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So macht Geldausgeben glücklich

Finanzberater gelten als Experten für Sparen und Geldanlage, aber Geldausgeben?

Als Finanz-Coach habe ich gelernt, wie sinnvoll es ist, Fragen zu stellen, die neue Perspektive eröffnen. Bei der Geldanlage geht es nicht darum, möglichst viel Geld zu horten, sondern Einnahmen zu generieren und Ausgaben zu finanzieren. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt: Wie kann ich mein Geld so ausgeben, dass es mich glücklicher macht?

Ist das nicht schade?

Wann haben Sie Ihre letzte Gehaltserhöhung erhalten? Können Sie sich noch daran erinnern? Wahrscheinlich ja. Wenn es Ihnen so geht, wie den Menschen, die ich befragt habe, dann können Sie womöglich nicht sagen, wo das zusätzliche Geld geblieben ist und was Sie damit gemacht haben.

Ich habe mich vor einiger Zeit daran erinnert, dass ich als Dreißigjähriger von meiner Großmutter Geld geerbt habe. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, was ich mit dem Geld gemacht habe. Ich habe es aufs Sparkonto gebucht und später achtlos ausgegeben. Geld für das meine Großmutter lange gespart hat.

Kennen Sie Menschen, die permanent unter Zeitdruck stehen und sich sehnlich mehr Zeit wünschen? Haben Sie einmal „Leerlauf“ und sind nicht verplant, gehen Sie einkaufen, um die Zeit „totzuschlagen“.

Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, gibt es oft Dinge, die wir bedauern. Bronnie Ware hat Sterbende gefragt und deren Antworten in einem beeindruckenden BuchFünf Dinge, die Sterbene am meisten bedauern“ festgehalten. Eine Aussage lautete:

„Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein“

Glück kann man nicht kaufen

Natürlich können Sie Glück nicht einfach kaufen. Aber Sie können Ihr Geld so ausgeben, dass es Sie glücklicher macht. Die Schlüsselwörter lauten „Bewusstsein“ und „Sinn“.

  • Was ist Ihnen wichtig?
  • Was tun Sie wirklich gern?
  • Welche Aufgabe erfüllt Sie?
  • Welche Menschen sind Ihnen wichtig?
  • Mit wem sind Sie gerne zusammen?

Was für Sie Sinn macht, können nur Sie bestimmen. Eine kluge Philosophin hat dazu einmal gesagt:

„Sinn macht, was Dich berührt.“
Natalie Knapp

Jeder muss also seine individuelle Antwort finden. Die US-Psychologin Elizabeth Dunn und der US-Marketingspezialist Michael Norton haben wissenschaftliche Erkenntnisse ausgewertet. In Ihrem Buch „Happy Money“ haben Sie diese fünf Grundprinzipien klugen Ausgebens postuliert.

Fünf Grundprinzipien klugen Ausgebens

  1. Kaufen Sie Erlebnisse statt Sachen
  2. Gönnen Sie sich etwas Besonderes
  3. Kaufen Sie Zeit
  4. Bezahlen Sie sofort und konsumieren Sie später
  5. Investieren Sie in andere Menschen
Wie kann ich mein Geld so ausgeben, dass es mich glücklicher macht? So optimieren Sie Ihre Glücks-Rendite.
  1. Kaufen Sie Erlebnisse

Marketingexperten haben es längst entdeckt: Erlebnisse sind besonders wertvoll. Eine Hand voll Kaffeebohnen ist kaum etwas wert. Wer es schafft Kaffeebohnen in stets gleicher Qualität herzustellen, kann eine Marke kreieren, das steigert die Zahlungsbereitschaft. Als Dienstleistung bei Tschibo kostet die Tasse Kaffee schon 2 Euro und im Grand Cafe wird der gleiche Kaffee zum Erlebnis und wir zahlen 5-10 Euro dafür.

Erlebnisse lösen Emotionen aus, sie geben uns das Gefühl, mit anderen Menschen verbunden zu sein. Von Erlebnissen erzählen wir noch Jahre später. Tolle Erlebnisse bewahren uns davor, den Kauf später zu bereuen. An Besitz hingegen gewöhnen wir uns sehr schnell, etwas zu besitzen ist bald nichts Besonderes mehr. Das führt dazu, dass wir immer mehr Besitz anhäufen, nur um einen kurzen Kick zu verspüren. Wer einmal umgezogen ist, weiß, was ich meine. Es ist einfach unglaublich, was wir im Laufe der Zeit zusammenkaufen. Laut Süddeutsche Zeitung besitzt jeder Europäer im Schnitt 10.000 Dinge.

TIPP: Tun Sie etwas für Ihre Erlebnis-Biografie, sammeln Sie schöne Erlebnisse. Was sind die fünf schönsten Erlebnisse in Ihrer Sammlung?

„Seine Erinnerungen zu verlieren heißt, sich selbst zu verlieren.“
Elizabeth Dunn

  1. Gönnen Sie sich etwas Besonderes

Unser Alltag wird von Gewohnheiten beherrscht. Gewohnheiten sind nützlich, sparen sie doch Energie. Das Dumme ist nur, das Gehirn unterscheidet nicht zwischen nützlichen und schädlichen Gewohnheiten. Frustkauf, Kauf auf Pump oder mehr auszugeben als man einnimmt, führt auf Dauer zu ernsten Problemen.

Wann haben Sie sich das letzte Mal etwas Besonderes gegönnt? Routine ist der Tod jeder Beziehung. Gewöhnung führt dazu, dass etwas den Reiz verliert und unser Interesse schwindet. Etwas, das wir jederzeit tun könnten, schätzen wir gering. Alles was knapp ist, erscheint wertvoll. Wenn wir wissen, dass etwas nicht lange dauern wird, genießen wir es umso mehr. Wir lenken unsere ganze Aufmerksamkeit darauf (Bewusstsein).

TIPP: Nutzen Sie die Taktik der „kleinen Freuden“ und der „geteilten Erlebnisse“.  Machen Sie es wie die Erlebnis-Gastronomie: Brechen Sie aus der Routine aus und zelebrieren Sie Ihren Kaffee indem Sie ihn an einem ungewöhnlichen Ort, mit phantasievoller Verzierung und in Gesellschaft eines Menschen, den Sie schätzen einnehmen.

„Das Großartigste, was Du tun kannst, Dein Leben heute noch zu ändern, ist für das dankbar zu sein, was Du hast.“
Oprah Winfrey

  1. Kaufen Sie Zeit

Das Gefühl, genug Zeit zu haben, wirkt sich sehr positiv auf unsere Zufriedenheit aus. Kennen Sie den Zustand des Flows, jenes als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung  und Konzentration, wenn Sie voll bei der Sache sind? Menschen, die unter Zeitdruck stehen, fällt es hingegen schwer sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Zeitentscheidungen verbinden wir mit Sinn für uns selbst. Geldentscheidungen lassen uns eher kühl und rational denken. Wirtschaftlich betrachtet gilt das Motto „Zeit ist Geld“ und Zeit und Geld sind gleichwertig. Im Hinblick auf unsere Lebenszufriedenheit ist Zeit jedoch viel wertvoller.

TIPP: Fragen Sie sich: Ändert dieser Kauf etwas daran, wie ich meine Zeit nutze? Ist ein teures Auto, mit dem Sie täglich zur Arbeit pendeln etwas, das Ihnen wertvolle Zeit bringt oder macht es für Sie mehr Sinn, das Geld für ungeliebte Tätigkeiten wie Reifenwechsel, Putzen oder die Steuererklärung auszugeben. Womit könnten Sie, die gewonnene Zeit sinnvoll füllen? Besonders erfüllend sind Tätigkeiten im Flow, Zeit mit den Kindern oder dem Partner.

„Wir betrachten Zeit als einen festen Wert, genau da liegt der Fehler. Zeit kann langsam, aber auch schnell verstreichen, je nachdem, was wir gerade machen.“
Midaner Talane

  1. Sofort bezahlen, später konsumieren

Wir wollen alles und zwar sofort. Angebote mit Zahlungsaufschub, Ratenzahlung oder auf Kreditkarte sind verführerisch. Bedürfnisbefriedigung sofort, den Schmerz des Bezahlens verschieben. Es ist richtig, dass die Freude am Konsum am größten ist, wenn wir ihn nicht bezahlen müssen. Es ist daher klug, Konsum und Bezahlung zu entkoppeln.

Forscher haben herausgefunden, dass unser Glücksgefühl nicht dann am höchsten ist, wenn wir etwas erhalten, sondern kurz vorher. Die freudige Erwartung aktiviert unser Belohnungssystem (nucleus accumbens) im Gehirn. Sobald wir es haben, sinkt das Interesse. Ist die Bezahlung noch offen, führt das oft zu Bereuen.

TIPP: Drehen Sie den Spies um und handeln Sie genau anders herum, als Ihr Impuls es vorgibt. Bezahlen Sie zuerst und konsumieren Sie später. So ist der Schmerz schnell vorbei und Ihnen bleibt die Vorfreude. Das führt dazu, dass Sie weniger ausgeben und mehr davon haben.

„Die Vorfreude ist eine Freude, die nichts kostet und der kurzen Freude am Konsum eines Gegenstands vorausgeht.“
Elizabeth Dunn

  1. In andere Menschen investieren

Forschung kommt zum Ergebnis, dass es uns wesentlich glücklicher macht, anderen Menschen von unserem Geld abzugeben, als es selber zu verbrauchen. Das hat drei Gründe:

  • Es stärkt unsere Beziehungen zu anderen Menschen.
  • Wir können etwas bewirken. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit ist ein großer Motivator.
  • Zu geben, steht für ein Leben in Fülle, statt im Mangel.

TIPP: In Beziehungen investieren, d.h. investieren und zusammen genießen, ist am schönsten.

„Wer gibt gewinnt.“

Ivan Misner

Ein neuer Blick auf Ihre Finanzen

Als Finanz-Coach helfe ich Menschen zu verstehen, was Geld mit uns macht, und zu erfahren, was sie mit Geld machen können.

Die Frage „Kann man Geld in Glück verwandeln?“ verändert die Perspektive. Es eröffnet allen, die Finanzen mit Zahlen, Verzicht und schlechtem Gewissen assoziieren ein Angebot, Geld als Mittel zu entdecken mit dem Sie gestalten können. Eine gute Beziehung zu Geld bedeutet, mit sich und der Welt in Einklang zu leben. Schenken Sie Ihrem Geld ein wenig neugierige Aufmerksamkeit und entdecken Sie, was Sie mit Geld Gutes für sich und Ihre Mitmenschen bewirken können.

Game-Changer: Perspektive wechseln

Es ist erstaunlich, wie sich die Welt verändert, wenn wir aus einer anderen Perspektive auf ein Problem oder eine Situation blicken. Der neue Blickwinkel erleichtert es, andere zu verstehen und neue Lösungen zu finden. “In der Serie „Game Changer“ stelle ich je eine Idee vor, mit der Sie als Anleger die Qualität Ihrer Finanzentscheidungen verbessern können. Es sind kleine Ideen mit großer Wirkung.

Im Tunnelblick

Wenn wir Probleme wälzen, ähneln wir einem Menschen, der eine Taschenlampe besitzt und den Lichtstrahl auf das Problem richtet – und der Rest liegt im Dunkeln. Wäre es möglich das Licht anzumachen, würde uns das vermutlich überfordern – so wie es unsere Augen überfordert, wenn wir aus dem Dunkeln ins Licht treten. Richten wir die Taschenlampe nicht länger auf das Problem, wächst unsere Chance, eine Lösung zu finden.

„Der Lösung ist es egal, warum ein Problem entstanden ist.“ Peter Szabo

Ich war dreißig Jahre in einer Großbank. Ich hätte nie gedacht, wie klein die Welt in einer so großen Bank ausschaut, wenn ich von außen darauf schaue. Haben Sie Ähnliches auch schon erlebt?

 

Jeder lebt in seiner Wirklichkeit

Was wir für wahr halten ist oft nur unsere Wahrnehmung der Dinge. Sobald wir es wagen, den Gedanken zuzulassen, dass unsere Wahrheit nur eine mögliche Sichtweise ist, öffnen wir uns. Ich finde diesen Gedanken sehr erleichternd. Seit ich ihn zulasse kämpfe ich nicht länger gegen Ungläubige, die meine Wahrheit nicht teilen, sondern bin auf einer Entdeckungsreise in die Welt der Wirklichkeiten.

Als Berater hat mich eine Idee zum Coaching geführt. Bevor ich Coach wurde, war sie als Bild in meinem Kopf.  Ich saß nicht länger hinter einem Schreibtisch oder PC verschanzt als Experte, der Empfehlungen ausspricht. Ich sah mich stattdessen als Partner neben meinem Kunden sitzen und die Welt aus seiner Perspektive wahrnehmen. Das ist nicht nur spannend, sondern hilft dem Kunden sehr eine Lösung zu finden, die zu ihm passt.

Es hilft, als Berater das Problem mit den Augen des Kunden zu sehen.

 

Die Wirkung von Perspektivwechseln

Drei Beispiele, wie Perspektivwechsel Anlegern helfen.

 

  1. Altersvorsorge

Finanzentscheidungen haben oftmals Konsequenzen sehr weit in der Zukunft. Der Psychologe Walter Mischel hat herausgefunden, dass es uns schwer fällt uns mit unserem Selbst in der Zukunft zu identifizieren. Das Nachdenken über uns selber in der Zukunft ähnelt im Gehirnscan dem Nachdenken über Fremde. Wer heute Konsumverzicht übt, um für seine Altersvorsorge zu sparen, der entscheidet quasi zwischen: Belohnung (Konsum) sofort oder verzichten zugunsten eines Fremden? Er rät daher, den Gedanken gezielt emotional aufzuladen und die Situation aus der Perspektive des Selbst in der Zukunft zu betrachten: Was wirst Du wohl über Dich denken, wenn Deine Rente nicht zum Leben reicht und Du daran zurückdenkst, dass Du alles ausgegeben hast?

  1. Interessenkonflikte erkennen

Am Beispiel: Erfolgsvergütung

Manche Kunden finden Gefallen an dem Gedanken, dass ihr Vermögensverwalter nur dann Geld verdient, wenn die Performance positiv ist. „Wenn ich verdiene, darf mein Berater auch gut verdienen. Wenn ich nichts verdiene, soll er auch nichts bekommen.“ So der Gedanke. Klingt gut, doch wie sieht dies aus Perspektive des Vermögensverwalters aus, wenn der Kunde hinten liegt? „Wenn es so bleibt, verdiene ich kein Geld. Ich erhöhe das Risiko. Wenn es gut geht, verdiene ich, wenn nicht, kann ich mich nicht verschlechtern. Das Risiko trägt der Kunde.“ Finden Sie die Idee immer noch so attraktiv?

  1. Finanzentscheidungen in der Partnerschaft

Finanzentscheidungen betreffen häufig auch Partner. Oft werden Sie von einem Partner getroffen, der als „Finanzminister“ fungiert, manchmal auch gemeinsam. Selbst Eheleute, die lange verheiratet sind, bleiben Individuen mit eigener Prägung (Kindheit), eigenen Erfahrungen und eigenen Interessen. Vermögen, Einkommen oder Ruhestandsansprüche unterscheiden sich oft stark. Manche Partner sind finanziell abhängig vom anderen. Auch Finanzwissen oder Interesse an Geld und Finanzthemen können sich stark unterscheiden. Sich in die Situation des anderen hineinzudenken, erleichtert das Gespräch und eine konstruktive Lösungsfindung.

 

Versuchen Sie es einmal

„Coaching heißt, einen Denkrahmen zu gestalten, in dem es Kunden möglich wird, neue Lösungen zu finden.“ Daniel Meier

Machen Sie einen Selbstversuch. Welches Problem als Anleger möchten Sie lösen?

  • Wie finde ich ein Finanzprodukt, das zu mir passt?
  • Wie soll ich mich entscheiden?
  • Wie kann ich meinen Partner ins Boot holen?
Neun Fragen, die zum Perspektivwechsel anregen.
  1. Was würde Ihnen Ihr Vater / Ihre Mutter raten, wenn er / sie hinter Ihnen säße?
  2. Was würden Sie denken / fühlen / erwarten, wenn Sie an Stelle Ihres Partners wären?
  3. Was würde Ihr Vorbild tun?
  4. Was würde eine Kamera zeigen, wenn Sie die Szene filmen könnten?
  5. Was würde eine Fliege sehen, die in der Ecke des Raumes sitzt und die Situation beobachtet?
  6. Was würden Sie einem Laien empfehlen, der in Ihrem Fachgebiet zu Ihnen als Berater kommt? Wie sollte er vorgehen?
  7. Was ändert sich für Sie, wenn Sie nicht gleich das Problem lösen müssten, sondern nur einen ersten (kleinen aber konkreten) Schritt in die richtige Richtung tun?
  8. Was verändert sich für Sie, wenn Sie Ihr Ziel nicht als das Ende, sondern als Beginn von etwas formulieren?
  9. Was konkret wäre anders als heute, wenn Ihr Problem, wie durch ein Wunder gelöst wäre?

Berichten Sie im Kommentar von Ihren Erfahrungen!

Neue Wege in der Finanzberatung

Auf dem Wege rutscht des Nachts ein Betrunkener auf den Knien um eine Laterne rum. Ein Polizist sieht ihn und fragt ihn, was er da suche. Der Mann klagt: „Ich habe meinen Schlüssel verloren.“ Der Polizist hilft beim Suchen, doch, rund um die Laterne ist kein Schlüssel zu sehen. Schließlich fragt der Polizist: „Sind Sie sicher, dass Sie Ihren Schlüssel hier verloren haben?“ Und der Mann antwortet: „Nein, verloren habe ich ihn dahinten, aber da ist es viel zu finster, um zu suchen.“

Diese Geschichte vom „verlorenen Schlüssel“ verdanken wir dem Philosophen Paul Watzlawick. Finden Sie die Geschichte absurd? Denken Sie: „Das passiert mir doch nicht!“ Es ist offensichtlich, dass das nicht funktioniert. Uns Menschen ist es möglich, aus Fehlern zu lernen. Doch statt diese Chance zu nutzen, leugnen wir unsere Fehler und wiederholen sie immer wieder. Denn aus Fehlern zu lernen erfordert, die Komfortzone zu verlassen.

„Wenn Du immer wieder das tust,

was Du immer schon getan hast,

dann wirst Du immer wieder das bekommen,

was Du immer schon bekommen hast.“

Paul Watzlawick

Ich habe an der falschen Stelle gesucht

Ich komme mir vor wie der Betrunkene in dieser Geschichte. Auch ich habe an der falschen Stelle gesucht. Wie viele Berater war ich fasziniert von der Finanzwelt und der Börse. Es schmeichelt dem Ego, wenn sie als junger Anlageberater von gestandenen Kunden um Rat gefragt werden. „Was kauft man jetzt?“ „Was können Sie mir empfehlen?“ „Kann ich jetzt noch einsteigen?“

Mir hat die Finanzkrise 2008 die Augen geöffnet. Statt die Sorgen der Kunden zu teilen, machte sich das Bankmanagement in der Zentrale vor allem Sorgen um das Wegbrechen der Erträge.  Statt innezuhalten ein „weiter so“. Jetzt wäre die Stunde gewesen, die Sorgen der Kunden ernst zu nehmen und Konzepte zu entwickeln. Stattdessen sollten wieder Finanzprodukte die Lösung sein. Zu meinem Entsetzen, waren darunter die gleichen Produkte, die die Krise beschleunigt hatten. Es ist kein Zufall, dass die Geschichte vom „verlorenen Schlüssel“ den Untertitel „mehr desselben“ trägt.

 

Mein blinder Fleck

Meine ganze Aufmerksamkeit war auf die Finanzmärkte gerichtet. Dabei habe ich den Kunden übersehen, der vor mit saß. Ein Mensch, der entscheiden muss.

Wie kann ich ihm helfen? Um das herauszufinden, muss ich die Perspektive wechseln. Von meinem Expertenthron, runter auf den Stuhl des Kunden. Wenn ich gedanklich neben dem Kunden sitze und mit ihm auf sein Problem schaue, sieht die Welt ganz anders aus. Finanzmärkte sind für viele wie Sterne am Himmel. Sie funkeln, für manche faszinierend für andere beängstigend. Sie sind sehr weit weg. Kunden fragen sich:

  • Wem kann ich vertrauen?
  • Wie soll ich entscheiden, was ich kaum verstehe?
  • Wie wirkt sich das aus, wenn ich diesen Schritt tue?
  • Wie kann ich vermeiden, etwas falsch zu machen?
  • Kann ich mir das leisten?

Diesen Perspektivwechsel und neue Haltung habe ich im Coaching entdeckt. Als Coach führe ich einen partnerschaftlichen Dialog auf Augenhöhe. Ich nehme die Gefühle meines Kunden ernst und akzeptiere seine Sicht auf die Welt. Ich bewerte nicht, sondern hinterfrage. Mein Auftrag als Bankberater war es, Finanzprodukte zu verkaufen. Meine Mission als Finanz-Coach ist es, Menschen zu heranzuführen, eine gute Beziehung zu Geld und Finanzen zu entwickeln und bessere Entscheidungen für sich zu treffen.

 

Neue Perspektiven entdeckt

Wir nehmen nur das wahr, was wir suchen. Konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache, sind wir in der Lage, alles andere auszublenden. Diese nützliche Fähigkeit wird zur Falle, wenn wir uns auf das falsche konzentrieren.

Ich habe mich auf die Suche gemacht und drei Perspektiven gefunden, wie ich privaten Kunden dabei helfen kann,

  • zu verstehen
  • zu entscheiden
  • und etwas zu erreichen.

 

  1. Wer etwas erreichen will, braucht einen Plan

Finanzplanung bedeutet noch mehr. Es lohnt sich, erst einen Plan zu machen bevor Sie einkaufen gehen. Der Einkaufszettel hilft, unnütze Ausgaben zu vermeiden. Wer Langfristziele verfolgt wie (Altersvorsorge, Hausbau, Ausbildung der Kinder), tut gut daran, strategisch zu planen. Nur wer sein Ziel kennt, hat Orientierung und kann seinen Fortschritt messen.

  1. Geld verstehen

Tun wir etwas aus eigener Erkenntnis und sind überzeugt, wirkt das nachhaltig. Hier setzt Finanz-Coaching an. Statt Menschen zu sagen, was Sie tun sollen, hilft der Finanz-Coach dem Kunden herauszufinden, was er braucht. Er hilft dem Kunden, sich selber, seinen Partner und Geld und Finanzen besser zu verstehen. Eine gute Basis, um Geldentscheidungen zu treffen.

Finanz-Coaching bezieht die emotionale Ebene bewusst ein. Geld weckt starke Emotionen. Es ist sinnvoll sie nicht zu unterdrücken, sondern bewusst wahrzunehmen und einzubeziehen.

  1. Interessenkonflikte vermeiden

Wir sind gewohnt, Beratung gratis zu erhalten und bereit, für Finanzprodukte zu bezahlen. In Finanzprovisionen stecken dreifach Kosten:

  1. Einmalkosten für die Konzeption (Scaleneffekte)
  2. Verwaltungskosten und
  3. Vertriebskosten. Das Groh der Provisionen fließt – für den Kunden nicht transparent – als Verkaufsförderung an den Vertrieb. Für den Kunden stellt sich die Frage: „Wird mir das Produkt empfohlen, weil es gut für mich ist oder weil der Berater besonders viel daran verdient?“

In der Honorarberatung stellt sich diese Frage nicht. Ein Honorarberater darf keine Provisionen von Dritten wie Produktanbietern annehmen. Er wird direkt, offen und transparent für seine Leistung vom Kunden bezahlt. So lassen sich potentielle Interessenkonflikte vermeiden. Viele Produzenten bieten bereits Netto-Produkte an. Das sind Finanzprodukte ohne Vertriebsprovisionen. Diese werden nur von Honorarberatern angeboten. Sie werden staunen um wieviel günstiger diese sind.

Ich bin einen neuen Weg gegangen

Um diese Ideen zu realisieren, musste ich die Bank verlassen. Der Fokus der Bank liegt ganz klar auf dem kurzfristigen Ertrag durch Verkauf von Finanzprodukten. Dabei gehen so viele interessante Perspektiven verloren. Ich habe es gewagt, den Schlüssel da zu suchen, wo ich ihn vermute und nicht länger vergeblich unter der Laterne im Finanzdistrikt.

Ich bin reich belohnt worden. Zuvorderst durch wunderbare Menschen, Kunden, Coaches und Berater,

  • die ebenfalls auf der Suche sind nach neuen Wegen,
  • die erkannt haben, dass immer neue Finanzprodukte nicht die Lösung sind
  • und die bereit sind, neue Wege zu gehen.

Ich habe mir wissenschaftlich fundiertes Wissen angeeignet, statt Börsenbriefe zu lesen. Ich habe im Coaching sehr viel über Menschen gelernt und Wege, ihre Potenziale zu fördern. Ja ich habe sogar ganz neue Produkte entdeckt – Nettoprodukte – nicht mehr als Lösung, sondern als Werkzeuge. Und ich finde Sinn in dem was ich tue.

Meine Mission ist es, Menschen zu helfen, sich und Geld besser zu verstehen und verantwortungsvoll damit umzugehen.

 

Wo suchen Sie?

Suchen Sie noch unter der Laterne?

Machen Sie noch immer „mehr desselben“, obwohl es nicht funktioniert?

Was ist Ihr blinder Fleck?

Machen Sie sich auf die Suche. Es lohnt sich. Gern begleite ich Sie dabei. Sollten Sie noch nicht Abonnent dieses Blogs sein, melden Sie sich in der Sitebar an.

So vermehren Sie Ihr Vermögen

Vermögen verbinden wir mit Geld und übersehen beim Blick auf die Zahlen, dass Vermögen Potenzial ist. Das Geld ist Potenzial, daraus mehr zu machen. Wir sind Potenzial, da wir mehr vermögen, als unser Geld. Als Finanz-Coach denke ich nicht wie ein Vermögens-Verwalter, sondern bin Potenzial-Entwickler.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie unter dem Titel Frühjahrsputz für Ihre Finanzen. Fast alle Menschen die zu mir kommen suchen Klarheit. Sie wollen verstehen, Ihre Finanzen, sich selber, Ihren Partner und Ihre Beziehung zu Geld. Die Frühjahrsputz-Idee steht dafür, es endlich anzupacken und aufgeräumt ins Leben zu gehen. Wer etwas erreichen will, muss wissen, wo er steht. Dafür steht die Vermögens-Bilanz. Während Finanzberater üblicherweise einen Status erstellen, betrachten Finanzplaner auch künftige Geldflüsse bei der Frage „Wie vermögend bin ich?“. Heute schauen wir uns an, um wieviel „reicher“ die Perspektive eines Finanz-Coaches ist.

„Geld hat noch keinen reich gemacht.“ (Seneca 1-65)

Die Quelle des Vermögens

Ist es nicht erstaunlich, was aus einem Samenkorn erwächst? Genau wie jeder Baum, jedes Leben einem Samen entspringt, hat auch unser Vermögen eine Quelle. Kennen Sie die Quelle Ihres Vermögens?

Bleiben wir zunächst beim Geld. Wo kommt Ihr Geld-Vermögen her?

  • Haben Sie es sich erarbeitet?
  • Wurde es Ihnen geschenkt?
  • Haben Sie es ererbt?

Sind Sie selber die Quelle? Sind Sie sich dessen bewusst?

Oder kommt es von Dritten und was bedeutet das für Sie? Was ist Ihr Beitrag? Gehen Sie respektvoll und achtsam damit um oder ist es scheinbar da, wie der Strom aus der Steckdose?

Alles Wachstum hat eine Quelle, auch unser Vermögen.

 

Die Kraft der Quelle

Geld fließt, wir nennen das Cash-Flow. Die Bedeutung des Cash-Flows für Vermögen beschreibt Robert T. Kiyosaki in seinem Buch „Rich Dad, Poor Dad“. Darauf bin ich im ersten Teil eingegangen.

Fließt das Geld zu Ihnen hin oder von Ihnen fort?

Beides? Das macht Sinn. Denn Geld sollte fließen, so wie Blut im Körper zirkuliert und uns damit Leben und Entwicklung ermöglicht. Staut sich das Geld ist es nutzlos, der Lebensfluss stagniert. Fließt es nur ab und wir geben dauerhaft mehr aus, als ein, sind wir bald blutleer und schlapp. Welche Kraft ein steter Strom entwickeln kann, zeigt die Natur (Flußbett). Finanztechnisch sprechen wir vom achten Weltwunder, dem Zinseszins.

Wer über die Quelle seines Vermögens nachdenkt, wird zwangsläufig auf etwas stoßen, was nicht Geld ist. Das Geld anzuziehen, es zu mehren und fließen zu lassen, beruht auf Wissen, Fähigkeiten und Energie. Hinzu kommt der Faktor Zeit.

 

Wissen und Fähigkeiten

Wissen ist heute kein limitierender Faktor mehr. Noch nie stand uns Menschen so viel Wissen zur Verfügung und das – Dank Internet – jederzeit. Umso bedeutender wird die Fähigkeit, zu verstehen. Verstehen bedeutet, Wissen einordnen zu können, Zusammenhänge zu erkennen und – ganz entscheidend – zu wissen, was man nicht weiß.

Eine entscheidende Kompetenz in unserer vernetzten Welt ist es, mit anderen zu interagieren und zu kooperieren.

  • Wie gut gefüllt ist Ihr Kompetenz-Konto?
  • Wie steht es um Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten?
  • Welches Potenzial liegt in dem, was Sie gut können?
  • Welche Ressourcen haben Sie?
  • Würde es Ihnen helfen, Geld besser zu verstehen?

 

Energie und Gesundheit

Die besten Kompetenzen nützen Ihnen nichts, wenn Sie es nicht vermögen, diese auf die Straße zu bringen. Dazu benötigen Sie Energie. Unser Körper ist darauf programmiert, Energie zu sparen, wo es geht. Dieses Phänomen begegnet uns bei den Gewohnheiten. Es fällt uns schwer unsere Komfortzone zu verlassen, es kostet Energie. Umso wichtiger ist es, unseren Energie-Haushalt aufzufüllen.

Zu mir kommen Menschen, die sich schwertun, zu entscheiden. Sie beschäftigt die Frage: Wie kann ich sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen? Ein gutes Gefühl, welche Richtung Ihnen guttut, erhalten Sie, wenn Sie sich fragen: Was bringt mir Energie? Was nimmt mir Energie? Was unseren Energie-Haushalt auffüllt, eröffnet Potenzial für mehr.

In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Gesundheit. Krankheiten sind limitierende Faktoren. Auch wenn manch einer in einer Krise – und Krankheiten sind Krisen unseres Körpers – seine Potenziale entdeckt, nur Gesunde sind voll leistungsfähig.

Gesundheits-Prävention ist Vermögensbildung.

 

Wie steht es um Ihre Gesundheit? Was tun Sie, um sich voll leistungsfähig zu halten?

 

Der Faktor Zeit

Dem Faktor Zeit kommt eine besondere Bedeutung zu.

Das Samenkorn braucht Zeit, sich zu einem mächtigen Baum zu entwickeln. Der Zinseszins entfaltet seine Kraft erst nach einer gewissen Zeit.

Selbst Vermögensgegenstände erhalten Ihren Wert erst durch die Zeit. Der Wert einer Immobilie oder einer Aktie entspricht der Summe der erwarteten Ertragszuflüsse in der Zukunft, bewertet zum Gegenwartswert (Barwert).

Bei der Geldanlage ermöglicht erst ein langer Anlagehorizont eine Investition. Der Anlagehorizont ist der Zeitraum, den ich überblicken kann, bis ich mein Geld voraussichtlich brauche. Wer wenig Zeit hat, spekuliert auf kurzfristige Effekte. Das ist sehr riskant.

 

Der Faktor Zeit hat Einfluss auf

  • Die Bewertung unseres Vermögens (Preis, Kurs)
  • Unser Human-Kapital (künftiges erwartetes Erwerbseinkommen)
  • Unsere Rentenansprüche (Zeit ist Faktor in der Rentenformel – Je länger wir Beiträge zahlen, je höher die Rente)
  • Den Charakter unserer Geldanlage (Investition oder Spekulation)
  • Die Rendite-Chance (Zinseszins)

 

Ganzheitliche Vermögensbilanz

Betrachten Sie Ihr Vermögen nicht nur in Zahlen. Hierbei hilft eine ganzheitliche Vermögens-Bilanz. Entscheidend sind nicht die Zahlen, sondern Ihre Bewertung. Statt Zahlen enthält sie drei Ebenen und eine Warnstufe.

  • Hoch
  • Mittel
  • Niedrig
  • LEER

 

Betrachten Sie Ihr Vermögen ganzheitlich:

 

So erkennen Sie auf einen Blick, wo Ihre Stärken und Schwächen liegen. Kritisch wird es, wenn ein Feld leer ist:

  • Kein Kapital
  • Keine Zeit
  • Keine Energie

Dann sollten die anderen Felder umso voller sein:

  • Ein junger Mensch hat oft kein Kapital und keine Rentenansprüche. Dafür hat er noch viel Zeit, ein hohes Humankapital und hoffentlich viel Energie.
  • Ein älterer Mensch ohne Rentenansprüche braucht entweder Kapital als Einkommensquelle oder Fähigkeiten und Energie, um dies zu kompensieren.
  • Ein kranker Mensch braucht womöglich, Kapital und Zeit um seine Behandlung bezahlen zu können und sie wirken zu lassen.

Welche Beispiele fallen Ihnen ein?

 

Vermögens-Verwalter oder Potenzial-Entwickler?

Vor dieser Frage stand ich, als ich mein eigenes Konzept entwickelte, um privaten Kunden beim Thema Geld zu helfen.

Als Finanz-Coach bin ich Potenzial-Entwickler und kein Vermögens-Verwalter.

 

Um wieviel reicher ist die Perspektive eines Potenzial-Entwicklers. Statt Vermögen zu verwalten und sich auf Zahlen zu fixieren, konzentriere ich mich in meiner Arbeit auf Ressourcen und Potenziale. Alle Menschen, die zu mir kommen, bringen Ressourcen mit. Oft sind sie sich nicht bewusst, welch hohen Wert diese haben. Sie zu entdecken, setzt Energie frei. Und Energie ist das entscheidende Feld Ihrer Vermögensbilanz. Sie verwandelt Ihre Ressourcen in Potenziale, die sich entfalten.

„Geld ist eine Form von Energiespeicherung.“ John Culkin

Wer über Geld nachdenkt, denkt über sich nach. Was wir über Geld denken, sagt mehr über uns, als über das Geld.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Gedanken. Glauben Sie an Ihr Vermögen, denn es ist Potenzial.

 

 

Machen Sie Ihre eigene Vermögensbilanz: PDF als DOWNLOAD hier: LS_Vermögens-Bilanz

 

So machen Ihre Finanzen Sinn

„Mir fehlt der Sinn für Finanzen. Ich kann damit nichts anfangen.“ Vielen Menschen fehlt eine Beziehung zu Geld und Ihren Finanzen.

 

Wer will es Ihnen verübeln? Über Geld redet man nicht. In der Schule lernt man nichts darüber und die Nachrichten sind voll von Skandalen, Schulden und so merkwürdigen Dingen wie Negativzinsen. Wer blickt da noch durch?

„Sinnvoll ist, was uns wirklich berührt.“   Natalie Knapp

 

Was hat das mit mir zu tun?

Diese Frage ist der Schlüssel um eine Beziehung aufzubauen. Und nur, wenn ich eine Beziehung zu einem Thema habe, kann ich es verstehen. Beginnen wir mit dem Geld. Am Geld kommt niemand vorbei. Wir alle gehen täglich damit um und haben es in der Hand, wie wir dies tun:

  • achtsam
  • unbewusst
  • machtbewusst
  • ängstlich
  • ablehnend

um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Unser Umgang mit Geld bestimmt, ob wir es anziehen oder abstoßen, ob wir es festhalten oder weitergeben oder ob es uns unter den Fingern zerrinnt. Wer sich anschaut, wo überall Geld im Spiel ist, der gewinnt leicht den Eindruck, dass es im Leben fast immer um Geld geht. Doch wer genauer hinsieht, der erkennt, dass es eigentlich nie um Geld geht. Sondern um starke Emotionen. Nirgends wird das so offensichtlich wie bei Scheidungen und Erbstreitigkeiten. Oft wird bis auf das Messer um jeden Euro gekämpft, aber dahinter stecken verletzter Stolz, enttäuschte Liebe, Ängste, Neid und Missgunst. All das projizieren wir auf Geld. Genauso wie unsere Wünsche und Hoffnungen.

Im Leben geht es fast immer ums Geld, doch schaut man genau hin geht es nie um Geld.

 

Was zählt im Leben?

Den klarsten Blick für den Sinn des Lebens haben Sterbende. Kennen Sie dieses Buch?

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern

Ich zitiere die Autorin Bronnie Ware. Sie hat Sterbende begleitet und Ihre Erfahrungen zusammengefasst:

  1. „Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
  2. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
  3. „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
  4. „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
  5. „Ich wünschte mir, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

In keinem dieser fünf Dinge kommt Geld direkt vor. Es geht um Beziehung, zu mir, zu anderen Menschen, zum Leben. Und dennoch spielt Geld eine wichtige Rolle, weil es so allgegenwärtig ist. Weil das Geld ein Spiegel unserer selbst ist, brauchen wir zu Geld eine gute Beziehung.

 

Warum ist Geld wichtig für Sie?

Menschen, denen ich diese Frage stelle sind regelmäßig überrascht und schauen mich fragend an. Das meint der nicht im Ernst? Als Finanzmensch?

Bleibe ich hartnäckig, erhalte ich Antworten wie:

  • Geld bedeutet für mich Freiheit
  • Geld gibt mir Sicherheit
  • Geld bedeutet Unabhängigkeit
  • Wir wollen ein Haus bauen
  • Geld bedeutet Erfolg

Wirkungsvolle Fragen sind solche, bei denen der Gefragte nicht gleich eine Antwort weiß. Spontanen Antworten sind oft vorgefertigt. Nicht selten geben Sie wieder, was man so sagt. Sie spiegeln gesellschaftliche Konventionen wieder, kommen aber selten aus dem Herzen. Deshalb frage ich nach: „Was bedeutet für Sie Freiheit, Sicherheit, ein Haus?“ „Was ist anders als heute, wenn sie ein Haus haben? Welchen Unterschied macht das konkret für Sie?“ So nähern wir uns Schritt für Schritt dem Kern. Oft sind wir uns gar nicht bewußt, was wir wirklich wollen. Ich nenne es, das Ziel hinter dem Ziel.

Vordergründige Ziele kosten wertvolle Energie. Sinnvolle Ziele geben uns Energie. Wer glaubt, dass Geld ihm Sicherheit gibt, der wird viel Energie darauf verwenden, einen hohen Geldbetrag zu sparen. Ich habe immer wieder erlebt, dass dieser hohe Geldbetrag, wenn er erreicht ist, genau das Gegenteil von dem auslöst, was erhofft war. Statt ein Gefühl der Sicherheit schleicht sich Angst ein, das Geld (und damit die Sicherheit) wieder zu verlieren. Ein unsicherer Mensch bleibt ein unsicherer Mensch – mit und ohne Geld. Wahre Sicherheit kommt von innen.

 

Geld und Leben im Einklang

Häufig erlebe ich diese beiden Phänomene:

  • Ich treffe auf reflektierte Menschen, die sich mit der Frage, was Ihnen im Leben wichtig ist, intensiv auseinander setzen. Oft haben Sie aber keinen Zugang zum Thema Geld und zur Zahlenwelt der Finanzen.
  • Andere sind so mit Ihrem operativen Alltag beschäftigt, dass Sie die Frage, was ihnen wichtig ist, völlig verblüfft. Sie kennen sich oft sogar bei Finanzen recht gut aus und wissen viele Details. Die Frage, wofür Sie das tun, können Sie aber nur oberflächlich und technisch beantworten: gute Rendite, Altersvorsorge, Steuern sparen.

Ziele, die Menschen wirklich wichtig sind, haben eine andere Qualität:

  • Zeit für sich, für Partner, für Familie und Freunde haben.
  • Viele Menschen haben Herzensprojekte, wie ich es nenne.

Bringt Sie Ihr Finanzziel Ihrem Lebensziel näher?

 

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Ihre Finanzziele machen dann Sinn, wenn Sie im Einklang mit Ihren Lebenszielen sind.

 

Wie finde ich heraus, was mir wichtig ist?

 Durch Beobachten:

  • Was uns wirklich wichtig ist, löst Emotionen aus. Wir sind erfüllt davon oder tief berührt. Dies können Sie sehen oder spüren:
  • Wann weitet sich die Brust?
  • Wovon können Sie stundenlang erzählen, ohne zu ermüden?
  • Was gibt Ihnen Energie?
  • Wo sind Sie in Ihrem Element?
  • Wonach sehnen Sie sich?

Folgen Sie den falschen Zielen, entsteht Spannung, die sich oft körperlich äußert (typisch Magen, Schulter, Blutdruck). Eine Dissonanz entsteht beispielsweise, wenn Sie etwas gegen Ihre Überzeugung tun (müssen).

 

Indem Sie darüber sprechen:

Mit Ihrem Partner, mit sich selber oder mit Ihrem Berater. Im Gespräch wird vieles klarer. In einer Partnerschaft braucht es gemeinsame Ziele und Freiraum für eigene Bedürfnisse. Suchen Sie sich einen Ort, wo Sie keiner stört. Nicht im Büro oder der Küche. Bewegung kann den Gedanken und dem Gespräch förderlich sein. Gehen Sie spazieren.

Durch Coaching: Ein Coach begleitet Sie professionell durch den Reflektions-Prozess. Mit wirkungsvollen Fragen und Interventionen verändert er Ihre Perspektive auf Ihr Problem und hilt Ihnen damit, Ihre Lösung zu finden. Coaches sind geschulte Beobachter. Dadurch, dass der Coach Ihnen Ihr Verhalten zurückspiegelt wird, wird Ihnen dies bewusst. So gibt ein Coach beispielsweise Feedback: „Ich habe beobachtet, dass Sie, als Sie über dieses Thema sprachen lebhaft wurden. Sie haben sich aufgerichtet und mir in die Augen geschaut. Bei dem anderen Thema, waren Sie in sich gekehrt.“ Das sind wichtige Hinweise. Wir sind oft so mit unseren Themen beschäftigt, dass uns beobachtbares Verhalten, nicht bewusst ist.

 

Wie finde ich heraus, was meinem Partner wichtig ist?

Finanzentscheidungen betreffen in einer Partnerschaft beide Partner und Ihr gemeinsames Leben.

Viele Paare haben einen „Finanzminister“, wie ich es nenne. Ein Partner überlässt, Finanzentscheidungen dem, der sich besser auskennt oder der das Geld verdient. Gerade, dann ist es wichtig und eine große Chance, darüber zu sprechen, was Ihnen wirklich wichtig ist und was Ihre Finanzziele damit zu tun haben. So verbinden sich beide Partner über die Ziele, ohne dass beide „Finanzexperten“ sein müssen.

Überraschungen inbegriffen. Wir leben mitunter Jahrzehnte lang zusammen, ohne zu wissen, wonach der andere sich sehnt:

  • ein Unternehmen zu Gründen
  • Kinder zu bekommen oder wieder in den Beruf einzusteigen
  • ein eigenes Heim oder ein Umzug in eine größere/kleinere Wohnung
  • den Kindern oder seinen Eltern nahe zu sein.
  • Herzensprojekte wie große Reise, ehrenamtliches Engagement oder ein Buch schreiben.

Solche Gespräche fallen nicht immer leicht, insbesondere, den richtigen Zeitpunkt und Rahmen zu finden. Daher kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen.

 

Klarheit für die Umsetzung in die Praxis

Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihnen im Leben wichtig ist, dann können Sie Ihre Ziele und Ihre Finanzentscheidungen darauf ausrichten. Fragen Sie sich einfach:

„Bringt diese Finanzentscheidung mich weiter in Bezug auf das, was mir wichtig ist?“

… und nicht

  • weil es andere tun, weil man es so tut oder Sie einem Impuls folgen (Wunsch, Tipp, Laune).

So gewinnen Sie Klarheit und die Schritte ergeben sich ganz logisch, wenn Sie den Weg in der richtigen Reihenfolge gehen.

 

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Lebensziele und Finanzziele sowie die Beziehung zu Geld sind der Kern von Finanzcoaching.

Finanzziele und Strategie sind der Kern der Finanzplanung.

Finanzplaner haben einen Spruch, der lautet „Finanzplanung ist Lebensplanung„. Die Herausforderung besteht darin, die Beziehung zwischen Geld und Leben herzustellen.

 

„Es ist kaum möglich etwas zu verstehen, zu dem wir keine Beziehung aufbauen.“  Natalie Knapp

 

Was denken Sie?

 

Coaching: Warum ich Finanz-Coach bin

Haben Sie schon mal Ihr „Warum“ verloren? Gibt es etwas, dass Sie tun, weil Sie es schon immer getan haben, aber von dem Sie nicht mehr wissen, warum?

Gewohnheiten und Routinen bestimmen unser Leben. Der Status Quo gibt uns Sicherheit. Doch es gibt diese Momente, da fragen wir uns „Warum? Warum tue ich das, was ich tue? Möchte ich so weiter machen oder ist es Zeit, neue Wege zu gehen?“ Mir ist es vor einigen Jahren so ergangen, als ich beschloss meinen Job als Bankdirektor an den Nagel zu hängen und neue Wege zu gehen. Heute bin ich Finanz-Coach und habe mein „Warum“ wiedergefunden. Davon möchte ich Ihnen erzählen.

Was treibt mich an?

 

Unabhängigkeit – Eigenes schaffen

Meine Leidenschaft ist es, Menschen zu beraten. Mein Fachgebiet sind die privaten Finanzen. Immer habe ich versucht, Beratung zu verbessern und war doch nur ein Produktverkäufer. Denn gute Lösungen, so ein Glaubenssatz in der Finanzbranche sind Finanzprodukte. Die Enttäuschung war vorprogrammiert.

Interessenkonflikte ebenso. Wenn Berater Provisionen von Produktanbietern bekommen, dann sitzen die Anbieter der Produkte quasi mit am Tisch, zwischen Berater und Kunde. Klare Verhältnisse, 1:1, sorgen für Unabhängigkeit. Ich bin heute nur meinen Kunden verpflichtet. Denn nur von ihnen erhalte ich Geld für meine Leistung – direkt und transparent.

„Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen“              Immanuel Kant

Es sind nicht vorgefertigte Antworten, sondern gute Fragen, die uns weiter bringen. Wer sich im Kreis dreht, der tut gut daran, die Perspektive zu wechseln. Ein Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist der erste Schritt, etwas zu verändern. Meine Erkenntnis ist es, Lösungen nicht länger an Finanzmärkten zu suchen, sondern bei meinen Kunden. Ich frage sie: „Was brauchen Sie, um gut entscheiden zu können?“ Die Antworten sind so individuell, wie die Menschen. Sie sind abhängig von den Lebensumständen, den Erfahrungen und den Gewohnheiten jedes Einzelnen. Viele suchen unabhängigen Rat und oft kommt reflexartig die Antwort: „Ich suche das richtige Finanzprodukt.“ Doch frage ich nach, worum es ihnen wirklich geht, so sind es Verständnis, Wertschätzung, Zuspruch und Zeit. Ich helfe meinen Kunden, eigenständig zu entscheiden.

 

Mein Warum ist ein Wofür

Die Frage nach dem Warum ist eine beliebte Frage. Ich ersetze das Warum gern durch ein Wofür. Der Effekt ist verblüffend.

Die Frage Warum bringt uns in die Defensive. Sie ist rückwärtsgewandt und führt dazu, dass wir uns rechtfertigen. Sie konzentriert sich oft auf negative Aspekte. Natürlich ist meine Entscheidung hin zum Finanz-Coach und Finanz-Planer auch ein weg vom Produktverkauf.

Die Frage Wofür schaut nach vorn. Was möchte ich erreichen, was bewegen? Was ist mir wichtig? Nicht andere kritisieren, sondern es anders machen. Zeigen, dass es anders geht. Das ist meine Motivation.

  • Ich schaue nicht auf Finanzmärkte, sondern auf den Menschen.
  • Ich werbe nicht um Vertrauen, sondern vertraue in die Ressourcen meiner Kunden.
  • Ich spreche eine verständliche Sprache, statt Expertensprache.
  • Ich nutze bevorzugt Bilder, nicht nur Zahlen.
  • Ich versuche nicht Gefühle zu unterdrücken, sondern sie und ihre Botschaft wahrzunehmen.
  • Ich nutze Coaching (Fragen) alternativ zu Beratung (Expertenrat).

Coaching bietet Vorteile gegenüber Beratung

Es ist ungewöhnlich, Coaching zu Geld und Finanzen anzubieten. Coaching hat folgende Vorteile:

Motivation

Was nützt der beste Plan, wenn die Motivation fehlt Ihn umzusetzen. Nachhaltige Motivation kommt nicht von außen, sondern von innen. Wir kennen das aus unserer Erziehung. Selbst wohlgemeinter Rat stößt auf Widerstand. Ganz anders, wenn wir eigene Erkenntnisse erlangen. Lösungen, die wir selber finden, motivieren ungemein.

Passende Lösungen

Lösungen von Finanzberatern spiegeln oft stärker die Überzeugungen des Beraters wider als die Bedürfnisse ihrer Kunden. Viele Kunden verstehen ihre Produkte (Lösungen) nicht. Lösungen, die sie im Coaching selber entwickelten, sind klar und kommen aus der Welt des Kunden.

Eigenständigkeit

Meine Kunden stehen mitten im Leben. Als Finanzcoach vertraue ich in die Fähigkeiten meiner Kunden. Sie entdecken ihre Ressourcen und Potenziale. Das stärkt das Selbstvertrauen und gibt Zuversicht, Kraft und Energie.

Mein Coaching ist partnerschaftlich, wertschätzend und lösungsorientiert.

 

Partnerschaft auf Augenhöhe

Menschen berichten mir, dass sie sich bei Finanz-Beratern und in Banken klein vorkommen. Geht es Ihnen auch so? Der große Experte, die große Bank und der unwissende, kleine Kunde. Das ist keine gute Ausgangssituation für ein gutes Gespräch. Im Coaching ist das anders. Coach und Kunde begegnen sich auf Augenhöhe. Ich nenne meine Coachees Kunden, da Sie kundig sind. Sie sind die Experten für ihr Leben. Beide Seiten übernehmen Verantwortung – sowohl für ihr Tun als auch für die Beziehung.

Wertschätzender Umgang

Es geht nicht um Zahlen, sondern um Menschen. Jeder Mensch ist anders und lebt in seiner Wirklichkeit. Wertschätzend ist das Gegenteil von wertend.

Ein Zauber des Coachings liegt darin, dass Sie sein dürfen, wie Sie sind. Das Coaching bietet einen „geschützten Raum“. Sie können sich nicht blamieren und brauchen sich weder für Fehler noch für Ihre Gefühle zu schämen.

 

Lösungsorientiertes Handeln

Nicht das Problem, sondern die Lösung steht im Fokus. Ohne Ziel kein Coaching. Denn Coaching bedeutet, eine Lösung zu suchen, Potenziale zu entfalten. Es geht darum, den ersten kleinen Schritt zu tun, ganz konkret. Denn jede Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.

Ich orientiere mich an den Standards der International Coaching Federation (ICF).

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Den Schritt wagen

Ich lade Sie ein zu einem kleinen Gedanken-Experiment.

Schließen Sie bitte kurz die Augen und stellen sich die Frage: Wie wäre es?

  • Wenn ich den Gedanken wage, auf mein Herz und meinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen und nicht auf das, was mir andere einreden?
  • Wenn ich den Gedanken wage, eigenständig und selbstbestimmt über meine Finanzen zu entscheiden? Souverän und gelassen.
  • Wenn ich den Gedanken wage, mein Geld anzuschauen, wie ein kleines Kind, voller Neugier und Wohlwollen. Was für ein Potenzial wohl darin steckt? Was könnte ich alles bewirken mit meinem Geld – für mich, für Menschen, die mir nahe stehen für die Gesellschaft in der ich lebe?

 

Kennen Sie Ihr „Warum“? Was treibt Sie an?