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Neue Wege in der Finanzberatung

Auf dem Wege rutscht des Nachts ein Betrunkener auf den Knien um eine Laterne rum. Ein Polizist sieht ihn und fragt ihn, was er da suche. Der Mann klagt: „Ich habe meinen Schlüssel verloren.“ Der Polizist hilft beim Suchen, doch, rund um die Laterne ist kein Schlüssel zu sehen. Schließlich fragt der Polizist: „Sind Sie sicher, dass Sie Ihren Schlüssel hier verloren haben?“ Und der Mann antwortet: „Nein, verloren habe ich ihn dahinten, aber da ist es viel zu finster, um zu suchen.“

Diese Geschichte vom „verlorenen Schlüssel“ verdanken wir dem Philosophen Paul Watzlawick. Finden Sie die Geschichte absurd? Denken Sie: „Das passiert mir doch nicht!“ Es ist offensichtlich, dass das nicht funktioniert. Uns Menschen ist es möglich, aus Fehlern zu lernen. Doch statt diese Chance zu nutzen, leugnen wir unsere Fehler und wiederholen sie immer wieder. Denn aus Fehlern zu lernen erfordert, die Komfortzone zu verlassen.

„Wenn Du immer wieder das tust,

was Du immer schon getan hast,

dann wirst Du immer wieder das bekommen,

was Du immer schon bekommen hast.“

Paul Watzlawick

Ich habe an der falschen Stelle gesucht

Ich komme mir vor wie der Betrunkene in dieser Geschichte. Auch ich habe an der falschen Stelle gesucht. Wie viele Berater war ich fasziniert von der Finanzwelt und der Börse. Es schmeichelt dem Ego, wenn sie als junger Anlageberater von gestandenen Kunden um Rat gefragt werden. „Was kauft man jetzt?“ „Was können Sie mir empfehlen?“ „Kann ich jetzt noch einsteigen?“

Mir hat die Finanzkrise 2008 die Augen geöffnet. Statt die Sorgen der Kunden zu teilen, machte sich das Bankmanagement in der Zentrale vor allem Sorgen um das Wegbrechen der Erträge.  Statt innezuhalten ein „weiter so“. Jetzt wäre die Stunde gewesen, die Sorgen der Kunden ernst zu nehmen und Konzepte zu entwickeln. Stattdessen sollten wieder Finanzprodukte die Lösung sein. Zu meinem Entsetzen, waren darunter die gleichen Produkte, die die Krise beschleunigt hatten. Es ist kein Zufall, dass die Geschichte vom „verlorenen Schlüssel“ den Untertitel „mehr desselben“ trägt.

 

Mein blinder Fleck

Meine ganze Aufmerksamkeit war auf die Finanzmärkte gerichtet. Dabei habe ich den Kunden übersehen, der vor mit saß. Ein Mensch, der entscheiden muss.

Wie kann ich ihm helfen? Um das herauszufinden, muss ich die Perspektive wechseln. Von meinem Expertenthron, runter auf den Stuhl des Kunden. Wenn ich gedanklich neben dem Kunden sitze und mit ihm auf sein Problem schaue, sieht die Welt ganz anders aus. Finanzmärkte sind für viele wie Sterne am Himmel. Sie funkeln, für manche faszinierend für andere beängstigend. Sie sind sehr weit weg. Kunden fragen sich:

  • Wem kann ich vertrauen?
  • Wie soll ich entscheiden, was ich kaum verstehe?
  • Wie wirkt sich das aus, wenn ich diesen Schritt tue?
  • Wie kann ich vermeiden, etwas falsch zu machen?
  • Kann ich mir das leisten?

Diesen Perspektivwechsel und neue Haltung habe ich im Coaching entdeckt. Als Coach führe ich einen partnerschaftlichen Dialog auf Augenhöhe. Ich nehme die Gefühle meines Kunden ernst und akzeptiere seine Sicht auf die Welt. Ich bewerte nicht, sondern hinterfrage. Mein Auftrag als Bankberater war es, Finanzprodukte zu verkaufen. Meine Mission als Finanz-Coach ist es, Menschen zu heranzuführen, eine gute Beziehung zu Geld und Finanzen zu entwickeln und bessere Entscheidungen für sich zu treffen.

 

Neue Perspektiven entdeckt

Wir nehmen nur das wahr, was wir suchen. Konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache, sind wir in der Lage, alles andere auszublenden. Diese nützliche Fähigkeit wird zur Falle, wenn wir uns auf das falsche konzentrieren.

Ich habe mich auf die Suche gemacht und drei Perspektiven gefunden, wie ich privaten Kunden dabei helfen kann,

  • zu verstehen
  • zu entscheiden
  • und etwas zu erreichen.

 

  1. Wer etwas erreichen will, braucht einen Plan

Finanzplanung bedeutet noch mehr. Es lohnt sich, erst einen Plan zu machen bevor Sie einkaufen gehen. Der Einkaufszettel hilft, unnütze Ausgaben zu vermeiden. Wer Langfristziele verfolgt wie (Altersvorsorge, Hausbau, Ausbildung der Kinder), tut gut daran, strategisch zu planen. Nur wer sein Ziel kennt, hat Orientierung und kann seinen Fortschritt messen.

  1. Geld verstehen

Tun wir etwas aus eigener Erkenntnis und sind überzeugt, wirkt das nachhaltig. Hier setzt Finanz-Coaching an. Statt Menschen zu sagen, was Sie tun sollen, hilft der Finanz-Coach dem Kunden herauszufinden, was er braucht. Er hilft dem Kunden, sich selber, seinen Partner und Geld und Finanzen besser zu verstehen. Eine gute Basis, um Geldentscheidungen zu treffen.

Finanz-Coaching bezieht die emotionale Ebene bewusst ein. Geld weckt starke Emotionen. Es ist sinnvoll sie nicht zu unterdrücken, sondern bewusst wahrzunehmen und einzubeziehen.

  1. Interessenkonflikte vermeiden

Wir sind gewohnt, Beratung gratis zu erhalten und bereit, für Finanzprodukte zu bezahlen. In Finanzprovisionen stecken dreifach Kosten:

  1. Einmalkosten für die Konzeption (Scaleneffekte)
  2. Verwaltungskosten und
  3. Vertriebskosten. Das Groh der Provisionen fließt – für den Kunden nicht transparent – als Verkaufsförderung an den Vertrieb. Für den Kunden stellt sich die Frage: „Wird mir das Produkt empfohlen, weil es gut für mich ist oder weil der Berater besonders viel daran verdient?“

In der Honorarberatung stellt sich diese Frage nicht. Ein Honorarberater darf keine Provisionen von Dritten wie Produktanbietern annehmen. Er wird direkt, offen und transparent für seine Leistung vom Kunden bezahlt. So lassen sich potentielle Interessenkonflikte vermeiden. Viele Produzenten bieten bereits Netto-Produkte an. Das sind Finanzprodukte ohne Vertriebsprovisionen. Diese werden nur von Honorarberatern angeboten. Sie werden staunen um wieviel günstiger diese sind.

Ich bin einen neuen Weg gegangen

Um diese Ideen zu realisieren, musste ich die Bank verlassen. Der Fokus der Bank liegt ganz klar auf dem kurzfristigen Ertrag durch Verkauf von Finanzprodukten. Dabei gehen so viele interessante Perspektiven verloren. Ich habe es gewagt, den Schlüssel da zu suchen, wo ich ihn vermute und nicht länger vergeblich unter der Laterne im Finanzdistrikt.

Ich bin reich belohnt worden. Zuvorderst durch wunderbare Menschen, Kunden, Coaches und Berater,

  • die ebenfalls auf der Suche sind nach neuen Wegen,
  • die erkannt haben, dass immer neue Finanzprodukte nicht die Lösung sind
  • und die bereit sind, neue Wege zu gehen.

Ich habe mir wissenschaftlich fundiertes Wissen angeeignet, statt Börsenbriefe zu lesen. Ich habe im Coaching sehr viel über Menschen gelernt und Wege, ihre Potenziale zu fördern. Ja ich habe sogar ganz neue Produkte entdeckt – Nettoprodukte – nicht mehr als Lösung, sondern als Werkzeuge. Und ich finde Sinn in dem was ich tue.

Meine Mission ist es, Menschen zu helfen, sich und Geld besser zu verstehen und verantwortungsvoll damit umzugehen.

 

Wo suchen Sie?

Suchen Sie noch unter der Laterne?

Machen Sie noch immer „mehr desselben“, obwohl es nicht funktioniert?

Was ist Ihr blinder Fleck?

Machen Sie sich auf die Suche. Es lohnt sich. Gern begleite ich Sie dabei. Sollten Sie noch nicht Abonnent dieses Blogs sein, melden Sie sich in der Sitebar an.

Wie vermögend bin ich?

Im letzten Artikel unserer Frühjahrsputz-Aktion hatten wir Inventur gemacht und eine klassische Vermögensbilanz (Status) erstellt, wie es jeder Finanzberater macht. Heute zeige ich Ihnen die Perspektive eines Finanzplaners. Ein Finanzplaner hilft Ihnen, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Zuvor müssen Sie zunächst herausfinden, wo Sie stehen. Dazu zählt die Frage:

Wie vermögend bin ich?

Unser Vermögen ist mehr als eine Inventur unseres Besitzes. Auch zukünftige Geldzuflüsse gilt es zu beachten::

  • Zukünftiges Arbeitseinkommen – Wert unserer Arbeitskraft
  • Rentenansprüche – Anspruch auf Einkommen unabhängig von unserer Arbeitskraft
  • Kapitalerträge – Geldzufluss unabhängig von unserer Arbeitskraft

 

Der Wert unserer Arbeitskraft

Junge Menschen verfügen in der Regel über wenig Kapital. Der Wert ihrer Arbeitskraft ist dagegen sehr hoch. Selbst wenn sie ihr relativ geringes Einsteiger-Gehalt auf Ihre potentielle Lebensarbeitszeit hochrechnen, reden wir über enorme Beträge.

Beispiel: 25 jähriger mit 2.000 Euro netto Gehalt

Renteneintritt voraussichtlich 67. LJ

2.000 Euro x 12 = 24.000 Euro Jahresgehalt x 42 Jahre = 1.080.000 Euro

Wir sprechen von über 1 Mio. Euro, ein enormer Wert.

Die wichtigsten Erkenntnisse hieraus:

  • Das Arbeitseinkommen ist für den 25 Jährigen der wichtigste Vermögenswert. Seine Arbeitskraft die Quelle seines Vermögens. Es macht Sinn diese Arbeitskraft abzusichern, klassisch durch eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit.
  • Der 25 jährige kann – sofern er das Kapital nicht bereits verplant hat (Autokauf, Immobilienkauf, Hochzeit …) bei seiner Kapitalanlage mehr Risiko eingehen. Größere Wert-Schwankungen, wie bei Aktien, federt er durch Kapitalzuflüsse ab.
  • Betrachten Sie Arbeitseinkommen als Teil Ihrer Risikostreuung. Es ist quasi eine eigene Anlageklasse (Humankapital). Streuen wir unseres Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, sind wir in der Lage, Risiko zu reduzieren. Der Effekt tritt ein, wenn wir in Anlageklassen anlegen, die sich möglich unabhängig voneinander verhalten. Ob dies der Fall ist, hängt vom Einzelfall ab. Bezüge eines Beamten entwickeln sich unabhängig von der Börse. Die Bezüge eines Investmentbankers oder eines Zeitarbeiters hingegen sind abhängig von der Entwicklung der Börsen bzw. der Gesamtwirtschaft.
Junge Menschen sind vermögender als sie sich fühlen. Die Arbeitskraft ist viel wert.

 

Rentenansprüche

Die Quelle Arbeitseinkommen versiegt mit Eintritt in den Ruhestand. Ältere Menschen haben – hoffentlich – einen Teil Ihres Einkommens verwendet, um Rentenansprüche zu erwerben. Falls nicht, bleibt nur das Vermögen als Einkommensquelle. Keine Alternative ist Transfereinkommen für das Allernötigste (Hartz IV).

Rentenansprüche erwerben wir durch Versicherungen. In Deutschland haben wir ein relativ kompliziertes System – im April herrlich vom ZDF in Die Anstalt karrikiert. Es besteht im Kern aus zwei Grundideen:

Dem Umlageverfahren der gesetzlichen Rente und der kapitalgedeckten Rente. Beide haben Stärken und Schwächen.

  • Bei der gesetzlichen Rente finanzieren die Erwerbstätigen mit Ihren Beiträgen die Renten der heutigen Rentenbezieher. Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen in einigen Jahren zwei Erwerbstätige, einen Rentner finanzieren. Als Folge hieraus sinkt das Rentenniveau auf 44% des letzten Nettoeinkommens. Das reicht nicht.
  • Deshalb wurden zahlreiche weitere private und berufliche Rentensysteme entwickelt (Riester, Rürup, baV, private Rente). In diese zahlt der Beitragszahler ein, bildet Kapital und erhält darauf einen Rentenanspruch (Versicherungsleistung). Die Null-Zins-Politik der EZB und hohe Provisionen der Versicherungen machen viele Verträge unrentabel.

Steuerlich richtet sich die Behandlung der Einzahlungen und Rentenzahlungen nach einem komplizierten 3-Schichten-Modell. Neben der Steuer sind Sozialabgaben zu berücksichtigen, allen voran, die schwer kalkulierbare Krankenversicherung (steigende Gesundheitskosten).

Beispiel:

65 Jähriger kurz vor Rentenbeginn, aktuell mit 65 + 4 Monate

Einkommen 4.000 Euro x 4 = 16.000 Euro

Trotz hohem Einkommen bleibt kaum Zeit. Die Quelle versiegt. An ihre Stelle treten die Rentenansprüche.

Die wichtigsten Erkenntnisse hieraus:

  • Die Rentenansprüche sind für den 65 Jährigen ein wichtiger Vermögenswert neben dem Kapital, das er angesammelt hat. Es besteht kein Langlebigkeitsrisiko. Renten erhalten Sie, solange Sie leben.
  • Der 65 Jährige kann größere Wertschwankungen seiner Anlagen nicht mehr durch künftige Kapitalzuflüsse aus Arbeitseinkommen abfedern, wie ein junger Anleger. Dies legt nahe, ein geringeres Risiko einzugehen.
  • Zur risikobehafteten Kapitalanlage sind nur solche Beträge geeignet, auf die der Ruheständler nicht angewiesen ist.

 

Rentenansprüche sind ein wichtiger Teil der Vermögensbilanz.

 

Kapitalerträge als Vermögensquelle

Wer unabhängig sein möchte von Arbeitseinkommen und Rentenansprüchen, der braucht Kapital. Eine Definition von Kapitalvermögen lautet:

Kapitalvermögen = Kapital (Geld) x Zins x Zeit

Je länger Sie Geld anlegen, je mehr Zinszahlungen erfolgen. Mit jeder Zinszahlung wächst das Kapital überproportional, erst langsam, dann immer schneller. Der Effekt ist als Zinseszins bekannt. Einstein nannte ihn einst das Achte Weltwunder. Es handelt sich mathematisch um eine Exponentialfunktion.

Seit jeher haben Menschen den Effekt unterschätzt, wie die Geschichte vom Reiskorn und dem Schachbrett in diesem Video zeigt.

Grundregel: Zinseszinseffekte – nie schätzen, immer rechnen!

Beim Geldanlegen gibt es eine einfache Faustformel, die 72er Formel. Wie Sie funktioniert lesen Sie hier auf Wissen-ist-Geld. Sie beantwortet die Frage: Wie lange dauert es bei einem Zins von X% bis sich mein Kapital verdoppelt?

Was lernen wir hieraus?

  • Kapitalvermögen macht unabhängig vom Arbeitseinkommen. Statt eigener Arbeitskraft lassen Sie Ihr Kapital für sich arbeiten.
  • Die Rendite ist abhängig vom Risiko gemessen in Volatilität (vereinfacht: Preis-Schwankungen).
  • Je höher Ihr künftig zu erwartendes Arbeitseinkommen und / oder Ihre Rentenansprüche, je mehr Risiko können Sie eingehen.

 

Wie sieht Ihre Vermögensbilanz aus?

Ich spreche häufig mit über 50 Jährigen. Ihnen wird langsam bewusst, dass Ihr künftiges Arbeitseinkommen begrenzt ist. Ihre Rentenansprüche reichen oft nicht, Ihren derzeitigen Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Ihre bange Frage: Ist der Zug abgefahren?

Unsicherheit über die Rente? Nur eine Bestandsaufnahme bringt Klarheit. Vermögensbilanz.
  • Wieviel Geld brauchen sie monatlich? (Lebensunterhalt – Lebensstandard)
  • Wie hoch sind die Rentenanasprüche aktuell?

Sie haben Angst vor der Wahrheit? Das ist verständlich, keiner wird gern auf Versäumnisse hingewiesen. Doch es geht nicht um Vergangenheitsbewältigung, sondern um die Gestaltung Ihrer Zukunft. Einer Zukunft in der niemand anderes leben muss, als Sie selber.

 

 „Ich hatte mein ganzes Leben lang viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten.“  Mark Twain

 

Damit sie nicht eintreten brauchen Sie Klarheit, wo Sie stehen. Die Aufgabe eines Finanzplaners ist es, Ihnen dabei zu helfen und Ihnen konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, wie Sie Ihr Ziel erreichen.

Es ist ein gutes Gefühl, seine Probleme anzupacken. Deutlich besser als ein schlechtes Gewissen verbunden mit diffusen Zukunftssorgen. Der Mix macht es. Wer Mitte 50 ist hat zumeist alle drei Vermögenskategorien:

  • Zukünftiges Arbeitseinkommen
  • Rentenansprüche
  • Kapital

Es ermöglicht, an mehreren Rädchen zu drehen. Viele kleine Veränderungen, statt einer großen. Wie – sagt Ihnen Ihr Finanzplaner.

 

Ein Hinweis:

Künftige Kapitalflüsse sind nicht gleichzusetzen mit heutigen Kapitalzuflüssen. Psychologisch spüren wir dies durch unseren Drang nach „Belohnung sofort“.

Auch mathematisch macht es einen Unterschied. 100 Euro in der Zukunft sind weniger Wert als 100 Euro jetzt. Der Euro unterliegt der Inflation, d.h. er verliert an Kaufkraft. Genau genommen müssten wir den Barwert ermitteln.

Wikipedia: „Der Barwert ist der Wert, den zukünftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen. Er wird durch Abzinsung der zukünftigen Zahlungen und anschließendes Summieren ermittelt.“ Da es mir in diesem Beitrag nicht darum geht, Ihnen Finanzmathematik zu vermitteln, habe ich darauf verzichtet.

Wichtiger ist das Bewusstsein für die verschiedenen Aspekte des Vermögens. Das Rechnen übernimmt Ihr Finanzplaner. Zertifizierte Finanzplaner nach internationalem Standard „Certified Financial Planner“ (CFP) finden Sie auf der Homepage des Financial Standard Board Deutschland. Nur 1 von 200 Finanzberatern ist CFP.

 

Im nächsten Beitrag der Serie geht es um die Vermögensbilanz aus Sicht eines Finanz-Coaches. Wie ist Ihr Blick auf Ihr Vermögen? Wie vermögend fühlen Sie sich?

So machen Ihre Finanzen Sinn

„Mir fehlt der Sinn für Finanzen. Ich kann damit nichts anfangen.“ Vielen Menschen fehlt eine Beziehung zu Geld und Ihren Finanzen.

 

Wer will es Ihnen verübeln? Über Geld redet man nicht. In der Schule lernt man nichts darüber und die Nachrichten sind voll von Skandalen, Schulden und so merkwürdigen Dingen wie Negativzinsen. Wer blickt da noch durch?

„Sinnvoll ist, was uns wirklich berührt.“   Natalie Knapp

 

Was hat das mit mir zu tun?

Diese Frage ist der Schlüssel um eine Beziehung aufzubauen. Und nur, wenn ich eine Beziehung zu einem Thema habe, kann ich es verstehen. Beginnen wir mit dem Geld. Am Geld kommt niemand vorbei. Wir alle gehen täglich damit um und haben es in der Hand, wie wir dies tun:

  • achtsam
  • unbewusst
  • machtbewusst
  • ängstlich
  • ablehnend

um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Unser Umgang mit Geld bestimmt, ob wir es anziehen oder abstoßen, ob wir es festhalten oder weitergeben oder ob es uns unter den Fingern zerrinnt. Wer sich anschaut, wo überall Geld im Spiel ist, der gewinnt leicht den Eindruck, dass es im Leben fast immer um Geld geht. Doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass es eigentlich nie um Geld geht. Sondern um starke Emotionen. Nirgends wird das so offensichtlich wie bei Scheidungen und Erbstreitigkeiten. Oft wird bis auf das Messer um jeden Euro gekämpft, aber dahinter stecken verletzter Stolz, enttäuschte Liebe, Ängste, Neid und Missgunst. All das projizieren wir auf Geld. Genauso wie unsere Wünsche und Hoffnungen.

Im Leben geht es fast immer ums Geld, doch schaut man genau hin geht es nie um Geld.

 

Was zählt im Leben?

Den klarsten Blick für den Sinn des Lebens haben Sterbende. Kennen Sie dieses Buch?

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

Ich zitiere die Autorin Bronnie Ware. Sie hat Sterbende begleitet und Ihre Erfahrungen zusammengefasst:

  1. „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
  2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
  3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
  4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
  5. „Ich wünschte mir, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

In keinem dieser fünf Dinge kommt Geld direkt vor. Es geht um Beziehung, zu mir, zu anderen Menschen, zum Leben. Und dennoch spielt Geld eine wichtige Rolle, weil es so allgegenwärtig ist. Weil das Geld ein Spiegel unserer selbst ist, brauchen wir zu Geld eine gute Beziehung.

 

Warum ist Geld wichtig für Sie?

Menschen, denen ich diese Frage stelle sind regelmäßig überrascht und schauen mich fragend an. Das meint der nicht im Ernst? Als Finanzmensch?

Bleibe ich hartnäckig, erhalte ich Antworten wie:

  • Geld bedeutet für mich Freiheit
  • Geld gibt mir Sicherheit
  • Geld bedeutet Unabhängigkeit
  • Wir wollen ein Haus bauen
  • Geld bedeutet Erfolg

Wirkungsvolle Fragen sind solche, bei denen der Gefragte nicht gleich eine Antwort weiß. Spontanen Antworten sind oft vorgefertigt. Nicht selten geben Sie wieder, was man so sagt. Sie spiegeln gesellschaftliche Konventionen wieder, kommen aber selten aus dem Herzen. Deshalb frage ich nach: „Was bedeutet für Sie Freiheit, Sicherheit, ein Haus?“ „Was ist anders als heute, wenn sie ein Haus haben? Welchen Unterschied macht das konkret für Sie?“ So nähern wir uns Schritt für Schritt dem Kern. Oft sind wir uns gar nicht bewußt, was wir wirklich wollen. Ich nenne es, das Ziel hinter dem Ziel.

Vordergründige Ziele kosten wertvolle Energie. Sinnvolle Ziele geben uns Energie. Wer glaubt, dass Geld ihm Sicherheit gibt, der wird viel Energie darauf verwenden, einen hohen Geldbetrag zu sparen. Ich habe immer wieder erlebt, dass dieser hohe Geldbetrag, wenn er erreicht ist, genau das Gegenteil von dem auslöst, was erhofft war. Statt ein Gefühl der Sicherheit schleicht sich Angst ein, das Geld (und damit die Sicherheit) wieder zu verlieren. Ein unsicherer Mensch bleibt ein unsicherer Mensch – mit und ohne Geld. Wahre Sicherheit kommt von innen.

 

Geld und Leben im Einklang

Häufig erlebe ich diese beiden Phänomene:

  • Ich treffe auf reflektierte Menschen, die sich mit der Frage, was Ihnen im Leben wichtig ist, intensiv auseinander setzen. Oft haben Sie aber keinen Zugang zum Thema Geld und zur Zahlenwelt der Finanzen.
  • Andere sind so mit Ihrem operativen Alltag beschäftigt, dass Sie die Frage, was ihnen wichtig ist, völlig verblüfft. Sie kennen sich oft sogar bei Finanzen recht gut aus und wissen viele Details. Die Frage, wofür Sie das tun, können Sie aber nur oberflächlich und technisch beantworten: gute Rendite, Altersvorsorge, Steuern sparen.

Ziele, die Menschen wirklich wichtig sind, haben eine andere Qualität:

  • Zeit für sich, für Partner, für Familie und Freunde haben.
  • Viele Menschen haben Herzensprojekte, wie ich es nenne.

Bringt Sie Ihr Finanzziel Ihrem Lebensziel näher?

 

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Ihre Finanzziele machen dann Sinn, wenn Sie im Einklang mit Ihren Lebenszielen sind.

 

Wie finde ich heraus, was mir wichtig ist?

 Durch Beobachten:

  • Was uns wirklich wichtig ist, löst Emotionen aus. Wir sind erfüllt davon oder tief berührt. Dies können Sie sehen oder spüren:
  • Wann weitet sich die Brust?
  • Wovon können Sie stundenlang erzählen, ohne zu ermüden?
  • Was gibt Ihnen Energie?
  • Wo sind Sie in Ihrem Element?
  • Wonach sehnen Sie sich?

Folgen Sie den falschen Zielen, entsteht Spannung, die sich oft körperlich äußert (typisch Magen, Schulter, Blutdruck). Eine Dissonanz entsteht beispielsweise, wenn Sie etwas gegen Ihre Überzeugung tun (müssen).

 

Indem Sie darüber sprechen:

Mit Ihrem Partner, mit sich selber oder mit Ihrem Berater. Im Gespräch wird vieles klarer. In einer Partnerschaft braucht es gemeinsame Ziele und Freiraum für eigene Bedürfnisse. Suchen Sie sich einen Ort, wo Sie keiner stört. Nicht im Büro oder der Küche. Bewegung kann den Gedanken und dem Gespräch förderlich sein. Gehen Sie spazieren.

Durch Coaching: Ein Coach begleitet Sie professionell durch den Reflektions-Prozess. Mit wirkungsvollen Fragen und Interventionen verändert er Ihre Perspektive auf Ihr Problem und hilt Ihnen damit, Ihre Lösung zu finden. Coaches sind geschulte Beobachter. Dadurch, dass der Coach Ihnen Ihr Verhalten zurückspiegelt wird, wird Ihnen dies bewusst. So gibt ein Coach beispielsweise Feedback: „Ich habe beobachtet, dass Sie, als Sie über dieses Thema sprachen lebhaft wurden. Sie haben sich aufgerichtet und mir in die Augen geschaut. Bei dem anderen Thema, waren Sie in sich gekehrt.“ Das sind wichtige Hinweise. Wir sind oft so mit unseren Themen beschäftigt, dass uns beobachtbares Verhalten, nicht bewusst ist.

 

Wie finde ich heraus, was meinem Partner wichtig ist?

Finanzentscheidungen betreffen in einer Partnerschaft beide Partner und Ihr gemeinsames Leben.

Viele Paare haben einen „Finanzminister“, wie ich es nenne. Ein Partner überlässt, Finanzentscheidungen dem, der sich besser auskennt oder der das Geld verdient. Gerade, dann ist es wichtig und eine große Chance, darüber zu sprechen, was Ihnen wirklich wichtig ist und was Ihre Finanzziele damit zu tun haben. So verbinden sich beide Partner über die Ziele, ohne dass beide „Finanzexperten“ sein müssen.

Überraschungen inbegriffen. Wir leben mitunter Jahrzehnte lang zusammen, ohne zu wissen, wonach der andere sich sehnt:

  • ein Unternehmen zu Gründen
  • Kinder zu bekommen oder wieder in den Beruf einzusteigen
  • ein eigenes Heim oder ein Umzug in eine größere/kleinere Wohnung
  • den Kindern oder seinen Eltern nahe zu sein.
  • Herzensprojekte wie große Reise, ehrenamtliches Engagement oder ein Buch schreiben.

Solche Gespräche fallen nicht immer leicht, insbesondere, den richtigen Zeitpunkt und Rahmen zu finden. Daher kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen.

 

Klarheit für die Umsetzung in die Praxis

Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihnen im Leben wichtig ist, dann können Sie Ihre Ziele und Ihre Finanzentscheidungen darauf ausrichten. Fragen Sie sich einfach:

„Bringt diese Finanzentscheidung mich weiter in Bezug auf das, was mir wichtig ist?“

… und nicht

  • weil es andere tun, weil man es so tut oder Sie einem Impuls folgen (Wunsch, Tipp, Laune).

So gewinnen Sie Klarheit und die Schritte ergeben sich ganz logisch, wenn Sie den Weg in der richtigen Reihenfolge gehen.

 

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Lebensziele und Finanzziele sowie die Beziehung zu Geld sind der Kern von Finanzcoaching.

Finanzziele und Strategie sind der Kern der Finanzplanung.

Finanzplaner haben einen Spruch, der lautet „Finanzplanung ist Lebensplanung„. Die Herausforderung besteht darin, die Beziehung zwischen Geld und Leben herzustellen.

 

„Es ist kaum möglich etwas zu verstehen, zu dem wir keine Beziehung aufbauen.“  Natalie Knapp

 

Was denken Sie?

 

Finanzplanung: Erfolg braucht Plan

Für jeden Unternehmer ist es selbstverständlich zu planen. Eine private Finanzplanung dagegen haben nur wenige. Doch Erfolg braucht Plan.

 

Wie funktioniert Finanzplanung?

Finanzplanung funktioniert im Prinzip wie Ihr Navi im Straßenverkehr:

  • Sie geben das Ziel vor.
  • Das Navi erkennt automatisch Ihren Standort und berechnet die Route.
  • Sie wählen zwischen alternativen Routen (schnellste, kürzeste, bequemste).

Wenn Sie Ihr Ziel erreichen, teilt Ihnen Ihr Navi dies mit. Sollten unterwegs Hindernisse auftauchen wie Staus oder Sperrungen, berechnet Ihr Navi aufgrund der bekannten Daten eine neue Route. So kommen Sie sicher ans Ziel und wissen immer, wo Sie stehen, in Bezug auf Ihr Ziel.

Finanzplanung einfach erklärt: Das Navi-Prinzip. So kommen Sie sicher an Ihr Ziel.

 

Die Arbeit dahinter

Aufgabe des Navis ist es, Ihnen den Weg zu Ihrem Ziel zu zeigen. Dazu braucht es eine Unzahl von Daten, aktuelle Informationen über Topographie und Straßennetz der Erde. Gesetze (Höchstgeschwindigkeit) sind zu beachten. Auch Ihr Finanzplaner braucht Daten der Märkte, Produkte und Regularien. Auch hier spielt die Aktualität eine wichtige Rolle, rechtliche und steuerliche Spielregeln ändern sich rasch. All dies muss Ihr Finanzplaner kennen oder abrufen, um Ihre Route zu berechnen.

Der größte Unterschied zum Navi besteht in der Standortbestimmung. Während das Navi den Standort mittels GPS selber bestimmen kann, ist der Finanzplaner auf Ihre Mithilfe angewiesen. In den seltensten Fällen verfügt er über alle erforderlichen Daten. Die Datenaufnahme erfordert regelmäßig hohen zeitlichen Aufwand. Natürlich hängt das im Einzelfall stark davon ab, wie komplex Ihre bestehenden Verträge sind und wie gut sortiert Sie diese Griffbereit haben.

 

Alternative Route

Alternative Route bedeutet bei der Finanzplanung: Denken in Szenarien.

Was wäre, wenn:

  • Sie oder Ihr Partner arbeitslos werden / Ihr Unternehmen insolvent wird,
  • Sie oder Ihr Partner berufsunfähig werden,
  • Sie oder Ihr Partner in den Ruhestand gehen,
  • Sie oder Ihr Partner schwer krank oder pflegebedürftig werden,
  • Sie oder Ihr Partner versterben,
  • …?

Das sind einige der wichtigsten Fragen, die Ihnen ein Finanzplaner beantwortet. Das geht weit darüber hinaus, was ein Finanzberater prüft.

Finanzplaner denken in Szenarien. Sie prüfen wie sich Entscheidungen auswirken. Was wäre, wenn ... ?

 

Wer braucht eine Finanzplanung?

Dies gilt, egal, ob Sie viel oder wenig Geld besitzen. Umso mehr verschiedene Finanzprodukte, Verträge und Ansprüche Sie haben, je komplexer Ihre Sammlung, je dringender brauchen Sie professionelle Unterstützung. Ohne Überblick – keine Kontrolle. Wer hat bei Ihnen den Überblick über Ihre Finanzen?

  • Sie?
  • Ihr Partner?
  • Ihr Steuerberater?
  • Ihr Finanzberater oder Ihre Bank?

Wirklich – oder kennt jeder nur einen Teil bzw. versteht nur einen Teil? Das ist ein „Blindflug“? Ich hoffe es gibt kein böses Erwachen?

Um finanziell erfolgreich zu sein, brauchen Sie einen Plan. Finanzplanung ist Lebensplanung.

 

Warum es schwieriger ist, als Sie denken

Was einfach klingt, hat seine Tücken. Haben Sie mal versucht, Ihre Vermögensbilanz aufzustellen? Natürlich gibt es Konto- und Depotauszüge und Rückkaufswerte. Das ist einfach. Doch was ist Ihr Haus, Ihre Wohnung, Ihr Unternehmen Wert? Reicht eine grobe Schätzung oder brauchen Sie eine Wertberechnung (Gutachten)? Insbesondere das Thema Wertermittlung ist Bücher füllend. Und der berechnete Wert ist nicht der Preis, den Sie beim Verkauf erzielen. Da spielt die Nachfrage eine große Rolle.

Wenn Sie künftig wissen wollen, ob und wie stark sich Ihr Vermögen verändert hat, kommen Sie an einer Vermögensbilanz nicht vorbei. Achten Sie darauf stets die gleiche Methodik anzuwenden, sonst vergleichen Sie Äpfel mit Birnen. Ein Problem, wenn Sie mal von dem (Finanzberater), mal von jenem (Steuerberater) einen Überblick erstellen lassen.

Ein weiteres Feld sind Ihre Ansprüche an Sozialversicherungsträger und Versicherungen (Rentenpunkte, Zuschüsse, Auszahlungen). Aufgrund heutiger Rechtslage und Ihrer bis heute geleisteten Beiträge. Doch was ist ein Zahlungsversprechen heute über 1.000 Euro in 30 Jahren Wert?

 

Warum es einfacher ist, als Sie denken

Im letzten Absatz haben Sie gesehen, dass bereits eine simple Bestandsaufnahme Wissen erfordert, dass viele Verbraucher nicht haben. Lassen Sie sich hier von Fachleuten helfen. Geben Sie aber Ihre Finanzplanung nicht gleich ganz aus der Hand. Ihr Finanzplaner ist Fachmann für Finanzen, Recht und Steuern, er ist nich der Fachmann für Ihr Leben. Vergessen Sie nie:

Finanzplanung ist kein Selbstzweck, sondern soll Ihnen helfen, Ihr Leben erfolgreicher zu gestalten.

„Finanzplanung ist Lebensplanung“

Für Ihr Leben, Ihre Ziele, Ihre Präferenzen gibt es keinen besseren Experten als Sie selbst

Die Qualität einer Finanzplanung bemisst sich danach, ob sie geeignet ist Ihnen zu helfen, Ihre Ziele zu erreichen. Das geht umso besser, je konkreter Sie Ihre Ziele formulieren. Es kommt auf ein gutes Zusammenspiel an mit Ihren Finanzplaner.

Finanzplanerisches Denken bedeutet:

  • Mit Ziel und Konzept
  • In Szenarien und Alternativen denken (was wäre wenn)
  • Vernetzt zu denken (Recht, Steuern, Finanzen)

Auf Interessenkonflikte achten

Im Finanzbereich besteht die Gefahr von Interessenkonflikten und Begriffswirrwarr. Der Begriff „Finanzplanung“ ist – genauso wie die Bezeichnung „Finanzplaner“ nicht geschützt. So bieten auch viele „Leichtmatrosen“ unter den Finanzberatern etwas an, das Sie „Finanzplanung“ nennen. Das geht von 15 Minuten bis ein, zwei Stunden. Natürlich als „kostenfreie Serviceleistung“. Ich habe oben angedeutet, wieviel Arbeit in einer echten Finanzplanung steckt. Kann sie dann gratis sein? – Wohl kaum. Das funktioniert nur, wenn Sie anschließend beim Anbieter Finanzprodukte gegen Provision kaufen. Diese Art „Finanzplanung“ entwerfen Marketingabteilungen. Die Fragebögen oder PC-Programme, sehen gut strukturiert aus. Sie laufen aber zielgerichtet auf die Empfehlung von Produkten raus. Deshalb fragen Sie sich immer:

„Cui bono? – Wem nützt es“

Trennen Sie die Finanzplanung von der Umsetzung (Finanzberatung). So bekommen Sie unabhängigen Rat.

Ein Qualitätskriterium ist das Siegel des Financial Planning Standard Board e.V. (FPSB). Dieser weltweite Verband der Financial Planner vergibt geschützte Zertifikate. Die Organisation hilft somit Verbrauchern zu erkennen, welche Finanzplaner die hohen Anforderungen und die Ethik Standards erfüllen. Näheres finden Sie auf folgender Website des FPSB. Dort finden Sie auch zertifizierte Finanzplaner. Achten Sie auf dieses Zeichen:

Wie kann ich als Verbraucher die Qualität messen?

Entscheidend ist eine konkrete Zieldefinition, messbar nach der SMART-Formel. Ein guter Finanzplaner zeigt Interesse an Ihrer Person und Ihren Zielen. Er konzentriert sich nicht nur auf Ihre Zahlen und Verträge.

Es handelt sich um Ihr Ziel. Prüfen Sie alle Aktivitäten und Vorschläge daraufhin, wie sehr Sie geeignet sind, Ihr Ziel zu erreichen. Bestehen Sie auf Verständlichkeit. Sie können nur umsetzen, was Sie verstehen. Ihr Ziel dient Ihnen als Kompass mit dem Sie prüfen, ob Ihre Finanzen auf Kurs sind.

 

Eine Finanzplanung ist eine Investition in vierstelliger Höhe, je nach Aufwand (meist 2.000 – 5.000 Euro). Regelmäßige Updates (deutlich günstiger) machen Sinn. Das lohnt:

  • Wenn Sie wissen wollen, wo Sie stehen und wie Ihr Vermögen sich entwickelt.
  • Wenn Sie Verantwortung und Kontrolle über Ihr Vermögen anstreben.
  • Wenn Sie Ihr Leben aktiv gestalten wollen und erkennen, dass Ihre Finanzen dazu wichtig sind.
  • Wenn Sie unabhängigen Rat vom Produktverkauf schätzen.

Sie können den Aufwand und damit den Preis reduzieren. So biete ich einen Ruhestands-Plan schon ab 1.000 Euro an. Untersucht werden Ihre Finanzen im Hinblick auf den Eintritt in den Ruhestand und die Sicherung Ihres Lebensstandards.

Der Aufwand einer Finanzplanung lohnt, gerade, wenn die Komplexität hoch ist. Oder wollen Sie Ihre Finanzen ohne Navi fahren?