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3 populäre Irrtümer zu Risiko, die Anlegern teuer zu stehen kommen

3 populäre Irrtümer zu RisikoSie sind Anleger und suchen Sicherheit? Sie wollen Risiken vermeiden? Dann sollten Sie die drei gängigsten Irrtümer zu Risiko kennen. Sie haben damit zu tun, wie wir Risiko wahrnehmen. Doch können wir uns wirklich auf unsere Wahrnehmung verlassen? In drei Beispielen haben Sie hier die Gelegenheit, zu überprüfen aus welcher Perspektive Sie Risiken wahrnehmen und teure Fehler zu vermeiden.

 

Können wir unseren Sinnen trauen?

Als Wahlpfälzer liebe ich guten Wein. Ein Erlebnis hat mich nachdenklich gemacht. Bei einem Winzer im Rheingau habe ich am eigenen Leib erfahren, wie sehr Licht und Farbe meinen Geschmack von Wein beeinflussen. Obwohl mein Verstand wusste, dass ich wiederholt den selben Wein trank, schmeckte er – je nach Farbe im Raum – ganz unterschiedlich:

  • Blaues Licht – Wein schmeckt wie Wasser
  • Rotes Licht – Wein schmeck gehaltvoll und schwer
  • Weißes Licht – Wein schmeckt leicht

Kann ich meinen Geschmacksnerven noch trauen?

Was wir wahrnehmen hängt davon ab, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Zauberkünstler nutzen geschickt unsere eingeschränkte Wahrnehmung, um uns vom wahren Geschehen abzulenken.

Sicherlich kennen Sie Kippbilder. Je nachdem worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, sehen Sie zwei unterschiedliche Bilder. Beide sind wahr.

Könnte es sein, dass wir als Anleger auch blinde Flecken haben und wesentliche Punkte übersehen?

Ich lade Sie ein: Prüfen Sie Ihre Wahrnehmung als Anleger. Wie wir Risiko wahrnehmen.

 

  1. Für meine Sicherheit, riskier ich alles

Wenn uns die Angst packt, verhalten wir uns irrational. Nach dem Terroranschlag auf die Türme des World-Trade-Centers 9/11 haben die New Yorker Flugzeuge gemieden und sind auf die Straße ausgewichen. Experten schätzen, dass dieses Verhalten 1.600 Menschen das Leben gekostet hat, da beim Autofahren mehr Menschen je km sterben als beim Fliegen.

Nach der Finanzkrise 2008 haben einige Anleger aus Angst vor Bankenpleiten Ihr Erspartes abgehoben und zu Hause unter das Kopfkissen gelegt. Bei jährlich 150.000 Wohnungseinbrüchen, keine gute Idee, selbst wenn sie glauben, das Geld clever versteckt zu haben.

„Wir sind zu jedem Risiko bereit, von dem wir glauben, dass es unsere Sicherheit erhöht.“ Weidner, Wolfram

Uns Menschen geht es wie dem Reh, das auf der Flucht vor dem Adler dem Wolf in die Arme läuft. Natürlich ist es schwer, in akuter Gefahr einen klaren Kopf zu bewahren. Doch viele Anleger machen ähnliche Fehler schon aus lauter Vorsicht und Angst vor möglichen Risiken.

 

Unterschätztes Risiko

Obwohl im Verkehr Ungewissheit herrscht und viele Gefahren lauern, wagen wir uns täglich auf die Straße. Oder haben Sie schon mal von Dauerparkern gehört, die sich über Jahre nicht vom Parkplatz wagen, weil Ihnen der Verkehr zu hohe Risiken birgt? Beim Geldanlegen jedoch gibt es viele Dauerparker.

Die Parkplätze für Anleger heißen Sparbuch, Tagesgeld oder Termingeld. Über einer Billion Euro liegen auf solchen Park-Konten. Ein Großteil davon Dauerparker, die sich seit der Finanzkrise 2008 – dem 9/11-Ereignis der Finanzen – nicht mehr vom Parkplatz trauen. Dabei haben sie nicht nur die Kursanstiege von Aktien und Immobilien verpasst, sondern auch Ihr Ziel Sicherheit nur scheinbar erreicht. So wie ein Auto, dass nur auf dem Parkplatz steht, an Wert verliert, so verlieren die Einlagen der Sparer an Kaufkraft. Die schleichende Inflation sieht harmlos aus, hat aber seit 2008 – trotz niedriger Inflationsraten – jedem Euro zehn Prozent der Kaufkraft genommen.

Wir unterschätzen wie nachhaltig schleichende Inflation wirkt. Die EZB strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent im Jahr an. Was das zwei Prozent Inflation bedeuten,  sehen Sie hier:

Was nominell in Euro sicher aussieht bedeutet real in Kaufkraft einen sicheren Verlust. Mit einem Inflations-Rechner können Sie Szenarien selber rechnen.

„Wir überschätzen immer den Wechsel, der in den nächsten zwei Jahren geschehen wird und unterschätzen den Wechsel, der in den nächsten zehn Jahren passieren wird. Lassen Sie sich selbst nicht von Nichtstun einlullen.“ Bill Gates

Schleichende Risiken gibt es nicht nur bei der Geldanlage. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, schlechte Gewohnheiten – stets gilt: Kleine Ursache, große Wirkung mit der Zeit. Ob das Inflations-Risiko für Sie relevant ist, hängt von Ihrem Anlagehorizont ab, das ist der Zeitraum, den Sie überblicken können. Ein Anleger, der das Geld in zwei Jahren braucht, muss sich nicht um Kaufkraftverlust sorgen. Ein Anleger, der langfristig Vermögen aufbaut oder für den Ruhestand vorsorgt, begeht einen teuren Fehler, wenn er die Inflation ignoriert.

Langfristig ist das Geld auf dem Sparbuch alles andere als sicher.

 

FAZIT: Ohne Zinsen ist Geld auf dem Sparkonto schutzlos der Inflation ausgeliefert und verliert an Kaufkraft. Was kurzfristig sicher ist, ist langfristig in Gefahr.

 

Überschätztes Risiko

Genau andersherum ist es bei Aktien. Sie können kurzfristig erheblich schwanken. Ein Risiko, dass Anleger mit kurzfristigem Anlagehorizont zu Recht meiden. Der Kauf von Aktien auf kurze Sicht ist Spekulation.

Die Perspektive ändert sich, wenn das Geld längerfristig arbeiten kann. Je länger das Geld investiert ist, je unwahrscheinlicher ist es, dass ein Verlust entsteht. So hätten bisher alle Anleger, die Ihr Geld in den Weltaktienindex MSCI World investiert hätten, spätestens nach fünfzehn Jahren mit Gewinn verkaufen können.

Daten der Vergangenheit sind keine Garantie für die Zukunft. Aber der beobachtete Effekt ist plausibel, addieren sich Risiken nicht einfach, sondern heben sich zum Teil auf. So gleichen sich ein Teil der Kurs-Schwankungen nach unten und oben mit der Zeit aus. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn die Anlage nicht zu einem Zeitpunkt, sondern zeitlich verteilt getätigt wird. Dies ist bei Sparplänen mit gleichbleibenden Raten der Fall (Cost-Average-Effekt).

FAZIT: Das Risiko mit Aktien Verlust zu machen sinkt, je länger Sie investiert sind. Diese Aussage gilt nur, wenn Sie den ganzen Aktienmarkt betrachten. Wer in Einzelwerten investiert geht ein höheres Risiko ein. Investmentfonds ermöglichen es selbst Kleinanlegern, weltweit zu streuen.

Aktien sind langfristig viel sicherer als viele Anleger denken.

 

  1. Verschiedenheit als Chance, Risiko zu reduzieren

Wer von einer Sache überzeugt ist, neigt dazu alles auf diese Karte zu setzen. Das ist riskant. Denn geht die Sache schief, sind die Auswirkungen groß. Das gilt selbst für relativ sichere Anlagen wie Immobilien. Nicht umsonst setzt sich das Bundeskabinett niemals in einen Flieger und der amerikanische Vizepräsident nie zum Präsidenten in die Airforce Nr.1. Keiner will einen Totalausfall riskieren.

Risiken zu verteilen, ist der beste Schutz und erhöht die Sicherheit. Bei der Geldanlage spricht man von Diversifikation. Das Prinzip ist bekannt unter dem Motto „Lege nie alle Eier in einen Korb“. In der Praxis streuen Anleger Risiken oft unzureichend. Der Diversifikations-Effekt tritt nur ein, wenn die Anlagen so verschieden sind, dass die Kurse sich nicht im Gleichklang bewegen (Korrelation). Im Idealfall heben sich die Kursbewegungen gegenseitig auf. So ist zu beobachten, dass Anleger in Krisenzeiten Aktien verkaufen und in Renten (Anleihen) umschichten. Eine Flucht in die Sicherheit. Beruhigt sich die Lage, stehen eher die Chancen im Fokus und das Geld fließt in die Aktien. Eine Mischung aus Aktien und Renten reduziert die Schwankungen, und Verluste der einen Anlage werden (zum Teil) durch Gewinne der anderen Anlage kompensiert.

Geld zu investieren bringt mehr, als es zu verleihen

Auf lange Sicht haben Aktien deutlich höhere Renditen erzielt als Renten. Dieser Effekt ist langfristig messbar, wenngleich nicht zu jeder Zeit., So gibt es immer wieder Phasen (Crash, Baisse) wo es zeitweilig andersherum läuft. Wer jedoch einen langen Atem hat, kann diesen Effekt nutzen und die „Aktien-Prämie“ erzielen. So haben Wissenschaftler die Differenz zwischen der Aktien- und der Renten-Rendite getauft.

Wer langfristig in den Aktienmarkt investiert verdient eine Aktien-Prämie.

 

FAZIT: Wer Aktien Renten beimischt reduziert die Schwankungen seines Depots. Wer Renten Aktien beimischt erhöht langfristig seine Rendite.

 

  1. Wenn am Ende des Geldes noch Leben übrig ist

Wird eine Lebensversicherung fällig stellt sich die Frage: Kapital oder Rente?

Pfiffige Rechner nehmen die Zahl der jährlich in Aussicht gestellte Rente und teilen das Kapital durch die Jahresrente. Manch einer kommt zum Schluss, dass sich die Rente nicht rechnet. Wer das Kapital nimmt und sich laufend Kapital in Höhe der Rente entnimmt kommt einige Jahre damit aus. Erst danach wäre die Rente günstiger. Es folgt meist der Satz: „Wer weiß, ob ich überhaupt so lange lebe?“

Der frühe Tod wird als Risiko gesehen. Doch ist das wirklich Ihr Problem? Sollten Sie sich nicht vielmehr Gedanken machen, was passiert, wenn Sie lange leben?

Wer lange lebt, braucht lange Geld. Unterschätzen Sie nicht Ihr Langlebigkeitsrisiko.

 

Und genau dieses Risiko nimmt Ihnen, wenn Sie das möchten, eine Versicherung ab. Dank vieler Versicherten kann sie eine Mischkalkulation anstellen. Versicherungen nutzen das Prinzip der Risikostreuung. Dank vieler versicherter Personen können sie mit statistischen Durchschnittswerten rechnen, während für den Einzelnen nur seine individuelle Lebenszeit relevant ist.

FAZIT: Bedauern Sie nicht, zu Lebzeiten nicht alles Geld ausgegeben zu haben. Machen Sie sich besser Gedanken über das finanzielle Risiko, eines langes Leben finanzieren zu müssen.

 

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr eigentliches Problem

Stellen Sie die richtigen Fragen:

Lohnt es aus Angst vor einem Risiko ein viel Größeres einzugehen?

Haben Sie ein kurzfristiges Sparziel oder ein langfristiges Ziel und einen langen Anlagehorizont?

Welche Auswirkung hätte der Ausfall einer Anlage für Sie?

Haben Sie Ihre Risiken ausreichend gestreut (diversifiziert), so dass Risiken kompensiert werden?

Sind Sie in der Lage, auch ein langes Leben zu finanzieren?

 

Welches Risiko beschäftigt Sie? Wie lautet Ihre Frage?

 

So machen Ihre Finanzen Sinn

„Mir fehlt der Sinn für Finanzen. Ich kann damit nichts anfangen.“ Vielen Menschen fehlt eine Beziehung zu Geld und Ihren Finanzen.

 

Wer will es Ihnen verübeln? Über Geld redet man nicht. In der Schule lernt man nichts darüber und die Nachrichten sind voll von Skandalen, Schulden und so merkwürdigen Dingen wie Negativzinsen. Wer blickt da noch durch?

„Sinnvoll ist, was uns wirklich berührt.“   Natalie Knapp

 

Was hat das mit mir zu tun?

Diese Frage ist der Schlüssel um eine Beziehung aufzubauen. Und nur, wenn ich eine Beziehung zu einem Thema habe, kann ich es verstehen. Beginnen wir mit dem Geld. Am Geld kommt niemand vorbei. Wir alle gehen täglich damit um und haben es in der Hand, wie wir dies tun:

  • achtsam
  • unbewusst
  • machtbewusst
  • ängstlich
  • ablehnend

um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Unser Umgang mit Geld bestimmt, ob wir es anziehen oder abstoßen, ob wir es festhalten oder weitergeben oder ob es uns unter den Fingern zerrinnt. Wer sich anschaut, wo überall Geld im Spiel ist, der gewinnt leicht den Eindruck, dass es im Leben fast immer um Geld geht. Doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass es eigentlich nie um Geld geht. Sondern um starke Emotionen. Nirgends wird das so offensichtlich wie bei Scheidungen und Erbstreitigkeiten. Oft wird bis auf das Messer um jeden Euro gekämpft, aber dahinter stecken verletzter Stolz, enttäuschte Liebe, Ängste, Neid und Missgunst. All das projizieren wir auf Geld. Genauso wie unsere Wünsche und Hoffnungen.

Im Leben geht es fast immer ums Geld, doch schaut man genau hin geht es nie um Geld.

 

Was zählt im Leben?

Den klarsten Blick für den Sinn des Lebens haben Sterbende. Kennen Sie dieses Buch?

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

Ich zitiere die Autorin Bronnie Ware. Sie hat Sterbende begleitet und Ihre Erfahrungen zusammengefasst:

  1. „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
  2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
  3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
  4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
  5. „Ich wünschte mir, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

In keinem dieser fünf Dinge kommt Geld direkt vor. Es geht um Beziehung, zu mir, zu anderen Menschen, zum Leben. Und dennoch spielt Geld eine wichtige Rolle, weil es so allgegenwärtig ist. Weil das Geld ein Spiegel unserer selbst ist, brauchen wir zu Geld eine gute Beziehung.

 

Warum ist Geld wichtig für Sie?

Menschen, denen ich diese Frage stelle sind regelmäßig überrascht und schauen mich fragend an. Das meint der nicht im Ernst? Als Finanzmensch?

Bleibe ich hartnäckig, erhalte ich Antworten wie:

  • Geld bedeutet für mich Freiheit
  • Geld gibt mir Sicherheit
  • Geld bedeutet Unabhängigkeit
  • Wir wollen ein Haus bauen
  • Geld bedeutet Erfolg

Wirkungsvolle Fragen sind solche, bei denen der Gefragte nicht gleich eine Antwort weiß. Spontanen Antworten sind oft vorgefertigt. Nicht selten geben Sie wieder, was man so sagt. Sie spiegeln gesellschaftliche Konventionen wieder, kommen aber selten aus dem Herzen. Deshalb frage ich nach: „Was bedeutet für Sie Freiheit, Sicherheit, ein Haus?“ „Was ist anders als heute, wenn sie ein Haus haben? Welchen Unterschied macht das konkret für Sie?“ So nähern wir uns Schritt für Schritt dem Kern. Oft sind wir uns gar nicht bewußt, was wir wirklich wollen. Ich nenne es, das Ziel hinter dem Ziel.

Vordergründige Ziele kosten wertvolle Energie. Sinnvolle Ziele geben uns Energie. Wer glaubt, dass Geld ihm Sicherheit gibt, der wird viel Energie darauf verwenden, einen hohen Geldbetrag zu sparen. Ich habe immer wieder erlebt, dass dieser hohe Geldbetrag, wenn er erreicht ist, genau das Gegenteil von dem auslöst, was erhofft war. Statt ein Gefühl der Sicherheit schleicht sich Angst ein, das Geld (und damit die Sicherheit) wieder zu verlieren. Ein unsicherer Mensch bleibt ein unsicherer Mensch – mit und ohne Geld. Wahre Sicherheit kommt von innen.

 

Geld und Leben im Einklang

Häufig erlebe ich diese beiden Phänomene:

  • Ich treffe auf reflektierte Menschen, die sich mit der Frage, was Ihnen im Leben wichtig ist, intensiv auseinander setzen. Oft haben Sie aber keinen Zugang zum Thema Geld und zur Zahlenwelt der Finanzen.
  • Andere sind so mit Ihrem operativen Alltag beschäftigt, dass Sie die Frage, was ihnen wichtig ist, völlig verblüfft. Sie kennen sich oft sogar bei Finanzen recht gut aus und wissen viele Details. Die Frage, wofür Sie das tun, können Sie aber nur oberflächlich und technisch beantworten: gute Rendite, Altersvorsorge, Steuern sparen.

Ziele, die Menschen wirklich wichtig sind, haben eine andere Qualität:

  • Zeit für sich, für Partner, für Familie und Freunde haben.
  • Viele Menschen haben Herzensprojekte, wie ich es nenne.

Bringt Sie Ihr Finanzziel Ihrem Lebensziel näher?

 

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Ihre Finanzziele machen dann Sinn, wenn Sie im Einklang mit Ihren Lebenszielen sind.

 

Wie finde ich heraus, was mir wichtig ist?

 Durch Beobachten:

  • Was uns wirklich wichtig ist, löst Emotionen aus. Wir sind erfüllt davon oder tief berührt. Dies können Sie sehen oder spüren:
  • Wann weitet sich die Brust?
  • Wovon können Sie stundenlang erzählen, ohne zu ermüden?
  • Was gibt Ihnen Energie?
  • Wo sind Sie in Ihrem Element?
  • Wonach sehnen Sie sich?

Folgen Sie den falschen Zielen, entsteht Spannung, die sich oft körperlich äußert (typisch Magen, Schulter, Blutdruck). Eine Dissonanz entsteht beispielsweise, wenn Sie etwas gegen Ihre Überzeugung tun (müssen).

 

Indem Sie darüber sprechen:

Mit Ihrem Partner, mit sich selber oder mit Ihrem Berater. Im Gespräch wird vieles klarer. In einer Partnerschaft braucht es gemeinsame Ziele und Freiraum für eigene Bedürfnisse. Suchen Sie sich einen Ort, wo Sie keiner stört. Nicht im Büro oder der Küche. Bewegung kann den Gedanken und dem Gespräch förderlich sein. Gehen Sie spazieren.

Durch Coaching: Ein Coach begleitet Sie professionell durch den Reflektions-Prozess. Mit wirkungsvollen Fragen und Interventionen verändert er Ihre Perspektive auf Ihr Problem und hilt Ihnen damit, Ihre Lösung zu finden. Coaches sind geschulte Beobachter. Dadurch, dass der Coach Ihnen Ihr Verhalten zurückspiegelt wird, wird Ihnen dies bewusst. So gibt ein Coach beispielsweise Feedback: „Ich habe beobachtet, dass Sie, als Sie über dieses Thema sprachen lebhaft wurden. Sie haben sich aufgerichtet und mir in die Augen geschaut. Bei dem anderen Thema, waren Sie in sich gekehrt.“ Das sind wichtige Hinweise. Wir sind oft so mit unseren Themen beschäftigt, dass uns beobachtbares Verhalten, nicht bewusst ist.

 

Wie finde ich heraus, was meinem Partner wichtig ist?

Finanzentscheidungen betreffen in einer Partnerschaft beide Partner und Ihr gemeinsames Leben.

Viele Paare haben einen „Finanzminister“, wie ich es nenne. Ein Partner überlässt, Finanzentscheidungen dem, der sich besser auskennt oder der das Geld verdient. Gerade, dann ist es wichtig und eine große Chance, darüber zu sprechen, was Ihnen wirklich wichtig ist und was Ihre Finanzziele damit zu tun haben. So verbinden sich beide Partner über die Ziele, ohne dass beide „Finanzexperten“ sein müssen.

Überraschungen inbegriffen. Wir leben mitunter Jahrzehnte lang zusammen, ohne zu wissen, wonach der andere sich sehnt:

  • ein Unternehmen zu Gründen
  • Kinder zu bekommen oder wieder in den Beruf einzusteigen
  • ein eigenes Heim oder ein Umzug in eine größere/kleinere Wohnung
  • den Kindern oder seinen Eltern nahe zu sein.
  • Herzensprojekte wie große Reise, ehrenamtliches Engagement oder ein Buch schreiben.

Solche Gespräche fallen nicht immer leicht, insbesondere, den richtigen Zeitpunkt und Rahmen zu finden. Daher kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen.

 

Klarheit für die Umsetzung in die Praxis

Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihnen im Leben wichtig ist, dann können Sie Ihre Ziele und Ihre Finanzentscheidungen darauf ausrichten. Fragen Sie sich einfach:

„Bringt diese Finanzentscheidung mich weiter in Bezug auf das, was mir wichtig ist?“

… und nicht

  • weil es andere tun, weil man es so tut oder Sie einem Impuls folgen (Wunsch, Tipp, Laune).

So gewinnen Sie Klarheit und die Schritte ergeben sich ganz logisch, wenn Sie den Weg in der richtigen Reihenfolge gehen.

 

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Lebensziele und Finanzziele sowie die Beziehung zu Geld sind der Kern von Finanzcoaching.

Finanzziele und Strategie sind der Kern der Finanzplanung.

Finanzplaner haben einen Spruch, der lautet „Finanzplanung ist Lebensplanung„. Die Herausforderung besteht darin, die Beziehung zwischen Geld und Leben herzustellen.

 

„Es ist kaum möglich etwas zu verstehen, zu dem wir keine Beziehung aufbauen.“  Natalie Knapp

 

Was denken Sie?

 

Mythos Sicherheit

Sicherheit ist neben Rendite das wichtigste Motiv bei Finanzentscheidungen. Doch was bedeutet Sicherheit?

 

 

 

„Wir sind zu jedem Risiko bereit, das unsere Sicherheit erhöht.“ Wolfram Weidner

Klingt widersprüchlich? Ist es auch. So sind wir Menschen. Beispiele dafür gibt es reichlich:

„Rentner bei Einbruch erschlagen“

So oder ähnlich könnte die Schlagzeile lauten, wenn extrem sicherheitsbewusste Anleger Ihr Erspartes zu Hause verstecken. Auf welch skurrilen Ideen Sparer kommen, lesen Sie in diesem Artikel der Zeitung Die Welt.

„Steuerfahndung ruiniert Ruf, hohe Strafen drohen“

So ergeht es vielen Prominenten und weniger prominenten Zeitgenossen. Sie wollten Ihr Vermögen vor dem Fiskus „in Sicherheit bringen“. Steuer-CDs bringen Sie nun um Ihren Schlaf und manche gar um einiges mehr.

„Totalverlust trotz Garantie“

Garantieprodukte sind beliebt: Anlagen in Beteiligungen, Immobilien oder Wertpapiere. Sicherheitsorientierte Anleger legen Wert auf Garantien. Schon so manch ein Anleger hat im Ernstfall die bittere Erfahrung machen müssen, dass Garantien wertlos waren. Dabei lassen sich Garantiegeber diese „Zusatzsicherheit“ in aller Regel fürstlich entlohnen.

Sie glauben, dass so etwas nur den Anderen passieren kann? Dann wiegen Sie sich in „falscher Sicherheit“. Niemand ist vor Fehlern gefeit. Es gibt keine absolute Sicherheit.

Obwohl scheinbar alle danach streben, absolute Sicherheit ist ein Mythos.

Zwei Deutungen von Sicherheit

Zum einen bedeutet Sicherheit, Abwesenheit von Gefahren. Sie haben die Möglichkeit, potentielle Gefahrenquellen zu reduzieren. Ganz ausschalten können Sie sie nicht. Der Zufall kann immer zuschlagen.

Zum anderen bedeutet Sicherheit, Gewissheit über die Zukunft. Sie können mögliche Entwicklungen in der Zukunft antizipieren. Gewissheit würde bedeuten, die Zukunft steht fest und alles läuft nach einem fertigen Drehbuch ab.

 

Wo suchen Sie Sicherheit in Finanzthemen?

In Prognosen?

Die Finanzindustrie produziert täglich tausende von Analysen und Prognosen. Sie erklären uns die Welt. Nicht wenige trauen sich zu, daraus die Zukunft vorherzusagen. Sie glauben Muster zu erkennen und extrapolieren diese in die Zukunft. Dabei herrschen drei Sichtweisen vor:

  • Die gängigste Methode, die viele von uns rein intuitiv anwenden, ist lineares Denken. Wir neigen dazu, die Entwicklung der Vergangenheit in einer Linie weiterzudenken.
  • Quasi die Gegenmethode, ist es Umbrüche vorherzusagen. Crashpropheten haben zu jeder Zeit ihre Anhänger.
  • Eine besonders ausgefeilte Methode ist die Mustererkennung. Sie unterstellt, dass Entwicklungen bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterliegen. Das geht von Charttechnik, Fibonaci-Zahlen (der goldene Schnitt) bis hin zu Mandelbrot-Fraktalen.

In Finanzprodukten?

Sparprodukte, Garantiezertifikate, Versicherungen mit Beitragsgarantie haben immer Konjunktur. Diese Produkte versprechen Sicherheit. Sicherheit ist ein wichtiges Kauf-Motiv, das weiß nicht nur die Versicherungsbranche.

In Anlageklassen?

Gold und Immobilien gelten vielen risikoscheuen Anlegern als besonders sicher. Dafür verzichten sie bei Gold auf Zinsen und gehen ein Währungsrisiko ein. Sie brauchen Euro zum Leben und legen in US-Dollar an. Immobilieninvestoren investieren hohe Beträge in eine illiquide Anlage und nehmen dafür nicht selten hohe Darlehen auf.

In den Staat?

Staatliche Garantien sind beliebt. Allen voran die Einlagensicherung. Wer glaubt, dass staatliche Garantien absolute Sicherheit geben, dem sei ein Blick nach Österreich angeraten. Dort hat gerade der österreichische Staat eindrücklich dokumentiert, was seine Garantien wert sind (Näheres in diesem Artikel der Welt). Selbst staatliche Garantien haben nur Bestand, wenn sie dem Land nützen bzw. politische Mehrheiten dahinter stehen. Staatliche Aufsicht, ob Bafin oder der neue „Finanzmarktwächter“, werden bestenfalls das Gröbste verhindern. Sicherheit bringen Sie nicht.

Wer die Welt nach Sicherheit absucht, sucht an der falschen Stelle. Wahre Sicherheit kommt von innen.

 

Wahre Sicherheit kommt von innen

Sicherheit ist ein Gefühl der Geborgenheit, der Vertrautheit und der Selbstwirksamkeit. Wer Sicherheit in Prognosen, Produkten und Organisationen sucht, wird die Abhängigkeit von äußeren Umständen spüren.

Wir können unsere Zukunft gestalten, aber nicht vorherbestimmen. Trotz aller Anstrengungen, gibt es den Zufall. Ob uns dies Mut oder Angst macht, hängt davon ab, ob wir in uns ruhen oder uns über unsere Umgebung definieren.

Wir können keine Gewissheit über die Zukunft erlangen. Aber wir können Zuversicht in unsere Fähigkeiten haben:

  • zur reagieren
  • zu lernen
  • uns anzupassen
  • Lösungen zu finden
  • Verbündete zu finden
  • Hilfe zu erlangen

 

Macht Geld sicher?

Viele Menschen glauben, Geld mache sicher. Doch warum ist der Besitz von Geld Auslöser vieler Ängste?

  • Angst, Ihr Geld wieder zu verlieren
  • Angst, dass das Geld nicht reicht
  • Angst, dass das Geld an Wert verliert
  • Angst, dass Ihnen Ihr Geld jemand wegnimmt
  • Angst, dass jemand mehr Geld hat als sie

Geld ist eine Projektionsfläche. Wir projizieren unsere Ängste auf Geld. Geld ist damit ein Spiegel unserer selbst.

 

Was gibt uns die Sicherheit, gute Entscheidungen zu treffen?

Ein gesundes Selbstvertrauen gibt Sicherheit. Vertrauen Sie auf sich, die Stimme Ihres Herzens, Ihren gesunden Menschenverstand und Ihre Gefühle. Übertriebenes Selbstvertrauen hingegen ist gefährlich. Furcht und Angst sind überlebenswichtigen Funktionen aus der Entwicklung des Menschen als Jäger und Sammler. Sie dienen dazu, Fluchtreaktionen auszulösen, schneller zu reagieren und die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Risiken zu bedenken, Vorkehrungen zu treffen, Respekt vor einer Aufgabe zu haben sind auch heute noch wichtig.

Allerdings vermindert die Angst unsere Leistungsfähigkeit. Akute Angst kann lähmen. Viele Ängste – wie Verlust- oder Existenzängste – erleben wir in unserer Medienwelt kollektiv: Angst vor Überfremdung, neuen Technologien oder Finanzkrisen. Kennen wir die Fakten nicht, können wir keine eigene Bewertung abgeben. Das übernehmen dann unsere Emotionen. Darum sind Wissen und Erfahrung so wichtig.

Der beste Schutz gegen Risiken ist die Risikostreuung. Haben Sie Angst davor, dass der Wind Sie wegweht? Dann verringern Sie die Angriffsfläche. Suchen Sie nicht eine Umgebung ohne Wind. Es könnte ein Vakuum sein und dort fehlt Ihnen die Luft zum Atmen.

Ängste überwinden bedeutet, Finanzentscheidungen aus der Komfortzone heraus treffen. Ihre Komfortzone ist der Bereich, in dem Sie angstfrei – jedoch nicht ohne Risikobewusstsein – agieren. Sie lässt sich ergründen, z. B. mit wissenschaftlich fundiertem Risikoprofiling. Meiden Sie nicht alle Risiken, sondern setzen Sie sich mit Ihnen auseinander. Risiken durchdacht zu haben, schwierige Situationen erlebt und gemeistert zu haben, das macht Sie sicherer als jede Garantie.

Das Richtige zu tun, statt alles richtig machen zu wollen. Konzentrieren Sie sich darauf, das Richtige zu tun.

  • Was sagt Ihnen Ihr Herz?
  • Was ist Ihnen wichtig?
  • Was ergibt für Sie Sinn?

Wir haben Angst, etwas falsch zu machen. Wir haben den Ehrgeiz, alles richtig zu machen. Doch das lenkt uns nur ab, das Richtige zu tun. Es geht nicht darum:

  • alles perfekt zu regeln.
  • das Optimum rauszuholen.
  • keine Chance zu verpassen.
  • keine Fehler zu machen.

Im BLOG „club-of-happy-lifepreneurs“ finden Sie einen wunderbaren Beitrag von Luminita Saviuc „Wer bin ich – 7 gute Gründe, warum der größte Fehler die Angst vor Fehlern ist“.

 

 

Fazit

Kümmern Sie sich um Ihre Finanzen. Sich nicht darum zu kümmern bedeutet, sich nicht um sich selber zu kümmern. Gestalten Sie Ihr Leben und bestimmen Sie, welche Rolle das Geld dabei einnimmt. Wenn Geld ins Spiel kommt, macht es etwas mit Ihnen. Das spüren Sie. Drehen Sie den Spiess rum und gehen Sie bewusst mit Geld um. So gestalten Sie Ihr Leben.

Tun Sie den ersten Schritt, er ist der Wichtigste. Wer das Richtige tut, der findet inneren Frieden. Mit sich im Reinen zu sein, das gibt wahre Sicherheit.

Bezogen auf Geld kann ich es nicht treffender sagen, als die wunderbare Nicole Rupp

„Geld ist, das was folgt, wenn Du Deinem Herzen folgst!“

 

Was gibt Ihnen Sicherheit? Welche Erfahrungen haben Sie mit Sicherheit im Zusammenhang mit Geld und Finanzen gemacht?