Verschenken Sie Geld oder Gutscheine zu Weihnachten? Sind Sie sich der Wirkung von Geld bewusst? Was praktisch und neutral erscheint, ist in Wirklichkeit hoch emtional.
Haben Sie alle Weihnachtsgeschenke gekauft? Oder machen Sie es, wie immer mehr Menschen und verschenken Geld oder Gutscheine. Ist doch auch viel praktischer. Da kann sich der Beschenkte das kaufen, was er mag. Hat doch sowieso jeder schon alles. Soweit die praktische Seite.
Weihnachten und Schenken sind keine Erfindung des Einzelhandels. Sie haben ihren Ursprung im Glauben und der Nächstenliebe. Was bedeutet es da, wenn wir Geld schenken? Sind Geldgeschenke weniger persönlich? Sind sie einfach nur praktischer oder Kommerzialisierung pur?
Wie wirkt Geld?
Sie können mit Geld Gutes tun oder Unheil anrichten. Das Geld selber ist neutral. Ja es funktioniert wie eine weiße Wand. Auf diese projizieren wir – wie im Kino – unsere Erwartungen, unsere Hoffnungen und Ängste. Trotz dieser Neutralität lässt es niemanden kalt. Geld löst Emotionen aus. Unsere individuelle Leinwand ist nicht mehr leer. Es laufen dort ständig Filme ab, die unserem Erfahrungsschatz entspringen. Besonders prägt unsere Kindheit, wo alles noch neu war und wir Emotionen noch nicht verdrängt haben.
Die einen vergöttern das Geld und tun alles, um es zu mehren. Andere lehnen Geld ab, als schmutzig und Übel der Welt. Jeder Mensch hat eine eigene Identität zu Geld. Die Wirkung von Geldgeschenken fällt vor diesem Hintergrund sehr unterschiedlich aus.
Geld löst starke Emotionen aus. Wissenschaftler sind in der Lage, das zu messen. Die Hirnforschung kann feststellen, welche Areale in unserem Gehirn aktiviert werden. Brian Knutson, Hirnforscher an der Standfort University, hat die Emotionen von Menschen so gemessen.
Gehirnforscher: Auf keinen Reiz reagiert unser Belohnungssystem so stark, wie auf Geld. Share on X
Das sollten Sie bedenken, wenn Sie Geld verschenken.
Geld ist Beziehung. Im Geld äußert sich unsere Beziehung zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen.
- Welche Beziehung haben Sie zu Ihrem Geld?
- Halten Sie es verbissen zusammen?
- Schämen Sie sich dafür?
- Können Sie es genießen?
- Es mit Freuden ausgeben?
- Es mit Energie vermehren?
Geld braucht unseren liebevollen Blick, unsere Zuwendung. Denn im Geld erkennen wir uns selbst. Sie erinnern sich, die weiße Leinwand. Alles was wir darauf sehen, hat unser Geist erschaffen.
Jeder von uns lebt in seiner Wirklichkeit. Sie bestimmt, wie Geld wirkt. Diese Erkenntnis hat etwas Befreiendes. Es geht nicht darum, alles richtig zu machen, keine Fehler machen zu dürfen. Es geht darum, das Richtige zu tun, unserem Herzen zu folgen und achtsam zu sein, was unser Tun bei anderen auslöst.
„Wir können nicht, nicht kommunizieren.“ Paul Watzlawick
Auf die Haltung kommt es an. Alle unsere (Nicht-)Handlungen interpretieren unsere Mitmenschen vor dem Hintergrund ihrer Wirklichkeit. Die höchste Chance, dass unsere Botschaft so ankommt, wie sie gemeint ist, haben wir, wenn wir authentisch sind. Wenn Sagen und Tun, Körperhaltung, Stimme und Augen stimmig sind. Wenn wir von reinem Herzen schenken.
Wir Menschen haben sehr sensible Antennen dafür, wie stimmig eine Botschaft ist. Geldgeschenke bedürfen besonderer Sensibilität. Viele Menschen haben starke Glaubenssätze zu Geld, die es ihnen unmöglich machen, die Botschaft zu erkennen.
- Wer glaubt, das Geld korrupt macht, dem wird es schwer fallen, es anzunehmen.
- Wer sich dafür schämt, Geld anzunehmen, ohne etwas dafür zu leisten, hat eine hohe Hürde.
- Wer glaubt, dass er sich mit Geld Zuneigung kauft, der strahlt dies aus und erntet Misstrauen.
Wir haben viele solcher Glaubenssätze zu Geld. Manche sitzen sehr tief. Wir identifizieren uns mit ihnen. Unsere Wirklichkeit sehen wir dann als einzig mögliche Wahrheit. In unsere Wahrnehmung gibt es viele blinde Flecke. Das schränkt uns ein.
Weihnachten: Wer Geld schenkt, sollte sich bewusst sein, dass jeder auf Geld etwas anderes projiziert. Share on XDer Zauber von Coaching
Gerade weil Geld ein so sensibles Thema ist, das uns in unserem Innersten berührt. Weil es Gefühle auslöst, die uns in Berührung bringen mit unserer Identität. Gerade deshalb braucht es eine Coaching-Haltung beim Gespräch über Geld.
Diese Haltung zeichnet sich dadurch aus, dass sie anerkennt, dass jeder Mensch in seiner Wirklichkeit lebt, seine Sicht auf die Welt hat. Als Coach erlebe ich, wie unterschiedlich, diese Sicht auf die Welt sein kann. Es ist faszinierend, welche Chancen, Energie und Kraft es in Menschen frei setzt, wenn sie es sich erlauben, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Als Coach bin ich Begleiter, der Menschen einlädt,
- ihre Wirklichkeit zu erweitern,
- neue Perspektiven zu erkennen,
- neue Optionen entdecken, Ihre Potenziale zu entfalten.
Werkzeuge sind Hilfsmittel, aber nicht die Lösung
Was haben Produkte, Methoden und Theorien gemeinsam? Es sind Werkzeuge. Mit ihnen können Sie Positives bewirken oder Schaden anrichten. Entscheidend ist nicht das Werkzeug, sondern wozu Sie es einsetzen.
Finanzprodukte werden oft als Lösungen verkauft. Sie können damit Unterschiedliches bewirken. Mit einer Verkaufsoption beispielsweise können Sie spekulieren oder Ihre Position absichern.
Was im Finanzsektor die Produkte, sind im Coaching die Methoden. Sowie einige Berater auf bestimmte Produkte schwören, so propagieren einige Coaches bestimmte Methoden. Wissenschaftler wiederum sind oft fixiert auf ihre Theorie.
Ein guter Berater oder Coach setzt nicht einseitig auf ein Produkt oder eine Methode, sondern wendet unterschiedliche Lösungen auf unterschiedliche Probleme an.
„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, der sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Paul Watzlawick
Haltung reduziert Komplexität
Entscheidungen in komplexer Umgebung fallen uns schwer. Es ist umfangreich und kompliziert, alle Parameter zu dokumentieren und zu gewichten. Aus einer bestimmten Haltung fallen Entscheidungen leichter – quasi zwangsläufig ergibt Eins das Andere.
Kommen wir auf unsere Ursprungsfrage zurück. Sollen Sie einer bestimmten Person zu Weihnachten Geld schenken?
Statt eine Tabelle aufzustellen mit sämtlichen Für und Wider, entscheiden Sie aus Ihrer Haltung. Schenken Sie aus reinem Herzen, weil Sie dem anderen etwas geben wollen. Tun Sie es nicht aus einer Verpflichtung heraus, nicht, um etwas zurück zu erhalten, nicht, um Ihr Ansehen zu fördern. Sie werden automatisch sensibel sein dafür, wie Ihre Botschaft ankommt – auf welche Wirklichkeit des anderen sie trifft.
Sie entscheiden nicht nur rational, sondern hören auf Ihre Gefühle. Sie zapfen eine Quelle an, die viele Entscheidungen leichter macht, Ihre Intuition. Sie hilft Ihnen, das Richtige zu tun. Vertrauen in die eigene Intuition ist gesundes Selbstvertrauen.
Geld und Weihnachten
Wenn Sie zu Weihnachten Geldgeschenke erhalten oder selber Geldgeschenke machen wollen, denken Sie einmal darüber nach:
- Was sagt das Geld über Sie? Welche Gefühle löst es bei Ihnen aus?
- Auf welche Wirklichkeit wird es beim Beschenkten treffen?
- Schenken Sie von reinem Herzen und nehmen Sie Geldgeschenke vorbehaltlos an?
- Was hindert Sie noch daran?
- Was würde sich für Sie verändern, wenn Sie es tun könnten?
Vertrauen Sie Ihrer Intuition.
Ich freue mich auf Ihre Anmerkungen.