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Mein Gastbeitrag im Prof. Hartmut Walz Finanzblog

Heute ist mein Gastbeitrag zu Thema private Finanzplanung im Finanzblog von Prof. Dr. Hartmut Walz erschienen.

KLICKEN SIE BITTE AUF DEN LINK, um den Beitrag zu lesen:

https://hartmutwalz.de/gehe-nie-einkaufen-ohne-einkaufszettel/

Im Blogbeitrag verrate ich eine Methode, wie Verbraucher die Regie über Ihre Finanzen übernehmen können… ohne dabei auf Verkäufer von Finanzprodukten angewiesen zu sein.

Hartmut Walz ist Professor an der Hochschule Ludwigshafen und engagierter Verbraucherschützer. Vielen in der Region ist er durch seine Kolumne in der Rheinpfalz und seine Vorträge bekannt. Bundesweit kennt man ihn aus TV-Magazinen und von seinen Büchern:

                                       

Hier geht’s zu den Büchern von Prof. Dr. Hartmut Walz.

Prof. Hartmut Walz schreibt sehr anschaulich mit guten Bildern, prägnanten Beispielen und einer Prise Humor.

Außerdem ist er Initiator der Ludwigshafener Finanzgespräche. Hier eine Aufzeichnung zum Reinschauen. 10. Finanzgespräch mit Dipl. Psychologin Monika Müller – Pionierin als Finanzcoach – mit dem Titel:

Ihr Geld und das Risiko – Zusammenspiel von Intuition, Ratio und Emotionen

 

Uns allen liegt am Herzen,

  • dass Menschen ihre Finanzen verstehen,
  • sich unabhängig informieren
  • und die Regie über Ihre Finanzen übernehmen.

 

Um es mit Prof. Hartmut Walz zu sagen:

Denn schließlich ist es Ihr Geld!

Würden Sie Ihr Haus ohne die Hilfe eines Architekten bauen?

Erfolgreiche Anleger haben einen privaten Finanzplan

…und Sie?

 

Jeder Unternehmer braucht einen Businessplan, jeder Bauherr einen Bauplan und selbst ein Schüler hat einen Stundenplan. Nur bei den privaten Finanzen glauben viele, auf eine Planung verzichten zu können. … Und so sieht es dann auch häufig aus: Ohne solides Fundament und auf Kante genäht.

In angelsächsischen Ländern ist es üblich zuerst zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER ® zu gehen. In Deutschland laufen die Menschen immer gleich zum Produktverkäufer, dabei erhöht eine private Finanzplanung Ihre Erfolgsaussichten um ein Vielfaches, weil

  • Sie zielgerichtet einkaufen und nicht situativ.
  • Sie keine Produkte kaufen, die Sie gar nicht brauchen.
  • Sie Kosten sparen durch gezielten Einkauf kosteneffizienter Finanzprodukte (wie ETFs oder Netto-Policen – ohne Provision)
  • Sie Übersicht und Kontrolle über Ihre Finanzen haben und ein Konzept.
  • Sie wissen, wo Sie den Hebel ansetzen müssen.

Private Finanzplanung hebel Ihr Vermögen.

Grafik: Attenton

Das neue E-Magazin „Ihr privater Finanzplan“

E-Magazin Ihr privater Finanzplan

Klicken Sie auf das Bild und schauen Sie gleich einmal rein!

Im E-Magazin erfahren Sie:

  • Wann ein privater Finanzplan Sinn macht: z.B. zur Sicherung des Ruhestands, der Vermögensnachfolge oder bei Erbe, Abfindung, Trennung.
  • Wie eine private Finanzplanung abläuft.
  • Welchen Mehrwert Ihnen meine private Finanzplanung bringt.
  • Was meine Kunden dazu sagen.
  • Warum Sie auf dieses Zeichen achten sollten.

 

Sie fragen sich: Brauche ich einen privaten Finanzplan?

Finden Sie es heraus und…

Machen Sie den Bedarfscheck!

Grafik: Canva

Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

 

Übrigens: Einen privaten Finanzplan kann sich jeder leisten!

Er kostet maximal 1 % des Vermögens. Ein Investment, dass sich auszahlt. Das gilt umso mehr, wenn Sie viele Finanzprodukte und -verträge besitzen, deren Kosten Sie nicht kennen.

Eine private Finanzplanung hat schon häufig Anleger vor teuren Fehlern bewahrt.

Mehrwert-Private-Finanzplanung

Finanzplanung – wer braucht sie und was bringt sie?

Wann brauchen Sie einen Private Finanzplan?

Haben Sie eine Antwort auf diese Fragen?

  • Wie hoch ist mein Vermögen?
  • Wie ist die Rendite meines Vermögens?
  • Wofür habe ich welchen Finanzvertrag?
  • Brauche ich alle Verträge? Fehlt etwas?
  • Welche Anlage passt zu mir?
  • Wie hoch sind meine Rentenansprüche?
  • Welche Steuern und Sozialabgaben muss ich von meiner Rente zahlen?
  • Könnte ich früher in den Ruhestand gehen?
  • Wieviel Vermögen brauche ich?
  • Wie lange reicht mein Geld?
  • Bin ich bzw. meine Familie ausreichend abgesichert,
    • … wenn ich oder mein Partner arbeitslos werden?
    • … wenn ich oder mein Partner berufsunfähig werden?
    • … wenn ich oder mein Partner versterbe?
  • Kann ich mir ein Haus leisten?
  • Wie kann ich Vermögen an Nachkommen weitergeben?
Grafik: Attenton

Der Mehrwert einer privaten Finanzplanung

Klarheit

  • wo Sie stehen,
  • wo Sie hinwollen
  • und was zu tun ist, um dahin zu gelangen.

Ordnung und System

Haben Sie den Überblick? Sind Ihre Unterlagen vollständig? Haben Sie alle Nachweise? Ich sichte Ihre
Finanzordner, erfasse alle Daten und bringe System in die Ablage.

Zusammenhänge verstehen

Verstehen Sie die finanziellen, rechtlichen und steuerlichen Zusammenhänge? Ich zeige Ihnen die
Auswirkungen Ihrer Finanzentscheidungen auf.

Zielgerichtet entscheiden

Haben Sie klare Ziele, was Sie erreichen möchten? Ich helfe Ihnen, Ihre Ziele zu formulieren als
klaren Maßstab für künftige Finanzentscheidungen.

Risiken erkennen, Fehler vermeiden

Was darf nicht passieren, damit Ihre Pläne nicht in Gefahr sind? Ich erkenne potentielle Risiken und
wie Sie diese vermeiden oder begrenzen.

Vorsorge für die Wechselfälle des Lebens

Sind Sie und Ihre Familie versorgt, wenn Sie erkranken? Wer erbt und wie hoch wäre das Erbe? Ich
rechne Ihnen Szenarien durch, nach dem Motto „Was wäre, wenn …?

Mögliche konkrete geldwerte Vorteile

  • Sie sparen Beiträge für Verträge, die Sie nicht brauchen.
  • Sie erhalten konkrete Vorschläge, wie Sie mehr Rendite und/oder weniger Risiko
    erreichen.
  • Sie vermeiden teure Fehlinvestitionen.
  • Sie sind früher entschuldet.
  • Sie können einige Jahre früher in Ruhestand gehen.

Finanzplanung ist Lebensplanung

Was wirklich zählt

Die Kosten von Finanzprodukten werden immer transparenter. Ab 2019 erhalten Geldanleger erstmals einen vollständigen Kostenausweis über das Vorjahr. Transparenz ist ein Gebot der Fairness. Kosten sind wichtig, aber nicht isoliert zu betrachten. Entscheidend ist, was hinten rauskommt und welche Leistung vom Produkt und dem Berater erbracht wird. Anleger sollten sich fragen: Welchen Nutzen erhalte ich für mein Geld?

Kostentransparenz ist ein Gebot der Fairness

Ich treffe immer wieder auf Finanzberater, die sich über die Transparenz-Pflichten beklagen. Ihre Argumentation lautet: „Wenn ich ein Auto kaufe, muss mir der Verkäufer ja auch nicht sagen, was er daran verdient. Warum muss ich als Finanzberater alle Kosten offenlegen?“

Ganz einfach:

  • Weil es den Kunden etwas angeht. Kosten von Finanzprodukten senken die Rendite und damit ein entscheidendes Leistungskriterium. Würden höhere Kosten bei Autos die PS-Zahl reduzieren, würden wir das auch wissen wollen.
  • Weil versteckte Kosten und „Kick Backs“ (Provisionen von Produktgebern an die Verkäufer) Interessenkonflikte bergen. Transparenz schafft Vertrauen.

Es ist zu begrüßen, dass der Gesetzgeber mit MIFID II und dem 2. Finanzmarkt-Novellierungs-Gesetz endlich Klarheit schafft.

 

Auf den Nutzen kommt es an

Die Höhe der Kosten allein sagt wenig aus. Entscheidend ist, welcher Nutzen ihnen gegenüberstehen. Bei der Rendite ist es ähnlich. Erst in Relation zum eingegangenen Risiko, können wir den Wert einer Rendite erkennen.

Viele Finanzprodukte halten nicht, was sie versprechen. Das gilt für erschreckend viele Produktkategorien.
  • Beteiligungen sind besonders teuer und besonders riskant (Schiffsfonds, Containerfonds, Medienfonds). Nur 5 % aller geschlossene Fonds laufen wie prospektiert.
  • Aktive Investmentfonds schaffen es nicht dauerhaft besser abzuschneiden als der Markt (Benchmark) und das, obwohl sie bis zu zehnmal so teuer sind wie passive Fonds (ETFs).
  • Zertifikate sind besonders intransparent, die in ihnen enthaltenen Wetten gehen vielfach nicht auf.
  • Selbst die Ablaufleistung konservativer Produkte wie Kapitallebensversicherungen liegt dramatisch unter den Werten, die Anlegern in Aussicht gestellt wurden.

Das es möglich ist, ordentliche Markt-Renditen bei niedrigen Kosten zu erzielen, zeigen passive Fonds (ETFs).

 

Wichtige Kriterien

Die Fixierung auf die Kosten aufgrund mangelnder Transparenz lenkt den Fokus weg von Aspekten, die mindestens so wichtig sind:

  • Finanzplan
  • Renditemotor
  • Risikoschutz
  • Anlagestrategie
  • Umsetzung

Wer Geld anlegt, braucht eine Strategie. Die geeignete Strategie ist abhängig davon, was der Anleger erreichen möchte. Finanzprodukte sind Werkzeuge, die helfen, eine Strategie umzusetzen. In Händen von Anlegern ohne Strategie richten sie mehr Schaden an, als sie nutzen.

 

Wissen Sie, was Sie suchen?

Wer nicht weiß, wo er steht und wo er hinwill, der wird nichts erreichen. Wer Finanzprodukte kauft und Verträge abschließt, ohne zu wissen, was er sucht, der wird Opfer von Produktverkäufern. Erfolg braucht Plan. Es gibt nicht das richtige oder beste Finanzprodukt. Welches Finanzprodukt geeignet und empfehlenswert ist, richtet sich nach dem Bedarf. Der wiederum ergibt sich aus der Situation (Vermögen, Einkommen, Vorwissen) und den Zielen (Zweck) des Anlegers.

Eine Private Finanzplanung ist gut investiertes Geld. Wer einen Finanzplan hat, kann Finanzprodukte zielgerichtet aussuchen und einsetzen.

 

Besitzt Ihr Finanzprodukt einen leistungsfähigen Rendite-Motor?

Wer

  • Vermögen aufbauen,
  • für das Alter vorsorgen
  • oder auch nur Vermögen erhalten möchte,

der braucht Rendite. Kalkulierbare Renditen gibt es dort, wo es Erträge gibt. Nur drei Anlageklassen besitzen kalkulierbare Erträge:

  • Anleihen und Einlagen (Zinsen)
  • Immobilien (Mieten)
  • Aktien (Gewinne / Dividenden)

Alle anderen Anlageklassen wie Gold, Kunst, Rohstoffe, Wein oder Bitcoins verfügen nicht über eigene Erträge. Wer Sie kauft, tut das in der Hoffnung, sie teurer wieder verkaufen zu können. Diese Art von Spekulation ist natürlich auch mit Anleihen, Immobilien oder Aktien möglich. Deshalb kommt es nicht nur auf die Anlageklasse an, sondern auch wie man damit umgeht. Investoren denken langfristig und agieren mit ruhiger Hand.

Produkte, die auf Spekulation beruhen wie Optionsscheine, CFDs, Zertifikate oder Rohstoffe, bieten keinen kalkulierbaren Renditebeitrag, sondern nur Gelegenheitsgewinne, die sich nicht wiederholen lassen.

Produkte, die auf Zinsanlagen setzten, wie Kapitallebensversicherungen, Rentenfonds oder Banksparpläne. Besitzen beim aktuellen Zinsniveau keinen ausreichend starken Motor, um Leistung zu bringen.

Wie verheerend sich eine Kombination von schwachem Rendite-Motor und hohen Kosten auswirkt, das zeigt die Entwicklung der Lebensversicherungen.

 

Wie steht es um den Risikoschutz?

Rendite ist eine Funktion von Risiko: Keine Rendite ohne Risiko. Umgekehrt gilt das leider nicht. In Folge der massiven Eingriffe der Notenbanken werden viele Risiken beim Geld verleihen nicht adäquat bezahlt. Seien Sie vorsichtig, schwachen Schuldnern Geld zu leihen.

Viele Anleger versäumen es, ihre Anlagen breit zu streuen. Sie setzen auf Einzelaktien, Branchenfonds oder bestimmte Länder. Wer nur deutsche Aktien kauft, lässt 97 % der Aktien weltweit außen vor. Risiken, die durch Streuung „wegdiversifiziert“ werden können, werden in der Finanzwissenschaft „unsystematische“ Risiken genannt. Mit ihnen lässt sich nicht systematisch eine Rendite erzielen.

Besonders tückisch ist unangemessenes Risiko, das nicht zum Anleger oder seiner Situation passt. Manifestiert sich das Risiko in fallenden Kursen, führt das nicht selten zu Panikreaktionen. Der Anleger schädigt sich durch eigenes Verhalten.

Beliebt, aber unnötig, sind Garantien bei Langfristanlagen. Wer in der Vergangenheit in den Weltaktienindex oder den Dax investiert hat und mindestens fünfzehn Jahre nicht verkauft hat, hat noch nie einen Verlust gemacht. Garantien kosten Geld und Performance, das können Sie sich sparen.

Den besten Risikoschutz bietet eine maßgeschneiderte Anlagestrategie, die zum Risikoprofil des Anlegers passt, ein gut diversifiziertes Portfolio und professionelle Begleitung durch einen erfahrenen Berater.

 

Hält die Anlagestrategie, was sie verspricht?

Der größte Kritikpunkt an aktiven Anlagestrategien und Fonds sind nicht einmal die Kosten. Es ist vielmehr die Tatsache, dass sie nicht halten, was sie versprechen. Nur 15 % aller aktiven Fonds schlagen den Marktindex und das nicht mal dauerhaft. Passive Strategien versprechen weniger, aber halten mehr. Anleger partizipieren so am Markt.

Zum Wesen einer Strategie gehört es, systematisch vorzugehen. Viele Finanzprodukte enthalten kurzfristige Wetten (Zertifikate), andere basieren auf Prognosen (aktive Fonds) und hoher Aktivität (Trading, Timing).

99 % aller Fonds und Altersvorsorgeprodukte setzen auf aktives Management und das obwohl nachweislich nur wenige ihr Leistungsversprechen, eine Benchmark zu schlagen, erfüllen.

 

Setzen Sie Ihre Strategie auch konsequent um?

Ein Finanzplan und eine Anlagestrategie sind nur so gut, wie ihre Umsetzung. Und daran mangelt es in der Praxis. So haben Professoren die Depots von Anlegern bei Direktbanken untersucht.  Sie stellten fest, dass viele Anleger mittlerweile auf die kostengünstigen ETFs setzen. Doch statt diese zu halten versuchten sich viele im Trading. Dass die ETFs so billig sind, animiert sie geradezu. Mit fatalem Ergebnis: Geringere Renditen bei höherem Risiko.

Emotionale Bindungen zu bestimmten Anlagen können verhängnisvoll sein. Wir hängen an einer Idee, haben Werte geerbt oder sind nicht bereit, Anlagen mit Verlust zu verkaufen. Im Ergebnis werden so sinnvolle Strategien nicht konsequent umgesetzt.

Hinzu kommen

  • operative Fragen (Wie eröffne ich ein Depot? Wie finde ich das richtige Produkt?)
  • rechtliche Aspekte (Gemeinschaftsdepot, Sondervermögen, Vollmachten)
  • und steuerliche Fragen (neue Gesetze, Verlusttöpfe, Quellensteuer, Abgeltungssteuer).

All diese Themen kann man im do-it-yourself bewältigen. Doch auch das kostet Energie und Zeit, birgt operative Risiken und ist nicht selten mit einem Gefühl der Unsicherheit verbunden.

 

FAZIT

Wer Geld anlegt muss auf viele Faktoren achten. Kosten gehen zu Lasten der Rendite. Daher ist es empfehlenswert sich genau zu überlegen, wofür es lohnt zu zahlen, entscheiden ist der Nutzen:

Private Finanzplanung: Überblick und Orientierung

Finanzprodukt: Performance (Rendite, Schutz, Baustein für die Strategie)

Beratung: Von Produktherstellern unabhängige Empfehlungen im Interesse des Kunden

Umsetzung: Depoteinrichtung und Order, Vertragsgestaltung

Depot: Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren

Begleitung: erfahrener Berater, der den Anleger und seine Situation kennt und für Fragen und Gespräche zur Verfügung steht. Schutz vor Fehlern.

Serviceleistungen: Reporting, Vollmacht, Freistellungsauftrag, Steuerbescheinigung

 

Kosten bei der Geldanlage: Auf den Nutzen kommt es an!

 

 

Wie Frau erfolgreich Finanzentscheidungen trifft

Finanzen gelten nicht als Domäne der Frauen. Völlig zu unrecht. Ich erlebe in meiner Praxis, wie Frauen sehr verantwortungsbewusst mit Geld umgehen. Frauen agieren oft ruhiger und disziplinierter. Ihnen fehlt manchmal lediglich Erfahrung und Zutrauen in ihre Fähigkeiten. Sich seiner Schwäche bewusst zu sein, muss kein Nachteil sein. Männer neigen zur Selbstüberschätzung. Das führt zu Fehlern. Wer klug entscheidet, kann das Spiel zu seinen Gunsten verändern.

„Nicht die Verhältnisse bestimmen Dein Leben, sondern Deine Entscheidungen.“ Tony Robins

 

Change the Game

Die Finanzmärkte faszinieren vornehmlich Männer, das zeigt sich in der Sprache:

  • den Index schlagen
  • den Markt timen und outperformen
  • aktives Management

Vielen Menschen, darunter vielen Frauen, ist diese Welt suspekt. Doch bei Finanzen geht es nicht darum was Finanzmärkte machen, was der Finanzberater empfiehlt oder Ihr Nachbar denkt. Es geht einzig darum, was Ihnen wichtig ist und wie Sie Ihr Leben gestalten. Unsere Finanzentscheidungen haben Einfluss auf unseren Lebensstandard, unsere Handlungsoptionen und unsere Unabhängigkeit. Wer das Spiel zu seinen Gunsten verändern will, tut gut daran, sich auf das zu konzentrieren, was Frau selber beeinflussen kann.

Konzentrieren Sie sich auf das was Sie selber beeinflussen.

 

  1. Selbst-Bewusstsein in der Beziehung

Geld ist ein Beziehungsthema. Wie ist Ihre Beziehung zu Geld? Wofür ist Ihnen Geld wichtig? Welche Rolle spielt Geld in Ihrem Leben? Jeder hat eine ganz eigene Vorstellung von Geld. Da Geld abstrakt ist wirkt es wie eine Leinwand. Wir projizieren unsere Ängste, Hoffnungen und Sorgen darauf.

Was wir über Geld denken sagt mehr über uns als über Geld.

Nur wer reflektiert ist und seine Beziehung zu Geld geklärt hat, kann souverän damit umgehen. Dies gilt besonders, wenn Partner gemeinsam entscheiden. In der Ehe kommen Partner aus verschiedenen Familien zusammen. Sie bringen ihre Geschichte zu Geld mit, oft ungeklärte Konflikte. Unser Verhältnis zu Geld prägt sich in der Kindheit. Wir lernen indem wir nachahmen. Wir entwickeln unbewusst Glaubenssätze, die unser Verhalten mit Geld lenken. Sie können Erfolg beflügeln oder blockieren.

  • Mit wem können Sie über Geld sprechen?
  • Wofür ist Ihnen Geld wichtig?
  • Wie sprechen Sie mit Ihren Kindern über Geld?

 

  1. Gehe nie einkaufen ohne Einkaufszettel

Ziele sind echte Game-Changer. Wer weiß, was er will, ist dem anderen überlegen. Die wenigsten Menschen haben konkrete Finanz-Ziele. Es gilt zunächst herauszufinden, was Sie wollen. Ziele funktionieren, wenn sie konkret und motivierend sind. Konkret bedeutet messbar und terminiert, motivierend bedeutet Sinn machen und Energie freisetzen.

Ziele definieren klingt einfacher als es ist. Wir tun uns schwer damit. Im Dialog mit einem Freund, Coach oder Berater fällt es uns leichter. Auch methodisch gibt es Kniffe. Uns ist meist klarer, was wir nicht wollen. Der geniale Bildhauer Michelangelo hat die „Negativ-Methode“ anschaulich beschrieben. Auf die Frage, wie es ihm gelungen ist, eine perfekte Statue wie den David zu erschaffen, antwortete er:

„Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte“

Einfach in eine Bank zu laufen, ist genauso gefährlich, wie ohne Einkaufszettel in einen Supermarkt zu gehen. Sie haben immer etwas im Korb, das Sie nicht brauchen. Bankberater sind Verkäufer. Sie lieben Kunden, die nicht wissen, was sie wollen, denn der Bankberater hat klare Vertriebsvorgaben. Wenn Sie jedoch das Ziel vorgeben, werden Sie auf Augenhöhe mit Ihrem Berater sein.

  • Wissen Sie, wo Sie stehen?
  • Haben Sie ein konkretes Finanz-Ziel?
  • Welche Bedeutung hat das Ziel für Ihr Leben?

 

  1. Frage nie Deinen Friseur, ob Du eine neue Frisur brauchst

 

Diese Warnung stammt vom legendären Investor Warren Buffet, einem der reichsten Menschen der Welt. Er hat ein Vermögen gemacht mit Investments in Unternehmen. Es gibt Tausende von Finanzprodukten, täglich werden neue kreiert. Alle wollen an den Mann – bzw. die Frau – gebracht werden, deshalb unterhalten Banken Filialen und Versicherungen Agenturen. Und deshalb zahlen die Produzenten von Finanzprodukten Provisionen und Kick-Backs an die Verkäufer ihrer Produkte. So funktioniert Finanzberatung in Deutschland.

You get what you pay for. Wer unabhängige Beratung sucht, handelt klug seinen Berater direkt dafür zu bezahlen.

Sie wünschen unabhängige Beratung? Diese erhalten Sie bei Honorarberatern. Als Kunde zahlen Sie Ihren Berater direkt für die Beratungsleistung, klar und transparent. Im Gegenzug erhalten Sie Zugang zu Finanzprodukten, die keine Vertriebsprovision enthalten, sogenannte „Netto-Produkte“. Sie werden staunen, wieviel günstiger diese sind. Produkte werden Ihnen nur empfohlen, wenn sie für Sie Sinn machen. Wieviel Finanzprodukte haben Sie, von denen Sie gar nicht wissen wofür?

Brauchen Sie Überblick über Ihre Finanzen und einen Plan, dann empfehlen sich zertifizierte Finanzplaner, die ebenfalls auf Honorarbasis arbeiten. Diese helfen Ihnen erst einmal einen Finanzplan zu erstellen, ohne Finanzprodukte zu vermitteln. Für hohe Qualifikation, ganzheitliche Betrachtung und klare Ethikstandards steht der internationale Standard „Certified Financial Planner (CFP)“.

  • Wissen Sie, von wem Ihr Finanzberater Geld erhält?
  • Kennen Sie die Kosten Ihrer Finanzprodukte?
  • Haben Sie einen unabhängigen Berater?

 

FAZIT

Halten Sie es wie John D. Rockefeller

„Lieber eine Stunde nachdenken über Geld, als eine Stunde für Geld arbeiten.“

Aber machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken über das, was Ihnen wichtig ist und versuchen Sie nicht, es anderen recht zu machen.

Das ist übrigens kein Widerspruch zu einer guten Partnerschaft. Gute gemeinsame Lösungen berücksichtigen die Bedürfnisse beider Partner und dazu ist ein gesundes Selbst-Bewusstsein Voraussetzung. Jeder Partner hat eine eigene Perspektive und Interessen. Das ist völlig normal. Wie eine Kommunikation zu Geld in einer Paar-Beziehung gelingen kann, dazu finden Sie Anregungen in meinem Beitrag: Wie spreche ich mit meinem Partner über Geld?

 

Wie treffen Sie Finanzentscheidungen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Worauf suchen Sie eine Antwort?

 

Robuste Lösungen halten länger

Wer eine lange Reise antritt, der braucht robustes Schuhwerk. Schuhe, die lange halten und gut passen. Erfahrene Wanderer wissen: Outdoor-Mode ist für Spaziergänger, aber auf langen Reisen, ist Bewährtes vorzuziehen. Wer Vermögen aufbaut oder für das Alter vorsorgt, begibt sich auf eine lange Reise über Jahrzehnte. Auch er braucht robuste Lösungen, die halten.

 

Die Lösung muss zum Problem passen

Wer kurzfristiges Trading betreibt, Börse als Hobby sieht oder seinen Nachbarn beeindrucken möchte, der sucht die perfekte Lösung: Das perfekte Timing, das nächste große Ding, die nächste Welle, die er reiten könnte. Motiv ist es, dazu zu gehören und andere zu beeindrucken. Viele Finanzprodukte befriedigen diese Bedürfnisse. Die Finanzindustrie bietet großartige Unterhaltung.

Wer jedoch das Ziel hat, langfristig und systematisch Vermögen aufzubauen oder vorhandenes Vermögen zu bewahren, der braucht eine robuste Lösung, die etwas aushält und die durchhält. Genau wie beim Wetter gibt es an den Kapitalmärkten Zyklen und Kapriolen. Phasen starker Überhitzung und Temperaturstürze (Crashs), laue Frühlingstage und raue Herbststürme.

 

Gibt es die perfekte Lösung?

Wer für jede Situation den perfekten Schuh braucht, der stößt schnell an Grenzen. Oder wie viele Paar Schuhe wollen Sie auf Ihrer Wanderung mitschleppen? Gesucht ist ein Allwetter-Schuh. Doch der kann eben nicht – wie von manchen Verkäufern versprochen – perfekt in allen Lagen sein. Wohl aber robust, denn unverzichtbar ist, dass er hält. Perfektes ist oft zu fragil.

Misstrauen Sie allen Angeboten, die Ihnen die perfekte Lösung für jede Börsenlage versprechen.

 

Aktien haben sich langfristig bewährt

Innovationen sind wichtige Impulse, doch wenn es darauf ankommt, verlasse ich mich lieber auf Bewährtes. Und beim Vermögenserhalt und der Altersvorsorge geht es um viel, um die finanzielle Basis für Ihre Lebensqualität.

Beim Vermögensaufbau und der Altersvorsorge sollten Sie auf Bewährtes setzen.

Vermögenswerte (Assets), die sich seit Jahrhunderten bewährt haben sind:

  • Cash und Einlagen
  • Renten (Anleihen)
  • Immobilien
  • Aktien
  • Gold

Gläubigerpapiere, wie Anleihen, gab es bereits im Mittelalter und Beteiligungen, wie Aktien, schon seit 400 Jahren. Gold, Geld und Immobilien sind noch älter.

Aktien sind vielen suspekt. Sie gelten als spekulativ und risikoreich. Doch gerade bei langen Anlagezeiträumen erwiesen Sie sich als besonders robust. Dies zeigt eindrucksvoll der Chart des Weltaktienindex, MSCI World, seit 1970.

Quelle: Dimensional Fund Advisors. MSCI World Index enthält über 1.600 größten Aktien aus den 23 größten Industrieländern der Welt. Ein guter Indikator für den Weltaktienmarkt. Zum Vergleich: Der viel bekanntere DAX enthält nur die 30 größten Aktien aus Deutschland.

Ölkrise, Schwarzer Montag, Mauerfall, Asienkrise, Russlandkrise, Jahr 2000 Panik, Dotcom-Blase, 9/11, Irakkrieg, Finanz- und Schuldenkrise, Brexit, Donald Trump … All diese Krisen, Kriege, Terroranschläge und Katastrophen konnten es nicht verhindern, dass der Weltaktienindex heute auf Höchstkurs steht. Auch wenn Kurse der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft darstellen, der Weltaktienindex erwies sich als robust. Nach jedem Einbruch haben sich die Kurse wieder erholt. Panik war stets ein schlechter Ratgeber. Wer durchgehalten hat, das zeigt der Chart, wurde belohnt. Er konnte sein Vermögen langfristig mehren. Aus einem in 1970 investierten Euro wären heute 35 Euro geworden. Rechnet man die Inflation heraus, hätte sich seine Investition immer noch verzehnfacht.

Das ist übrigens nicht das Resultat geschickter Selektion oder geschickten Timings, sondern das Ergebnis von Kaufen und Halten (Passives Investieren). Anlegen mit ruhiger Hand und Durchhaltevermögen.

 

Bewährte Vehikel für Privatanleger

Als Vehikel zur Investition haben sich für Privatanleger Investmentfonds bewährt. Sie ermöglichen:

  • Breite Streuung bei kleinem Kapitaleinsatz
  • Rechtlicher Schutz vor Pleite des Verwalters durch Sondervermögen
  • Hohe Liquidität durch tägliche Rückgabeoption bzw. Börsenhandel

 

Ein Wort zu Immobilien

Auch Immobilien haben sich als krisenfest erwiesen. Diese Aussage gilt für die Assetklasse. Doch Vorsicht, was für die Assetklasse als Ganzes richtig ist, kann sich im konkreten Einzelfall als falsch erweisen. Die Lage ist entscheidend. Nord oder Süd, Großstadt oder Provinz, Preise entwickeln sich unterschiedlich. Da Immobilien viel Kapital binden (mangelnde Risikostreuung) und teilweise kreditfinanziert werden, sind die Auswirkungen gravierend, wenn etwas schiefläuft.

Immobilien und Aktien erfordern beide unternehmerisches Risiko und Engagement. Mieten fließen nicht von selber. Sie sind das Resultat unternehmerischer Entscheidungen, wie Finanzierung, Vermietung, Instandhaltung und Pflege.

 

Wichtiger als das Schuhwerk bleibt die Karte

Ist das Schuhwerk noch so gut, er wird nicht an sein Ziel kommen, wenn  dem Wanderer die Orientierung fehlt. Schuhe, wie Finanzprodukte, sind nur Hilfsmittel – wichtige Werkzeuge, aber auch nicht mehr. Sie ersetzen keine Karte und keinen Kompass. Legen Sie daher zunächst Ihre Route fest. Erst wenn Sie wissen,

  • wo Sie hinwollen,
  • durch welches Gelände Ihr Weg führt
  • und wie lange Sie unterwegs sein werden

sollten Sie Ihr Schuhwerk oder Finanzprodukt wählen.

Für Anleger gilt: Finanzprodukte ersetzen keine Finanzplanung. Nur wer weiß, wo er hinwill, kann entscheiden, was er braucht.

Der Schuh muss dem Wanderer passen

Der Schuh muss nicht nur halten, er sollte auch passen. Nichts ist qualvoller als ein Schuh der zu eng ist oder zu weit. Schmerzhafte Blasen bereiten seinem Träger Pein.

So wie jeder Mensch eine andere Fuß-Form hat, so hat jeder auch eine andere finanzielle Risikobereitschaft und eine individuelle Ausgangssituation. Es lohnt sich, die Anlagestrategie und Asset-Allokation hierauf anzupassen. Es erhöht die Chance, dass der Anleger durchhält und nicht auf halber Strecke aussteigt, weil ihn der Schuh zu sehr drückt.

 

Erfahrung zahlt sich aus

Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Ein erfahrener Begleiter an Ihrer Seite

  • gibt Sicherheit
  • vermeidet Fehler
  • und hilft, Ihr Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren.

Auch dieses Prinzip hat sich bewährt.

 

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wo setzen Sie auf robuste Lösungen?

 

 

 

 

 

 

Hilfe meine Lebensversicherung wird fällig

Täglich werden Lebensversicherungen fällig und lösen manche Frage aus: „Was soll ich tun? Soll ich das Kapital nehmen oder die Rente? Welche Alternativen gibt es und wo erhalte ich unabhängigen Rat? Die Versicherungsgesellschaft möchte das Geld im Haus behalten. Mein Nachbar ist Immobilienmakler und hat mir eine Immobilie empfohlen, mein Kollege setzt auf Aktien und meine Erben möchten, dass ich das Kapital erhalte. Doch was will ich?“

 

Sind Sie betroffen?

Lebensversicherungen im Wert von über 80 Milliarden Euro werden jährlich fällig. Statistisch gesehen, hat jeder Deutsche mehr als eine Lebensversicherung. Das hat Tradition, seit 1892 gibt es Lebensversicherungen in Deutschland, schon unsere Großeltern kannten sie. Heerscharen von Finanzvertrieben, haben sie unter das Volk gebracht. In den letzten Jahren ging der Trend zu Rentenversicherungen. Diese sind von vornherein so konstruiert, dass ab Fälligkeit (im Alter) eine lebenslange Rente gezahlt wird. Der Versicherungsnehmer hat jedoch ein Kapitalwahlrecht und kann sich, statt der Rente, alternativ, das Kapital auszahlen lassen.

 

Ihre Ausgangssituation

Wer entscheiden will, sollte die Fakten kennen. Können Sie diese drei Fragen zu Ihrem Vertrag beantworten?

  • Wie hoch wäre die Kapitalabfindung?
  • Wie hoch ist die monatliche Rentenzahlung, wenn Sie die Kapitalabfindung nicht wählen?
  • Bis wann müssen Sie das entscheiden (Frist der Versicherung)?

Bei Rentenversicherungen bekommen Sie standardmäßig eine Rente. Machen Sie von Ihrem Kapitalwahlrecht Gebrauch, ist die Frist zu beachten. Bei Kapital-Lebensversicherungen werden automatisch ausgezahlt. Sie erhalten jedoch im Regelfall ein Angebot für eine Sofortrente. (Achtung: Es wird erneut Provision fällig.) Eine Sofortrente wandelt eine Einmalzahlung in eine sofort beginnende lebenslange Rente um.

Wenn Sie die Fragen nicht beantworten können, stellen Sie die Fragen genauso Ihrer Versicherung. Sie brauchen die Fakten. Nur so ist es möglich, das Angebot Ihrer Versicherung mit anderen Angeboten zu vergleichen. Dieser Schritt macht erst Sinn, wenn Sie sicher wissen, dass Sie eine Rente brauchen und in welcher Höhe.

 

Welches Problem wollen Sie lösen?

Welche Lösung für Sie geeignet ist, hängt davon ab, was Sie erreichen wollen. Brauchen Sie das Geld eigentlich gar nicht und wollen es nur nicht zinslos rumliegen lassen? Dann haben Sie ein Luxusproblem und können sich gleich, den Anlagealternativen zuwenden. Die meisten Menschen brauchen das Geld,

  • um Ihre Rente aufzustocken
  • um Ihren Immobilienkredit zu tilgen
  • um das Haus zu renovieren
  • um den Kindern eine Starthilfe zu geben
  • um eine Reserve zu haben für unerwartete Kosten wie beispielsweise Pflege

Und vieles mehr. Welches Problem wollen Sie lösen?  Wozu benötigen Sie das Geld?

 

Wissen Sie wo Sie stehen?

Vielleicht brauchen Sie erst noch ein paar Informationen. Nehmen wir den ersten Punkt „die Rente aufstocken“. Wissen Sie,

  • wie hoch Ihre Rentenansprüche sind?
  • wieviel Sie momentan und im Ruhestand zum Lebensunterhalt brauchen?
  • wie sehr die Inflation über Jahrzehnte an Ihrer Kaufkraft zehrt?

Es ist gar nicht so leicht zu beantworten, wo wir finanziell stehen:

Wer nicht weiß, wo er steht, tut sich schwer, Finanzentscheidungen zu treffen.

 

Wie Sie vorgehen können

Drei Dinge gilt es zu verstehen:

1.       Die eigene Situation (Vermögen, Ein-/Ausgaben, Ansprüche, Verpflichtungen)

2.       Sich und ggf. seinen Partner (Wie ticken wir? Wie sehen wir Risiko? Was ist uns wichtig?)

3.       Die Alternativen (Formen der Geldanlage, Angebote)

Die Reihenfolge ist wichtig. Wer mit den Alternativen anfängt, dem fehlen die Kriterien zu entscheiden. Wichtiger als hohe Renditeversprechen sind Ihre Ziele. Wer gleich zu Punkt 3 übergeht, ist leichte Beute für Finanzvertriebe, die mit dem Verkauf von Finanzprodukten auf Provision Ihr Geld verdienen.

Unabhängigen Rat gibt es bei:

Achten Sie hierauf:

  • Sucht der Berater eine Lösung, die zu Ihnen und Ihrer Situation passt und spricht er eine verständliche Sprache?
  • Nimmt er sich Zeit und setzt er Sie nicht unter Druck?
  • Legt er alle Kosten transparent offen?

Die Null-Zins-Politik und Ihre Folgen

Manche Besitzer von Lebens- und Rentenversicherungen sind geschockt, wenn Sie erfahren, wie wenig Sie aus Ihren Lebensversicherungsverträgen rausbekommen. Nicht selten beträgt der Rückkaufswert bzw. die Kapitalabfindung bis zur Hälfte dessen, was die Verkäufer der Policen einst in Aussicht gestellt (nicht garantiert) haben. Das wirkt sich gravierend auf den Ruhestand aus. Besonders hart trifft es Immobilienbesitzer, die die Tilgung Ihres Darlehens gegen Lebensversicherung ausgesetzt haben. Statt schuldenfrei zu sein, müssen Sie nun ein neues Darlehen für die Restschuld aufnehmen.

Die Versicherungsgesellschaften schieben diese Entwicklung auf die niedrigen Zinsen. Sicherlich konnte niemand mit Null-Zinsen rechnen, doch nun rächt sich die einseitige Anlagepolitik und die hohen Kosten für den Vertrieb. Die Versicherungsgesellschaften bewegen sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Verbraucher haben das Nachsehen.

Neuverträge in klassische Lebensversicherungen sind völlig unattraktiv. Altverträge mit hohen Garantiezinsen versuchen sie loszuwerden (Run off), was ein fatales Signal an Kunden ist. Die Vertriebe setzen auf Indexpolicen und Fonds-Renten. Verbraucher fragen sich zu Recht, ob Sie damit diesmal besser fahren. Das Kostenproblem bleibt. Lesen Sie dazu:  Wie Sie mit drei einfachen Fragen, teure Fehler bei Finanzanlagen vermeiden.

Böses Erwachen bei Lebensversicherungen – Lassen Sie Ihre Verträge unabhängig überprüfen.

 

Prüfen Sie Ihre laufenden Verträge

Machen Sie den Kurzcheck:

  • Was habe ich eingezahlt?
  • Was bekomme ich raus, wenn ich aussteige (Rückkaufswert)?

Ein starkes Indiz für zu hohe Kosten ist es, wenn der Rückkaufswert auch nach Jahren immer noch unter dem Betrag Ihrer Einzahlungen liegt. Die Provisionen für Vermittler und Versicherung lasten schwer. Sie werden laufend den Verträgen entnommen. Es gibt eine Vielzahl von Kosten, die in der Vergangenheit nur mangelhaft ausgewiesen wurden. Beachten Sie auch, dass es mehrere Kosten-Ebenen geben kann, so bei Fonds-Renten. Es fallen Kosten für die Versicherung und für die Fonds an. Letztere werden bei Abschluss der Versicherung meist nicht benannt. Informationen zum Rückkaufswert finden Sie auf Ihrer jährlichen Standmitteilung.

Versicherungen machen es schwer, die Kosten zu ermitteln. Holen Sie sich Rat, aber achten Sie darauf, dass der Berater unabhängig ist. Ihr Versicherungsverkäufer erleidet finanzielle Einbußen, wenn Sie aussteigen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die es zu prüfen gilt:

  • unverändert weiterlaufen lassen
  • Beitrag reduzieren oder aussetzen
  • Versicherung verkaufen
  • Versicherung kündigen
  • Möglicherweise Versicherung widerrufen, wenn möglich.

 

Neben der Rendite, sind steuerliche Aspekte und der Verlust von Versicherungsschutz (Todesfall und ggf. BUZ) zu bedenken.

Es geht um viel Geld. Handeln Sie mit Bedacht.

1.       Klären Sie die Fakten Ihres Vertrages

2.       Klären Sie Ihren Bedarf am besten mit einem unabhängigen zertifizierten Finanzplaner.

3.       Lassen Sie den Vertrag unabhängig überprüfen und prüfen Sie Ihre Optionen.

So kommen Sie zu Entscheidungen, die Sie später nicht bereuen.

 

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Clever anlegen: Die Igel-Strategie

„Ich bin schon da!“ ruft der Igel. Kennen Sie die Geschichte vom Hasen und dem Igel, die ein Wettrennen veranstalten? Der Igel gewinnt ohne sich groß anzustrengen, während der Hase sich völlig verausgabt. Was können Sie als Anleger daraus lernen? Heute zeige ich Ihnen wie Sie – ganz legal und ohne Trickserei – 90 % der Anleger hinter sich lassen mit der Igelstrategie.

Die Geschichte wurde bekannt durch die Gebrüder Grimm. Eine Kurzfassung finden im Anhang am Ende dieses Beitrags.

Hasen machen Fehler

Der Hase wollte unbedingt gewinnen. Ein Typ mit echter Sieger-Mentalität, langen Beinen und Tatkraft. Sein Motiv: Erster sein, den Igel schlagen. Völlig überzeugt von seinen Fähigkeiten und der Überlegenheit seiner langen Beine, rannte er drauflos. Ein Scheitern konnte er nicht akzeptieren. Selbst als er wiederholt das Rennen verloren hatte, trat er mit unveränderter Strategie erneut an und verausgabte sich völlig.

Auch an der Börse finden wir jede Menge aktiver Anleger und Finanzprofis, deren Motiv es ist, besser zu sein als der Durchschnitt. Als Messlatte (Benchmark) dient ihnen ein Index (z.B. Dax, Euro Stoxx, MSC World). Aktive Anleger versuchen, durch geschicktes Trading (Market-Timing) oder Auswahl (Stock-Picking) bewusst vom Index abzuweichen und dadurch eine Outperformance zu erreichen.

Wer will schon Durchschnitt sein? Warum alle den Index schlagen wollen.

Aktive Anleger sind überzeugt von der Richtigkeit ihres Tuns, statt langer Beine verlassen sie sich auf:

  • Charts und Analysen
  • Experten und Medien
  • Aktionismus und Glück

Besonders tragisch ist, dass sie nicht innehalten und ihr Verhalten überdenken. Trotz Niederlagen rennen sie unverdrossen weiter drauflos im Glauben, dass sie nur schneller rennen müssen, um erfolgreich zu sein.

 „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Albert Einstein

Selbstüberschätzung

Die Börse zieht „Sieger-Typen“ magisch an. Sie ist nichts für Angsthasen. Traden, also Handeln, lautet die Devise. Wer sich nur intensiv genug einarbeitet und etwas riskiert, der gewinnt, so das Narrativ. Dabei geht es den Akteuren wie französischen Liebhabern oder deutschen Autofahrern, 80 % halten sich für überdurchschnittlich gut. Doch wer in der Schule aufgepasst hat, weiß, dass es nur 50% sein können. Ein klarer Fall von Overconfidence-Bias, so nennt das die Wissenschaft, die sich mit Verhaltens-Fehlern beschäftigt, Behavioral Finance.

Handeln kostet

Unterschätzt werden regelmäßig die Kosten des Handelns. Jede Transaktion kostet Geld, das gilt immer. Aber nicht jede Transaktion ist erfolgreich und bringt Geld. Wer viel handelt muss viel richtigmachen, sonst fressen die Kosten die Performance auf. Aber wer macht schon alles richtig? Selbst wer relativ oft richtig entscheidet, unterliegt der Gefahr mit einer falschen Entscheidung den Erfolg wieder zunichte zu machen. Zufallserfolge steigern die Selbstüberschätzung, neigen wir doch dazu, Erfolge unserem Können und Misserfolge, den Umständen zuzurechnen.

Selbst Profis scheitern

Dass private Anleger bei dem Versuch scheitern, den Markt zu schlagen, erscheint verständlich – aber Experten wie Fondsmanager? Sollten diese nicht mit all ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und Finanzkraft ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielen? Der Grund für ihr Scheitern hat zwei einfache Ursachen:

  • Niemand kann die Zukunft vorhersehen.
  • Nicht nur die Transaktionen kosten Geld, auch die Fondsmanager lassen sich ihre Tätigkeit entlohnen. Das geht direkt zu Lasten der Performance ihrer Kunden.

Dr. Marc Ortmann kommt in einer Studie über die Kosten von Altersvorsorgeprodukten auf laufende Kosten von im Durchschnitt ca. 3,5 % p.a. bei Aktienfonds. Die müssen Fondsmanager erst einmal durch geniale Entscheidungen aufholen, um überhaupt die Performance ihres Vergleichsindexes zu schlagen. Kein Wunder, dass das nur sehr selten gelingt. Vermutlich auch das eher Zufall, denn kontinuierlich über einen längeren Zeitraum schafft es kaum ein Fondsmanager, zu reüssieren.

Viele Studien haben das nachgewiesen. Jährlich untersucht das S&P mit der SPIVA Scorecard. Weitere Studien finden Sie im Anhang am Ende des Beitrags.

 

85% der aktiven Fondsmanger scheitern, Ihren Vergleichsindex zu schlagen.

 

Die Igel-Strategie – weniger ist mehr

Während der Hase blind drauflosrennt, hat sich der Igel eine Strategie überlegt. Sie brauchen dazu keinen zweiten Igel, der den Hasen täuscht, sondern nur einen passiven Fonds, der den Index abbildet. Es sind keine Tricks nötig, aber Disziplin erforderlich.  Es bedeutet auf alles zu verzichten, an das der Hase glaubt:

  • Prognosen
  • Trading
  • Timing
  • StockPicking

und damit die Chance, besser abzuschneiden als der Index.

Paradox: Wer mit weniger zufrieden ist, erreicht mehr. Passives Investieren lohnt sich.

 

Die Strategie ist unter der Bezeichnung Passives Investieren, Prognosefreies Investieren oder Indexing bekannt. Sie lässt sich kostengünstig mit ETFs (Exchange Trading Funds) und Indexfonds umsetzen. Diese bilden einen Index nach mit dem Ziel, die gleiche Performance zu erreichen. Dabei gilt: Kaufen und Halten, statt rein und raus. Denn wie sagt schon eine Alte Börsenregel: „Hin und her macht Taschen leer.“

Anmerkung:

Da ich Ihnen keine Märchen erzählen möchte, gehört zur Wahrheit, dass jeder Vergleich hinkt. Positiv ist, dass Sie keine Tricks anwenden müssen, um besser abzuschneiden als die meisten aktiven Fondsmanger. Natürlich gibt es Ausnahmen. Um herauszufinden ob es sich dabei um Zufall handelt oder um Können bräuchten wir sehr lange Beobachtungszeiträume. Ein Gedankenexperiment:

Wenn von  10.000 Fondsmanager jedes Jahr die Hälfte wetten, dass der Index steigt, liegen 50% richtig und 50 % falsch. Das bedeutet:

  1. Jahr 10.000 Fondsmanager: 5.000 liegen 1 xrichtig
  2. Jahr  5.000 Fondsmanager: 2.500 liegen 2 xrichtig
  3. Jahr 2.500 Fondsmanager: 1.250 liegen 3x richtig
  4. Jahr 1.250 Fondsmanager: 725 liegen 4 x richtig
  5. Jahr 725 Fondsmanager: 362 liegen 5 x richtig
  6. Jahr 362 Fondsmanager: 181 liegen 6 x richtig
  7. Jahr 181 Fondsmanager: 90 liegen 7 x richtig
  8. Jahr 90 Fondsmanager: 45 liegen 8 x richtig
  9. Jahr 45 Fondsmanager: 22 liegen 9 x richtig
  10. Jahr 22 Fondsmanager: 11 liegen 10 x richtig

Nach 10 Jahren gibt es immer noch 11 Fondsmanager, die zehnmal hintereinander richtig lagen. Alles im Bereich des Zufalls und noch und kein Beweis von Können. In den Medien jedoch würden diese Fondsmanager längst als Börsengurus gefeiert werden.

Hase oder Igel?

Wie halten Sie es? Kennen Sie die Performance Ihrer Anlagen? Studien haben gezeigt, dass private Anleger die Performance Ihrer Anlagen oft nicht kennen. Aufgefordert sie zu schätzen, neigen sie dazu, diese stark zu überschätzen. Die Realität sieht meist weniger rosig aus.

Welcher Typ sind Sie? Wollen Sie unbedingt gewinnen? Ist es Ihnen wichtig den Index zu schlagen? Oder geben Sie sich mit dem Durchschnitt zufrieden. Aktien weltweit haben langfristig immerhin zwischen 7 und 10% p.a. gebracht, je nach untersuchtem Zeitraum.

 

 

 

Anhang

Die Geschichte „Hase und Igel“ zum Nachlesen

Der Hase macht sich über die schiefen Beine des Igels lustig. Dieser fordert ihn daraufhin zu einem Wettrennen auf. Der Igel, aufgrund seiner kurzen Beine nahezu chancenlos ersinnt eine List. Er ruft seine Frau, die ihm zum Verwechseln ähnlichsieht und postiert sie am anderen Ende des Ackers. Als das Rennen beginnt läuft der Hase wie von der Tarantel gestochen los und lässt den Igel weit hinter sich. Am Ende der Ackerfurche angekommen schallt dem Hasen der Ruf der Igelfrau entgegen: „Ich bin schon da!“. Der Hase versteht die Welt nicht mehr und fordert Revanche. Überzeugt von der Überlegenheit seiner langen Beine, fordert der Hase immer und immer wieder Revanche, bis er schließlich völlig erschöpft zusammenbricht und stirbt.

Weitere Studien

Das Buch „Herleitung und Umsetzung eines passiven Investment-Ansatzes für Privatanleger in Deutschland“ von Gerd Kommer enthält eine Auflistung vieler Studien, die Underperformance von aktiven Fondsmanagern nachweisen.

Dieser Artikel in „Das Investment“ enthält weitere Quellen.

John C. Bogle, The mutual fund industry 60 years later: For Better or Worse?, Financial Analysts Journal, January 2005
Geoffrey C. Friesen and Travis R. A. Sapp, Mutual fund flows and investor returns: An empirical examination of fund investor timing ability, Journal of Banking & Finance, September 2007

Lukas Schneider, Are UK fund investors achieving fund rates of returns?, Diplomarbeit FHS Kufstein, Juli 2007

Studien für Deutschland sind mir nicht bekannt. Das Verhalten deutscher Fondsmanager und die Kosten deutscher Fonds sind jedoch vergleichbar. Das Problem ist ein systematisches.

 

 

Warum private Finanzen selbst Unternehmer herausfordern

Private Finanzen sind eine Herausforderung. Erstaunlicherweise geht es selbst im Job erfolgreichen Menschen so. Sogar Unternehmer und Manager tun sich schwer, obwohl sie es gewohnt sind Finanzentscheidungen zu treffen. Was ist bei privaten Finanzen anders? Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:

 

  1. Planlos drauflos

Eine solide Planung ist im Business selbstverständlich. Kein Unternehmen, keine Verwaltung agiert ohne Plan.

Jeder Unternehmer hat einen Businessplan, doch viel zu wenige haben eine private Finanzplanung.

 

In angelsächsischen Ländern ist es üblich, zum Financial Planner zu gehen. Finanzplaner analysieren die Situation und zeigen Wege auf, wie Sie Finanzziele erreichen. Dabei geht es nicht um konkrete Produktempfehlungen, sondern um Konzepte. Damit unterscheidet sich diese Tätigkeit deutlich von der Finanzberatung, die Kunden überwiegend in Deutschland erleben. Da Banken, Versicherungen und Finanzberater von Produkt-Provisionen leben, stehen Finanzprodukte im Fokus. Doch auch in Deutschland gibt es zertifizierte Finanzplaner nach internationalem Standard – Certified Financial Planner (CFPs).

Natürlich wird kein Plan je genauso umgesetzt. Dafür hält das Leben zu viel Überraschendes bereit. Der Wert einer Planung besteht nicht im Plan, sondern vielmehr im Prozess der Planung. Wenn wir planen, machen wir uns Gedanken über:

  • Unsere Ziele
  • Unsere Position
  • Unsere Präferenzen
  • Konsequenzen und Auswirkungen
  • Mögliche Risiken
  • Szenarien
  • Alternativen
Private Finanzplanung: Zu planen bedeutet, vorbereitet zu sein und zielgerichtet zu agieren.

 

  1. Kontrollverlust

Unternehmer beteiligen sich an anderen Unternehmen. Übernahmen, Fusionen und Joint Ventures sind nichts Ungewöhnliches im Geschäftsalltag. Auch Privatanlegern werden Beteiligungen an Flugzeugen, Schiffen, Containern, Immobilien und Private Equity in Form geschlossener Fonds angeboten. So mancher Unternehmer hat mit solchen privaten Anlagen viel Geld verloren.

Deutsche Anleger haben Milliarden mit Schiffsfonds und Beteiligungen versenkt.

 

Wie kann das sein?

Wenn sich ein Unternehmen an einem anderen Unternehmen beteiligt, treibt der Käufer einen großen Aufwand, dieses zu durchleuchten. Due Diligence heißt das Stichwort: Einsicht in Geschäftsbücher, Recherche im Markt, Gutachten von Sachverständigen. Um ihren Einfluss zu sichern, legen Käufer Wert auf die Mehrheit und entsenden Manager und Spezialisten in das übernommene Unternehmen, um Kontrolle auszuüben.

Auf diese Kontrolle verzichten Anleger bei Beteiligungen komplett. Ihr Anteil ist einer von vielen, Beschlüssen der Mehrheit müssen sie sich beugen. Einsicht in Bücher oder Mitspracherechte – Fehlanzeige. Und als i-Tüpfelchen, der Verzicht auf Liquidität. Es gibt keine Börse für geschlossene Fonds, lediglich ein sogenannter Zweitmarkt.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Beteiligungen für Privatanleger: Hochglanzprospekt statt Due Diligence.

 

Der Vergleich macht deutlich, auf welchem schmalen Grad sich Käufer auf Basis eines Hochglanzprospekts bewegen. Ich spreche aus eigener Erfahrung sowohl als Käufer wie als Verkäufer von Beteiligungen (in meiner Zeit bei der Bank). Die Erfahrung lehrt mich, die Finger von geschlossenen Fonds zu lassen. Ich kann den Aufwand einer ausreichenden Prüfung nicht leisten und sehe den wichtigen Anlage-Grundsatz verletzt, stets Handlungsfähigkeit zu bewahren.

Kommen noch weitere Faktoren hinzu, wie hohes Klumpenrisiko und rechtliche Verpflichtungen, wie Nachschusspflichten, kann es im Ernstfall bedrohlich werden. Geschlossene Fonds sind – wenn überhaupt – nur für Privatanleger geeignet, die den Totalausfall verkraften können.

Wer sich hingegen über breit gestreute offene Investmentfonds in Aktien an Unternehmen beteiligt, verfügt über drei entscheidende Vorteile:

  • Risikostreuung als Grundprinzip
  • Handlungsfähigkeit durch tägliches Rückgaberecht zum aktuellen Kurs oder Verkauf über die Börse
  • Rechtlicher Schutz durch Sondervermögen

 

  1. Bei Geld setzt der Verstand aus

Es ist es etwas völlig anderes, als Manger Finanzentscheidungen zu treffen oder als Privatanleger. Für andere zu entscheiden, ist eine andere Herausforderung als für sich selber. Ich möchte nicht urteilen, was schwieriger ist. Fakt ist, es ist anders – vor allem emotional.

Manager sind oft eingebunden in Gremien und ihnen stehen Fachabteilungen zur Seite. Entscheidungen werden intensiv geprüft. Es ist zu bedenken, wie diese auf Anteilseigner, Öffentlichkeit und Belegschaft wirken. Privat entscheiden wir (zu) oft situativ, aus dem Bauch heraus. Nicht selten unter Zeitdruck – selbstgemachter Stress, da wir uns keine Zeit nehmen, oder bewusst herbeigeführter Stress durch Verkäufer, die uns drängen.

Die Gefahren sind vielfältig. Es gibt einen eigenen Forschungszweig, die Behavioral Finance. Er untersucht wie sich Emotionen auf unsere Entscheidungen auswirken. Zwei Beispiele:

Overconfidence Bias

Wir überschätzen unsere Fähigkeiten, wie beim Kauf von geschlossenen Fonds gesehen. Unsere Zuversicht in unsere Fähigkeiten steigt je öfter wir erfolgreich sind, obwohl womöglich ganz andere Faktoren ausschlaggebend sind (Glück, lange Haussephase). Privatanleger sind kleine Fische in einem Haifischbecken. Dafür steht stellvertretend dieses Zitat:

„Du bist nicht Warren Buffet“ Tony Robbins

Was Warren Buffet mit enormem Aufwand, bewundernswerter Disziplin und mittlerweile einzigartiger Ressourcen gelungen ist, das können Privatanleger nicht nachmachen. Oder verfügen Sie über Ressourcen substanzielle Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen zu erwerben?

Verzerrte Wahrnehmung

Jede Finanzentscheidung ist mit einem Risiko verbunden. Die Einschätzung des Risikos hängt von unserer Wahrnehmung ab – aber können wir uns darauf verlassen?

Seltene Risiken wie Terroranschläge überschätzen wir dramatisch, schleichende Risiken wie Übergewicht unterschätzen wir. Crashs bleiben im Gedächtnis haften, Phasen niedriger Volatilität nicht. Was heute geschieht erscheint uns bedeutender als was vorgestern war.

Während wir Verzerrungen in der Wahrnehmung bei anderen beobachten, fällt es uns gleichzeitig schwer, sie bei uns selber zu erkennen.

 

FAZIT:

Private Finanzentscheidungen sind eine Herausforderung. Wir können sie meistern, wenn wir uns ihrer bewusst sind. Es hilft, sich Zeit zu nehmen, zu planen und Schritt für Schritt vorzugehen. In Begleitung fällt es leichter als allein.

Meine Finanz-Coach Kollegin Kornelia Rendings aus Bremen hat sich Gedanken gemacht, wie es nicht so schwer sein muss mit den privaten Finanzen.

 

Wie sind Ihre Erfahrungen?

 

 

Game Changer: Ziele

Wer weiß, was er will, ist anderen überlegen. Das gilt im Leben – in besonderem Maße jedoch bei Finanzentscheidungen und in der Finanzberatung. In der Serie „Game Changer“ stelle ich je eine Idee vor, mit der Sie als Anleger die Qualität Ihrer Finanzentscheidungen verbessern können. Es sind kleine Ideen mit großer Wirkung.

Wer weiß, was er will ist anderen überlegen.

 

Ein Ziel gibt Orientierung

Gerade bei Finanzen haben einige Menschen das Gefühl, den Überblick verloren zu haben. Sie sind überwältigt von den vielen Informationen und Möglichkeiten. Und gelähmt von der Angst, etwas falsch zu machen. Ein Ziel gibt Orientierung.

Vom bloßen Wunsch unterscheidet sich das Ziel durch

  • seine Konkretisierung
  • und seine Magnetwirkung.

Für die Finanzplanung bedarf es sogenannter SMART-Ziele:
S = spezifisch

M = messbar

A = Anspruchsvoll

R = Realistisch

T = Terminiert

Nur Zahlen lassen sich berechnen.

 

Für die Umsetzung ist die Motivation, die Anziehungskraft des Ziels wichtig.

  • Ist das Ziel anspruchsvoll und attraktiv genug, um loszulaufen?
  • Ist ein Ziel realistisch oder erscheint es unerreichbar?
  • Können wir uns das Ziel gut vorstellen, haben wir ein Vorbild oder ein klares Bild?

Tipp: Wer ein konkretes Ziel hat, der kann einschätzen, wie ein Schritt wirkt: Wenn ich das tue, bringt mich das meinem Ziel näher oder eher davon weg?

Tipp: Gerade kreativen Menschen hilft ein Bild. Bilder erreichen unser Unterbewusstsein und wirken stärker als Zahlen.

Wünsche sind gut für die Werbung, Ziele für den Erfolg.

 

Auf Augenhöhe mit Ihrem Finanzberater

Finanzberater haben Vertriebsziele. Wer in eine Bank geht und kundtut: „Ich habe 50.000 Euro anzulegen, was macht man denn da?“ Der legt einem Verkäufer den Ball auf den Elfmeterpunkt. Er muss ihn nur noch verwandeln. „Indexpolicen sind im Moment sehr gefragt, da profitieren Sie vom Aktienmarkt ohne Risiko.“ Wer weiß, was er will ist anderen überlegen.

Drehen Sie den Spieß um. Machen Sie die Zielvorgabe: „Ich habe 50.000 Euro anzulegen. Mein Ziel ist es mit 65 monatlich 3.000 Euro netto zum Lebensunterhalt zur Verfügung zu haben, auch, wenn ich nicht mehr arbeite. Ich bitte um einen konkreten Vorschlag, wie ich die 50.000 Euro am besten für mein Ziel einsetze.“ Der Berater bekommt einen Arbeitsauftrag. Der Ball liegt nicht auf dem Elfmeterpunkt, sondern er bekommt einen Pass im Mittelfeld. Er ist gefordert, sich eine Strategie zu überlegen. Dazu muss er in einen Dialog mit Ihnen eintreten und zunächst noch Informationen einholen. Schießt er zu früh auf das Tor – und macht einen Produktvorschlag bevor er Ihre Situation wirklich kennt –, droht der Ball im Aus zu landen.

 

Wenn ich wüsste, was ich wollte

Toller Tipp, werden Sie womöglich sagen. Wenn ich nur wüsste, was ich wollte, ja dann …

Nach meiner Erfahrung haben die wenigsten Menschen ein konkretes Finanzziel. Am konkretesten ist es in der Baufinanzierung. Bei der Geldanlage herrschen – sich widersprechende –  Wünsche vor:

  • Hohe Rendite
  • Sicherheit
  • Jederzeitige Verfügbarkeit

Finanzberater werden nicht dafür bezahlt, Kunden bei der mühseligen Zielfindung zu helfen. Sie erhalten Provision, wenn der Kunde ein Finanzprodukt kauft.

„You get, what you pay for.“ Ideom

 

Wie finde ich mein Ziel?

Fünf Ideen, wie Sie Ihr Ziel finden:

  1. Vom Problem her

Welches Problem möchten Sie lösen? Beschreiben Sie Ihr Problem so exakt wie möglich.

  1. Die Negativ-Methode

Es fällt uns leichter zu sagen, was wir nicht wollen. Indem wir Dinge ausschließen, nähern wir uns dem Kern. Der Bildhauer Michelangelo, Schöpfer so perfekter Skulpturen, wie dem David, hat es auf den Punkt gebracht. Bewunderer fragten ihn: „Meister, wie haben Sie eine so perfekte Skulptur erschaffen können?“ Seine Antwort: „Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte“.

  1. Wunderfrage

Wenn heute Nacht ein Wunder geschehen würde und Ihr Problem wäre weg. Woran würden Sie das konkret feststellen. Was ist dann anders als heute. Beschreiben Sie den Zustand so genau wie möglich.

  1. Werte-Frage

Was ist Ihnen im Leben besonders wichtig? Wie müsste Ihr Finanz-Ziel aussehen, damit es Ihnen hilft, Ihr Lebens-Ziel zu erreichen? Welcher Gedanke macht Ihre Brust weit?

„Nur mit dem Herzen sieht man gut“ Antoine de Saint-Exupéry (Der kleine Prinz)

  1. Im Gespräch

Mit einem guten Freund oder einem Coach oder Berater fällt es leichter. Voraussetzung ist, dass der Partner zuhört und bereit ist Ihre Sicht auf die Welt zu akzeptieren. Eine wertende Haltung und Expertenrat sind hier fehl am Platz.

Mit wem können Sie über Geld sprechen?

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit Zielen gemacht? Haben Sie ein Finanz-Ziel? Wie haben Sie es gefunden?