Schlagwortarchiv für: Finanzmärkte

Game Changer – Wie Anleger bessere Finanzentscheidungen treffen

Game Changer – Das hört sich gut an. Wer von uns würde nicht gern das Spiel verändern? Insbesondere, wenn wir uns als Verlierer sehen. Und sind Finanzen nicht ein Verlierer-Spiel? Wer könnte es diesen Anlegern verübeln, dass sie sich als als Opfer der Banken und Versicherungen, der Politik oder der Umstände sehen?

  • Der Anleger, der nur die Hälfte dessen aus seiner Lebensversicherung erhält, was ihm einst in Aussicht gestellt wurde.
  • Der Anleger, der auf die lächerliche Verzinsung seiner Sparguthaben oder Tagesgelder blickt und von seiner Bausparkasse aufgefordert wird, den Altvertrag mit guten Zinsen aufzulösen.
  • Der Anleger, der von seiner Bank aufgefordert wird einen Nachschuss in seine Schiffsbeteiligung zu tätigen, damit diese nicht liquidiert werden muss.

 

Das kommt mir als Coach sehr bekannt vor.

 

Es fängt bei uns an

Jedes Coaching beginnt mit der Frage nach dem Ziel: „Was möchten Sie mit dem Coaching erreichen?“ Wer zum Coach geht, wünscht, dass sich etwas verändert – am liebsten die Anderen. So höre ich oft:

  • „Ich wünschte, mein Partner würde mich besser verstehen.“
  • „Ich wünschte, mein Chef würde mir mehr zutrauen.“
  • „Ich wünschte, mein Finanzberater würde meine Interessen vertreten.“

Im Laufe des Gesprächs reift regelmäßig die Erkenntnis beim Coachee, dass es ihm nicht möglich ist, das Verhalten seines Partners direkt zu verändern. Er kann nur bei sich anfangen und seine Einstellung und sein Verhalten ändern. Nur die eigene Veränderung bietet die Chance, beim Partner etwas zu bewirken. Er beginnt Verantwortung für sich und sein Tun zu übernehmen. (Was die anderen natürlich nicht ihrer Verantwortung für deren Taten enthebt.)

 

Der erste (nächste) Schritt ist der Wichtigste.

 

Ziel eines Coachings ist es, einen konkreten Schritt Richtung Lösung zu gehen. Dabei bewirken kleine Schritte oft Großes. Es kostet uns Energie und fällt uns schwer, unser Verhalten zu verändern. In mehreren Beiträgen am Jahresanfang 2017 habe ich über Gewohnheiten geschrieben und darüber, wie wir sie verändern können. Game Changer sind alternative Herangehensweisen, die eine große Wirkung haben – das Spiel verändern können. Welche Wirkung kleine Veränderungen haben und was wir bewirken, zeigt diese indianische Weisheit:

„Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.

Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Deine Taten.

Achte auf Deine Taten,
denn sie werden Deine Gewohnheit.

Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter,
denn sie werden Dein Schicksal.“

Konzentriere Dich auf das, was Du selber beeinflussen kannst

Zauberer kennen das Geheimnis: Wir nehmen das wahr, worauf sich unsere Aufmerksamkeit richtet. Geschickt lenken sie unsere Wahrnehmung vom eigentlichen Geschehen ab. Auch Finanzmärkte üben diese magische Wirkung aus. Die einen blicken gebannt auf das Auf und Ab und den stetigen Nachrichtenstrom der Märkte, andere schauen ängstlich oder angwidert weg. Sie versäumen es, dahin zu schauen, wo die wichtigen Dinge passieren. Relevant für unser Leben sind nicht die Finanzmärkte, sondern, wie wir uns als Anleger entscheiden und verhalten.

„Nicht die Umstände, sondern Deine Entscheidungen bestimmen Deine Zukunft.“ Tony Robins

In diesem Beitrag geht es nicht darum, die Finanzindustrie zu verändern, so wünschenswert das wäre. Viel relevanter für den einzelnen Anleger ist die Frage: Was kann ich konkret tun, um das Spiel zu meinen Gunsten zu verändern?

 

Game Changer - Wie Anleger bessere Finanzentscheidungen treffen.

 

In den nächsten Beiträgen werde ich jeweils einen Game Changer vorstellen und zur Diskussion stellen. Je eine einfache Idee mit dem Potenzial, das Spiel positiv zu Gunsten des Anlegers zu verändern.

  1. Fragen
  2. Ziele
  3. Honorar statt Provision
  4. Perspektive wechseln
  5. Konzentration
  6. Passiv statt aktiv

 

 

Welche Game Changer kennen Sie?

Mythos Finanzmärkte

Finanzmärkte sind faszinierend, wie Sterne. Sie wecken Sehnsüchte und Hoffnungen. Ihre schiere Dimension löst zugleich Unsicherheit und Ängste aus. Nährboden für Geschichten und Mythen.

Sind Sie fasziniert von den Finanzmärkten?

Die Finanzwelt ist uns fremd, aber sie übt eine große Faszination auf uns aus. Die Billionen, die täglich gehandelt werden, die Kurse, Nachrichten und Meldungen, die unablässig auf uns einströmen. Analysen, Charts und Stories rund um die Börse. Sagenhafter Reichtum, Aufstieg und Absturz von Helden wie Bernhard L.Madoff, der Wolf der Wallstreet oder den Gebrüdern Hunt. Erfolgsgeschichten wie Google und Facebook, Dramen wie die Lehmann-Pleite oder Rettung Griechenlands. Und das alles nur einen Klick entfernt. Sind Sie auch fasziniert von dieser Welt? … Oder stößt es Sie ab? Empfinden Sie diese Welt als real oder irreal?

Viele Akteure auf den Finanzmärkten erliegen der Faszination. Sie tauchen völlig ein in diese Welt der Zahlen und des Geldes. Einige haben gar Allmachtsphantasien, so sprach Lloyd Blankfein, Chef von Goldmann Sachs, davon ein Banker zu sein, der „Gottes Werk verrichte“.

Oder sind Ihnen Finanzmärkte suspekt?

Vielen Menschen ist diese Welt jedoch suspekt und Sie versuchen sie – so gut es geht – zu verdrängen. Sie verstehen nicht, was da vor sich geht und sagen sich: „Das hat nichts mit mir zu tun“. Sie legen Ihr Geld auf Tagesgeld oder kaufen eine Immobilie und denken, damit die Finanzmärkte zu umschiffen. Dabei werden die Zinsen und Immobilienpreise von den Finanzmärkten beeinflusst und die Rentenkassen, der Pensionsfonds, die Riesterrente legen das Geld an den Finanzmärkten an, auch wenn uns das nicht ständig bewusst ist.

Ob Sie diese Welt anzieht oder abstößt hat weniger mit der Finanzwelt zu tun, als mit Ihnen selber. Das was wir wahrnehmen ist nämlich immer ein Spiegel unserer Seele. Fakt ist, dass die Finanzmärkte ein sehr hohes Volumen haben, Milliarden von Informationen produzieren und für das Funktionieren unserer Wirtschaft von hoher Bedeutung sind.  Tatsache ist aber auch, dass die gleichen Fakten von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Wie ist Ihre Wahrnehmung? Projizieren Sie Ihre Hoffnungen und Sehnsüchte auf die Finanzmärkte oder eher Ihre Ängste und Befürchtungen? Wahrnehmung ist etwas ganz Subjektives.

 

Wollen Sie Entscheidungen treffen, die Ihnen und Ihren Finanzen gut tun?

Wenn Sie Finanzentscheidungen treffen wollen, die Ihnen gut tun – d. h. wirtschaftlich erfolgreich sind und Ihnen gute Gefühle bereiten – dann empfehle ich Ihnen, sich weniger mit Finanzmärkten zu beschäftigen als mit Ihnen selbst. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wie nehmen Sie die Welt war?
  • Wie treffen Sie Entscheidungen?
  • Wie geht es Ihnen damit?
  • Welche Gefühle löst das bei Ihnen aus?
  • Was können Sie selber beeinflussen?

Das ist mindestens so spannend wie die Märkte. Es ist von hoher Relevanz, weil es Sie unmittelbar betrifft. Sie können direkt Einfluss nehmen und damit Ihre Lebensqualität erhöhen.

Wechseln Sie die Perspektive

Sie können versuchen Finanzmärkte zu verstehen, beeinflussen können Sie sie nicht. Verschieben Sie Ihren Fokus, weg von den Märkten, hin zu Ihnen. Um gute Finanzentscheidungen treffen zu können, ist es wichtiger, dass Sie sich selber verstehen als dass Sie die Finanzmärkte verstehen.

Für Ihre Finanzen gilt: Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie selber beeinflussen können.

Meine Geschichte

Ich komme aus der Finanzwelt. Bereits als Azubi haben mich die Börse und Finanzen fasziniert. Ich habe Unmengen von Zeitungen, Zeitschriften und Literatur hierzu gelesen. Immer neue Theorien, Strategien, Tipps und Prognosen aufgesogen. Während meiner dreißigjährigen Tätigkeit bei einer Großbank wurden tausende neuer Produkte aufgelegt. Jedes mit dem Versprechen, ein Problem zu lösen und noch besser, effizienter, renditestärker als die anderen zu sein. In Wirklichkeit wurden sie immer komplexer, unberechenbarer, ihre Namen immer unaussprechlicher und die geweckten Erwartungen immer öfter enttäuscht.

Ich hatte den Anspruch, meinen Kunden stets das Beste und Neueste zu bieten. Ich wollte mein Wissen an meine Kunden weitergeben. Heute weiss ich, ich habe an der falschen Stelle gesucht. Die Finanzmärkte haben mich magisch angezogen und damit immer weiter weg von der Lösung und von mir.

Fazit

Sollten Sie auch von den Finanzmärkten fasziniert sein, so empfehle ich Ihnen, betreiben Sie es gerne als Hobby. Aber suchen Sie dort nicht den Schlüssel für Ihr persönliches Glück oder für gute Entscheidungen.

Für alle, die Finanzmärkte abschrecken, habe ich eine gute Nachricht:

Sie müssen kein Experte für Finanzmärkte sein, um gute Finanzentscheidungen treffen zu können.

Konzentrieren Sie sich lieber darauf

  • was Sie verstehen
  • was Sie beeinflussen können
  • was Sie kontrollieren und leisten können.

Das ist mehr als Sie denken. Seien Sie gespannt.

 

Suchen Sie noch Ihr Glück an den Finanzmärkten? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?