nicht gleich eine Antwort weiß. Spontanen Antworten sind oft vorgefertigt. Nicht selten geben Sie wieder, was man so sagt. Sie spiegeln gesellschaftliche Konventionen wieder, kommen aber selten aus dem Herzen. Deshalb frage ich nach: „Was bedeutet für Sie Freiheit, Sicherheit, ein Haus?“ „Was ist anders als heute, wenn sie ein Haus haben? Welchen Unterschied macht das konkret für Sie?“ So nähern wir uns Schritt für Schritt dem Kern. Oft sind wir uns gar nicht bewußt, was wir wirklich wollen. Ich nenne es, das Ziel hinter dem Ziel.

Vordergründige Ziele kosten wertvolle Energie. Sinnvolle Ziele geben uns Energie. Wer glaubt, dass Geld ihm Sicherheit gibt, der wird viel Energie darauf verwenden, einen hohen Geldbetrag zu sparen. Ich habe immer wieder erlebt, dass dieser hohe Geldbetrag, wenn er erreicht ist, genau das Gegenteil von dem auslöst, was erhofft war. Statt ein Gefühl der Sicherheit schleicht sich Angst ein, das Geld (und damit die Sicherheit) wieder zu verlieren. Ein unsicherer Mensch bleibt ein unsicherer Mensch – mit und ohne Geld. Wahre Sicherheit kommt von innen.

 

Geld und Leben im Einklang

Häufig erlebe ich diese beiden Phänomene:

  • Ich treffe auf reflektierte Menschen, die sich mit der Frage, was Ihnen im Leben wichtig ist, intensiv auseinander setzen. Oft haben Sie aber keinen Zugang zum Thema Geld und zur Zahlenwelt der Finanzen.
  • Andere sind so mit Ihrem operativen Alltag beschäftigt, dass Sie die Frage, was ihnen wichtig ist, völlig verblüfft. Sie kennen sich oft sogar bei Finanzen recht gut aus und wissen viele Details. Die Frage, wofür Sie das tun, können Sie aber nur oberflächlich und technisch beantworten: gute Rendite, Altersvorsorge, Steuern sparen.

Ziele, die Menschen wirklich wichtig sind, haben eine andere Qualität:

  • Zeit für sich, für Partner, für Familie und Freunde haben.
  • Viele Menschen haben Herzensprojekte, wie ich es nenne.

Bringt Sie Ihr Finanzziel Ihrem Lebensziel näher?

 

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Ihre Finanzziele machen dann Sinn, wenn Sie im Einklang mit Ihren Lebenszielen sind.

 

Wie finde ich heraus, was mir wichtig ist?

 Durch Beobachten:

  • Was uns wirklich wichtig ist, löst Emotionen aus. Wir sind erfüllt davon oder tief berührt. Dies können Sie sehen oder spüren:
  • Wann weitet sich die Brust?
  • Wovon können Sie stundenlang erzählen, ohne zu ermüden?
  • Was gibt Ihnen Energie?
  • Wo sind Sie in Ihrem Element?
  • Wonach sehnen Sie sich?

Folgen Sie den falschen Zielen, entsteht Spannung, die sich oft körperlich äußert (typisch Magen, Schulter, Blutdruck). Eine Dissonanz entsteht beispielsweise, wenn Sie etwas gegen Ihre Überzeugung tun (müssen).

 

Indem Sie darüber sprechen:

Mit Ihrem Partner, mit sich selber oder mit Ihrem Berater. Im Gespräch wird vieles klarer. In einer Partnerschaft braucht es gemeinsame Ziele und Freiraum für eigene Bedürfnisse. Suchen Sie sich einen Ort, wo Sie keiner stört. Nicht im Büro oder der Küche. Bewegung kann den Gedanken und dem Gespräch förderlich sein. Gehen Sie spazieren.

Durch Coaching: Ein Coach begleitet Sie professionell durch den Reflektions-Prozess. Mit wirkungsvollen Fragen und Interventionen verändert er Ihre Perspektive auf Ihr Problem und hilt Ihnen damit, Ihre Lösung zu finden. Coaches sind geschulte Beobachter. Dadurch, dass der Coach Ihnen Ihr Verhalten zurückspiegelt wird, wird Ihnen dies bewusst. So gibt ein Coach beispielsweise Feedback: „Ich habe beobachtet, dass Sie, als Sie über dieses Thema sprachen lebhaft wurden. Sie haben sich aufgerichtet und mir in die Augen geschaut. Bei dem anderen Thema, waren Sie in sich gekehrt.“ Das sind wichtige Hinweise. Wir sind oft so mit unseren Themen beschäftigt, dass uns beobachtbares Verhalten, nicht bewusst ist.

 

Wie finde ich heraus, was meinem Partner wichtig ist?

Finanzentscheidungen betreffen in einer Partnerschaft beide Partner und Ihr gemeinsames Leben.

Viele Paare haben einen „Finanzminister“, wie ich es nenne. Ein Partner überlässt, Finanzentscheidungen dem, der sich besser auskennt oder der das Geld verdient. Gerade, dann ist es wichtig und eine große Chance, darüber zu sprechen, was Ihnen wirklich wichtig ist und was Ihre Finanzziele damit zu tun haben. So verbinden sich beide Partner über die Ziele, ohne dass beide „Finanzexperten“ sein müssen.

Überraschungen inbegriffen. Wir leben mitunter Jahrzehnte lang zusammen, ohne zu wissen, wonach der andere sich sehnt:

  • ein Unternehmen zu Gründen
  • Kinder zu bekommen oder wieder in den Beruf einzusteigen
  • ein eigenes Heim oder ein Umzug in eine größere/kleinere Wohnung
  • den Kindern oder seinen Eltern nahe zu sein.
  • Herzensprojekte wie große Reise, ehrenamtliches Engagement oder ein Buch schreiben.

Solche Gespräche fallen nicht immer leicht, insbesondere, den richtigen Zeitpunkt und Rahmen zu finden. Daher kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen.

 

Klarheit für die Umsetzung in die Praxis

Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihnen im Leben wichtig ist, dann können Sie Ihre Ziele und Ihre Finanzentscheidungen darauf ausrichten. Fragen Sie sich einfach:

„Bringt diese Finanzentscheidung mich weiter in Bezug auf das, was mir wichtig ist?“

… und nicht

  • weil es andere tun, weil man es so tut oder Sie einem Impuls folgen (Wunsch, Tipp, Laune).

So gewinnen Sie Klarheit und die Schritte ergeben sich ganz logisch, wenn Sie den Weg in der richtigen Reihenfolge gehen.

 

zielreihe

Lebensziele und Finanzziele sowie die Beziehung zu Geld sind der Kern von Finanzcoaching.

Finanzziele und Strategie sind der Kern der Finanzplanung.

Finanzplaner haben einen Spruch, der lautet „Finanzplanung ist Lebensplanung„. Die Herausforderung besteht darin, die Beziehung zwischen Geld und Leben herzustellen.

 

„Es ist kaum möglich etwas zu verstehen, zu dem wir keine Beziehung aufbauen.“  Natalie Knapp

 

Was denken Sie?